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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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stirnrunzelnd an, statt zu trinken. »Siebentausend scheint eine sehr genaue Zählung zu sein, um sie in der Dunkelheit machen zu können.«
    »Anscheinend sind diese Männer Deserteure«, warf Annoura ein. »Jedenfalls hält die Bannergeneralin sie dafür.« In ihrer grauen Seide erschien sie so herausgeputzt, als hätte sie eine Stunde mit Ankleiden verbracht. Ihre spitze Nase ließ sie wie eine Krähe mit perlengeschmückten Zöpfen aussehen, wie sie Tylee anstarrte, und die Bannergeneralin ein besonders interessantes Stück Aas. Sie hielt einen Weinpokal, aber er erschien unberührt. »Ich habe gerüchteweise gehört, dass Pedron Niall im Kampf gegen die Seanchaner gestorben ist, aber anscheinend hat Eamon Valda, der Niall ersetzt hat, der Kaiserin von Seanchan die Treue geschworen.« Tylee formte lautlos »möge sie ewig leben« mit den Lippen; Perrin bezweifelte, dass es jemand außer ihm gehört hatte. Auch Balwer öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, ohne etwas zu sagen. Die Weißmäntel waren für ihn ein Schreckgespenst. »Aber vor etwa einem Monat«, fuhr die Graue Schwester fort, »hat Galad Damodred Valda getötet und siebentausend Weißmäntel dazu gebracht, die Seanchaner zu verlassen. Eine Schande, dass er sich mit den Weißmänteln eingelassen hat, aber vielleicht hat es auch etwas Gutes. Wie dem auch sei, es hat den Anschein, dass der Befehl ausgegeben wurde, diese Männer auf der Stelle zu töten, wenn man sie findet. Ich habe es doch gut zusammengefasst, Bannergeneralin, oder?«
    Tylees Hand zuckte, als wollte sie eines dieser Zeichen gegen das Böse machen. »Es ist eine gute Zusammenfassung.« Sie sagte es zu Perrin, nicht zu Annoura. Der Seanchanerin schien es schwerzufallen, mit einer Aes Sedai zu sprechen. »Bis auf den Teil mit dem Guten. Eidbrechen und Desertation sind nichts Gutes.«
    »Ich nehme an, sie bewegen sich nicht auf Euch zu, oder Ihr hättet es gesagt.« Perrin ließ es leicht fragend klingen, aber für ihn bestand da kein Zweifel.
    »Nach Norden«, antwortete Tylee. »Sie reiten nach Norden.« Balwer wollte wieder etwas sagen, aber er schloss deutlich hörbar den Mund.
    »Wenn Ihr einen Rat habt«, sagte Perrin zu ihm, »dann raus damit. Aber mir ist egal, wie viele Weißmäntel von den Seanchanern desertiert sind. Mich interessiert nur Faile. Und ich glaube nicht, dass die Bannergeneralin die Chance, drei- oder vierhundert Damane an die Leine legen zu können, aufgeben wird, um ihnen hinterherzujagen.« Berelain verzog das Gesicht. Annouras Miene blieb ausdruckslos, aber sie nahm einen großen Schluck Wein. Keiner der Aes Sedai gefiel dieser Teil des Plans. Den Weisen Frauen auch nicht.
    »Das werde ich nicht tun«, sagte Tylee fest. »Ich glaube, ich nehme doch etwas Wein.« Breane holte tief Luft, bevor sie gehorchte, und ein Hauch von Furcht trat in ihren Geruch. Anscheinend schüchterte die hochgewachsene Schwarze sie ein.
    »Ich will nicht abstreiten, dass es mir gefallen würde, einen Schlag gegen die Weißmäntel zu führen«, sagte Balwer in dieser staubtrockenen Stimme, »aber um die Wahrheit zu sagen, schulde ich diesem Galad Damodred Dank.« Vielleicht galt sein Hass diesem Valda persönlich. »Wie dem auch sei, Ihr braucht meinen Rat nicht. Die Ereignisse in Malden haben angefangen, und selbst wenn dem nicht so wäre, bezweifle ich, dass Ihr Euch auch nur noch einen Tag lang zurückhalten würdet. Und ich hätte auch nicht dazu geraten, mein Lord. Falls ich so offen sein darf, ich mag Lady Faile sehr.«
    »Ihr dürft«, sagte Perrin. »Bannergeneralin, Ihr habt etwas von zwei Neuigkeiten gesagt?«
    Die Seanchanerin nahm von Breane den angebotenen Weinpokal entgegen und sah ihn so geradeheraus an, dass ersichtlich war, dass sie die anderen im Zelt nicht ansehen wollte. »Können wir allein sprechen?«, fragte sie leise.
    Berelain rauschte über den Teppich, legte ihm eine Hand auf den Arm und lächelte zu ihm hoch. »Annoura und ich haben nichts dagegen zu gehen«, sagte sie. Beim Licht, wie konnte nur jemand glauben, dass zwischen ihnen etwas war? Sie war so schön wie immer, ja, aber der Geruch, der an eine jagende Raubkatze gemahnte, war schon so lange bei ihr verschwunden, dass er sich kaum noch daran erinnern konnte. Das Fundament ihres Geruchs war jetzt Geduld und Entschlossenheit. Sie hatte akzeptiert, dass er Faile liebte und nur Faile, und sie schien seine Entschlossenheit zu teilen, Faile zu befreien.
    »Ihr könnt bleiben«, sagte er. »Was auch

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