Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
rechnen müssen, dass die Shaido von ihnen erfuhren! Sie waren auf Plünderung aus, nicht auf einen Kampf mit Seanchanern und Damane . Tage des langsamen Marsches, in denen die Kundschafter an der Spitze ausschwärmten, Tage, an denen der fallende Schnee selbst den Aiel die Sicht raubte und sie alle zum Anhalten zwang, bis Jondyn Barran schließlich einen von einem Wagen gestreiften Baum fand und Elyas einen zerbrochenen Aiel-Speerschaft aus dem Schnee ausgrub. Schließlich war Perrin nach Osten abgebogen, höchstens zwei Tage südlich von der Stelle, an der er das erste Mal mit einem Wegetor Gereist war. Als ihm das klar geworden war, hätte er am liebsten laut aufgeheult, aber er hielt sich eisern unter Kontrolle. Er konnte nicht nachgeben, nicht mal einen Daumenbreit, nicht wenn Faile sich auf ihn verließ. Das war der Augenblick, in dem er sich seine Wut zunutze machte, sie zu schmieden begann.
    Ihre Entführer hatten einen gewaltigen Vorsprung erzielt, weil er zu hastig gewesen war, aber seitdem war er so überlegt wie in einer Schmiede vorgegangen. Seine Wut war auf ein Ziel hin gehärtet und geschmiedet worden. Seit er die Spur der Shaido wiedergefunden hatte, war er in einem Sprung nicht weiter Gereist, als die Kundschafter zwischen Sonnenauf- und -untergang zurücklegen konnten, und seine Vorsicht hatte sich ausgezahlt, denn die Shaido hatten plötzlich mehrmals die Richtung gewechselt, waren im Zickzack gegangen, so als könnten sie sich nicht auf ein Ziel einigen. Oder vielleicht hatten sie gedreht, um sich mit anderen ihrer Art zu vereinen. Er konnte sich nur nach alten Spuren richten, alten Lagerstätten, die der Schnee begraben hatte, doch alle Kundschafter hatten übereinstimmend bestätigt, dass die Zahl der Shaido angewachsen war. Es mussten mindestens zwei oder drei Septen sein, vielleicht auch mehr, ein formidables Wild, das hier zu jagen war. Doch langsam, aber sicher hatte er angefangen, sie zu überholen. Nur darauf kam es an.
    Bedachte man die Zahl der Shaido und den Schnee, legten sie auf ihrem Marsch eine größere Strecke zurück, als er für möglich gehalten hätte, aber es schien ihnen gleichgültig zu sein, ob sie jemand verfolgte. Vielleicht glaubten sie ja, es würde keiner wagen. Manchmal hatten sie mehrere Tage an einem Ort kampiert. Wut, die zu einem Ziel geschmiedet worden war. Zerstörte Dörfer und kleine Städte und Höfe säumten den Pfad der Shaido, als wären sie menschliche Heuschrecken, Lagerhäuser und Wertsachen waren geplündert, Männer und Frauen zusammen mit dem Vieh verschleppt worden. Oft war niemand mehr bei seinem Eintreffen vorzufinden, nur verlassene Häuser; die Menschen suchten anderswo nach Nahrung, um bis zum Frühling überleben zu können. Er hatte den Eldar an einer Stelle nach Altara überquert, an der eine kleine Fähre, die von Tagelöhnern und hiesigen Bauern, aber nicht von Kaufleuten benutzt worden war, zwischen zwei Dörfern an den bewaldeten Flussufern verkehrte. Wie die Shaido den Übergang vollbracht hatten, vermochte er nicht zu sagen, aber er hatte die Asha’man Wegetore errichten lassen. Von der Fähre waren nur noch die steinernen Fundamente der Anlegestellen an den Ufern übrig, und die wenigen Gebäude, die nicht niedergebrannt worden waren, lagen verlassen da bis auf ein paar verwilderte Hunde, deren Rippen hervortraten und die beim Anblick der Menschen geduckt davonschlichen. Wut, die zu einem Hammer geformt wurde.
    Am gestrigen Morgen war er zu einem winzigen Dorf gekommen, in dem zwei Handvoll verblüffter Leute mit schmutzigen Gesichtern die Hunderte von Lanzenreitern und Bogenschützen angestarrt hatten, die beim ersten Tageslicht unter dem Roten Adler von Manetheren und dem scharlachroten Wolfskopf, den Silbernen Sternen von Ghealdan und dem Goldenen Falken von Mayene aus dem Wald geritten kamen, gefolgt von einer langen Reihe Wagen mit hohen Rädern und Scharen von Ersatzpferden. Beim ersten Blick auf Gaul und die anderen Aiel überwanden die Leute ihre Lähmung und rannten voller Entsetzen auf die Bäume zu. Ein paar zu fangen, um Auskünfte zu erhalten, war schwierig gewesen; sie hätten sich lieber zu Tode gerannt als einen Aiel in ihre Nähe kommen zu lassen. Brytan hatte nur aus einem Dutzend Familien bestanden, aber die Shaido hatten neun junge Männer und Frauen mitgenommen, und das gesamte Vieh, und zwar erst vor zwei Tagen. Zwei Tage. Ein Hammer war ein Werkzeug, das einem Zweck diente und ein Ziel hatte.
    Er wusste, dass

Weitere Kostenlose Bücher