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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zerrissen hat.« Ohne die Aes Sedai anzusehen, wandte sie sich ab und ritt fort.
    Annoura blieb dort, den Blick auf Perrins Gesicht gerichtet. »Ihr seid Ta’veren , ja, aber Ihr seid trotzdem bloß ein Faden im Muster, so wie ich auch. Am Ende ist selbst der Wiedergeborene Drache nur ein Faden, der ins Muster gewebt werden muss. Nicht mal ein Ta’veren -Faden bestimmt, wie er verwebt wird.«
    »Diese Fäden sind Menschen«, sagte Perrin müde. »Manchmal vielleicht Menschen, die nicht ohne ihre Zustimmung ins Muster gewebt werden wollen.«
    »Und Ihr glaubt, das macht einen Unterschied?« Ohne auf eine Antwort zu warten, hob sie die Zügel, stieß ihrer braunen Stute mit den schlanken Fesseln die Stiefel in die Flanken und ritt in einem Galopp hinter Berelain her, der ihren Umhang hinter ihr herflattern ließ.
    Sie war nicht die einzige Aes Sedai, die mit Perrin sprechen wollte.
    »Nein«, sagte er fest zu Seonid, nachdem er ihr zugehört hatte, und tätschelte Stehers Hals. Dabei war es der Reiter, der beruhigt werden wollte. Er wollte von So Habor weg. »Ich habe Nein gesagt, und ich meine es auch so.«
    Sie saß steif in ihrem Sattel, eine blasse kleine Frau, die kalt wie Eis wirkte. Nur dass ihre Augen wie brennende Kohlen waren, und sie stank nach beleidigter Wut, die kaum unter Kontrolle zu halten war. Bei den Weisen Frauen war Seonid so harmlos wie Milchwasser, aber er war keine Weise Frau. Hinter ihr war Alharras dunkles Gesicht wie aus Stein gemeißelt, sein lockiges graues Haar wurde von Grau durchzogen. Wynters Gesicht über dem gebogenen Schnurrbart war rot. Was zwischen ihren Aes Sedai und den Weisen Frauen geschah, hatten sie zu akzeptieren, aber Perrin war keine … Der Wind hob ihre Behüter-Umhänge und ließ ihre Hände frei für die Schwerter, falls sie sie benötigten. Im Wind flatternd veränderten die Umhänge ihre Farbe, wurden grau und braun, blau und weiß. Das bereitete einem im Magen weniger Übelkeit, als sehen zu müssen, wie sie Teile eines Mannes verschwinden ließen. Jedenfalls etwas weniger.
    »Wenn Ihr mich dazu zwingt, werde ich Edarra schicken, um Euch zurückzuholen«, warnte er sie.
    Ihr Gesicht blieb kalt, ihre Augen heiß, und doch durchfuhr sie ein Schauder, der den kleinen weißen Edelstein auf ihrer Stirn baumeln ließ. Nicht aus Angst, was die Weisen Frauen mit ihr machen würden, wenn man sie zurückholen musste, sondern wegen der gleichen Beleidigung, die ihren Geruch bereits zu einem mit Widerhaken versehenen Dorn gemacht hatte. Perrin gewöhnte sich daran, Aes Sedai zu beleidigen. Keine Angewohnheit, die sich ein kluger Mann leisten sollte, aber es ließ sich nicht vermeiden.
    »Was ist mit Euch?«, fragte er Masuri. »Wollt Ihr auch in So Habor bleiben?«
    Die schlanke Frau war dafür bekannt, keine Umschweife zu machen, dafür, dass sie eine Braune war, kam sie so direkt zur Sache wie eine Grüne. Aber sie sagte nur ruhig: »Würdet Ihr mir nicht auch Edarra hinterherhetzen? Es gibt viele Möglichkeiten, um zu dienen, und wir können sie uns nicht immer aussuchen.« Was, wenn man darüber nachdachte, auf gewisse Weise eine direkte Antwort war. Er hatte noch immer nicht die geringste Idee, warum sie Masema heimlich besuchte. Hatte sie einen Verdacht, dass er es wusste? Masuris Gesicht war eine ausdruckslose Maske. Kirklin sah gelangweilt aus, jetzt, da sie So Habor verlassen hatten. Er schien in sich zusammengesunken zu sein, obwohl er aufrecht im Sattel saß, ohne eine Sorge in der Welt oder einen Gedanken im Kopf. Ein Mann, der Kirklin das abnahm, würde am nächsten Tag zurückkommen, um auch noch die zweite Krone von Artur Falkenflügel zu kaufen.
    Die Städter arbeiteten mechanisch, während die Sonne höher stieg, wie Menschen, die sich in ihrer Arbeit verlieren wollten und die Rückkehr der Erinnerungen fürchteten, sobald sie aufhörten. Perrin kam zu dem Schluss, dass So Habor ihn zu nachdenklich machte. Trotzdem glaubte er, recht zu haben. Die Luft hinter den Mauern sah noch immer zu dunkel aus, als würde eine Wolke über der Stadt hängen.
    Mittags schaufelten die Kutscher auf der Anhöhe einige Stellen vom Schnee frei, um kleine Feuer zu machen und schwachen Tee aufzubrühen, wobei die Blätter mittlerweile den dritten oder vierten Aufguss darstellten. In der Stadt hatte es keinen Tee gegeben. Einige Kutscher betrachteten die Brücken, als würden sie darüber nachdenken, So Habor zu betreten, um zu sehen, ob sie etwas zu Essen finden konnten. Ein Blick

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