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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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anderes. Perrin hatte das starke Gefühl, dass auch er dort sein musste, zumindest dort sein sollte, aber wenn die Letzte Schlacht bald kam, würde das nicht passieren. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, vor der er sich nicht drücken konnte – und es auch nicht würde! Nicht einmal für Tarmon Gai’don.
    Er verdrängte namenlose Ängste und die Letzte Schlacht aus seinen Gedanken, zog seine Panzerhandschuhe aus und tastete in der Manteltasche nach dem Stück Lederschnur, das er dort verwahrte. In einem morgendlichen Ritual banden seine Finger mechanisch einen weiteren Knoten und tasteten dann die Schnur ab. Er zählte zweiundzwanzig Knoten. Zweiundzwanzig Morgen, seitdem Faile entführt worden war.
    Anfangs hatte er nicht geglaubt, dass Zählen überhaupt nötig sein würde. Am ersten Tag war er überzeugt gewesen, zwar kalt und wie betäubt, aber konzentriert zu sein, doch im Rückblick sah er ein, dass er von zügelloser Wut und dem verzehrenden Verlangen überwältigt gewesen war, die Shaido so schnell wie möglich zu finden. Unter den Aiel, die Faile geraubt hatten, hatten sich auch Männer aus anderen Clans befunden, doch den Spuren zufolge waren die meisten Shaido gewesen, und das waren sie für ihn, wenn er an sie dachte. Das Verlangen, ihnen Faile zu entreißen, bevor sie ihr etwas antun konnten, hatte ihm die Kehle zugeschnürt, bis er beinahe keine Luft mehr bekam. Natürlich würde er die anderen Frauen retten, die man zusammen mit ihr gefangen genommen hatte, aber manchmal musste er ihre Namen im Kopf auflisten, um sich zu vergewissern, dass er sie nicht völlig vergessen hatte. Alliandre Maritha Kigarin, Königin von Ghealdan und seine Lehnsfrau. Es erschien noch immer seltsam, dass jemand auf seine Person einen Lehnseid geschworen hatte, vor allem eine Königin – er war Schmied! Jedenfalls war er einstmals Schmied gewesen –, aber er trug Alliandre gegenüber eine Verantwortung, und ohne ihn wäre sie nie in Gefahr geraten. Bain von den Schwarzfelsen Sharaad und Chiad von den Steinfluß Goshien, beide Aiel und Töchter des Speers, die Faile nach Ghealdan und Amadicia gefolgt waren. Auch sie hatten in den Zwei Flüssen Trollocs gegenübergestanden, als Perrin jede Hand gebraucht hatte, die eine Waffe halten konnte, und damit hatten sie sich das Recht verdient, sich auf ihn verlassen zu können. Arrela Shiego und Lacile Aldorwin, zwei dumme junge Frauen, die glaubten, sie könnten lernen, Aiel zu werden oder zumindest eine seltsame Version der Aiel. Sie hatten einen Eid auf Faile geschworen, genau wie Maighdin Dorlain, eine mittellose Flüchtlingsfrau, die Faile als Dienerin unter ihre Fittiche genommen hatte. Er konnte Failes Leute nicht im Stich lassen. Faile ni Bashere t’Aybara.
    Seine Frau, der Atem seines Lebens. Mit einem Aufstöhnen packte er die Schnur so fest, dass sich die Knoten schmerzhaft in eine Hand gruben, die vom langen Schwingen eines Hammers am Schmiedefeuer gehärtet worden war. Beim Licht, zweiundzwanzig Tage!
    Mit Eisen zu arbeiten hatte ihn gelehrt, dass Hast Metall ruinieren konnte, aber am Anfang war er hastig gewesen. Zuerst nach Süden durch von den beiden Asha’man Grady und Neald geschaffene Wegetore zu der Stelle, an der man kaum sichtbare Spuren der Shaido gefunden hatte, dann, sobald die Asha’man wieder Wegetore erschaffen konnten, wieder ein Sprung nach Süden, jene Richtung, in die die Spuren zeigten. Voller Wut über jede Stunde der Erholung, die die beiden brauchten, weil sie das erste Wegetor erschaffen und lange genug offen gehalten hatten, damit jeder hindurchschreiten konnte. Besessen von dem Gedanken, Faile um jeden Preis befreien zu müssen. Gefunden hatte er nur Tage wachsenden Schmerzes, in denen sich die Kundschafter immer weiter in eine unbesiedelte Wildnis ausbreiteten, ohne auch nur das geringste Anzeichen zu finden, dass jemand diesen Weg zuvor benutzt hatte – bis ihm klar geworden war, dass er seinen Weg zurückverfolgen musste, und er noch mehr Tage damit verschwendete, Gelände zu durchqueren, über das die Asha’man ihn mit einem Schritt hätten befördern können, nur um nach einem Hinweis zu suchen, wo die Shaido abgebogen waren.
    Er hätte wissen müssen, dass sie abbiegen würden. Die südliche Richtung brachte sie den wärmeren Ländern entgegen, wo es keinen Schnee gab, der den Aiel so fremd erschien, aber sie brachte sie auch näher an die Seanchaner in Ebou Dar heran. Er wusste über die Seanchaner Bescheid, und er hätte damit

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