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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Sie hätte jubeln müssen, aber sie tat es nicht. Galina erschien wie eine Wilde, völlig unberechenbar. Und dennoch, Aes Sedai konnten nicht lügen. Es schien keine Möglichkeit zu geben, wie sie sich aus ihrem Versprechen herauswinden konnte. Und falls doch, da waren noch immer ihre eigenen Fluchtpläne, obwohl sie darin noch nicht weitergekommen war, sie mittlerweile sogar noch gefährlicher als zuvor erschienen. Womit Rolan übrig blieb. Und sein Kussspiel. Galina musste die Wahrheit gesagt haben. Sie musste es.

KAPITEL 27

    Ein einfacher Holzkasten
    D ie altaranische Mittagssonne war warm, allerdings wehte ein böiger Wind, der manchmal an Rands Umhang riss. Sie befanden sich jetzt seit zwei Stunden auf dem Hügelkamm. Eine große dunkle Wolkenmasse kroch über einem blaugrauen Schimmer aus dem Norden heran und versprach Regen und Abkühlung. Andor lag nur wenige Meilen in dieser Richtung entfernt, hinter niedrigen, bewaldeten Hügeln voller Eichen und Kiefern. Diese Grenze hatte zahllose Generationen von Viehdieben gesehen. Schaute Elayne in Caemlyn dem Regen zu? Das lag gute sechshundert Meilen weiter östlich, zu weit weg, als dass sie mehr als eine schwache Präsenz in seinem Hinterkopf war. Aviendha in Arad Doman fühlte sich noch schwächer an. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Weisen Frauen sie mitnahmen. Immerhin würde sie unter Zehntausenden Aiel sicher sein, so sicher wie Elayne hinter Caemlyns Mauern. Tai’daishar stampfte mit dem Huf und warf den Kopf zurück, begierig, sich zu bewegen. Rand klopfte dem großen schwarzen Schlachtross auf den Hals. Der Hengst konnte die Grenze in weniger als einer Stunde erreichen, aber ihr Weg lag heute im Westen. Ein kurzer Weg in einer kleinen Weile.
    Er musste bei der heutigen Begegnung beeindrucken, und er hatte seine Aufmachung sorgfältig ausgesucht. Allerdings saß die Krone der Schwerter nicht nur auf seinem Kopf, um Eindruck zu schinden. Die Hälfte der kleinen Schwerter zwischen den Lorbeerblättern des breiten Reifs wies nach unten und machte das Tragen unangenehm, sie erinnerten ständig an ihr Gewicht, sowohl was das Gold wie auch die Verantwortung anging. Eine kleine Kante in einem der Lorbeerblätter bohrte sich in seine Schläfe, um ihn an die Schlacht mit den Seanchanern zu erinnern, wo sie entstanden war. Eine verlorene Schlacht, wo er sich keine Niederlage leisten konnte. Sein dunkelgrüner Seidenmantel war auf Ärmeln, Schultern und dem hohen Kragen golden bestickt, der Schwertgürtel wurde von einer goldenen Schnalle in Form eines Drachens gehalten, und er hielt das Drachenzepter in der Hand, eine zwei Fuß lange Speerspitze mit einer grünen und weißen Quaste unter der polierten Stahlspitze. Falls die Tochter der Neun Monde sie als den Teil eines seanchanischen Speers erkannte, dann musste sie auch die Drachen sehen, die die Töchter in den Rest des Schafts geschnitzt hatten. Heute trug er keine Handschuhe. Die goldenmähnigen Drachenköpfe auf seinen Handrücken funkelten metallisch in der Sonne. Wie hoch ihre Stellung unter den Seanchanern auch war, sie würde wissen, wem sie gegenübertrat.
    Einem Narren. Lews Therins wildes Gelächter hallte durch seinen Kopf. Einem Narren, der in eine Falle läuft. Rand ignorierte den Verrückten. Es mochte eine Falle sein, aber er war bereit, sie auszulösen, wenn es denn eine war. Es war das Risiko wert. Er konnte die Seanchaner zerschmettern, aber was würde das an Blut kosten? Und an Zeit, die er möglicherweise nicht hatte? Er sah wieder nach Norden. Abgesehen von ein paar weißen Wolken in großer Höhe war der Himmel über Andor frei. Die Letzte Schlacht stand bevor. Er musste das Risiko eingehen.
    Min spielte in der Nähe mit den Zügeln ihrer grauen Stute und war mit sich zufrieden, und das ärgerte ihn. In einem schwachen Augenblick hatte sie ihm ein Versprechen abgerungen und weigerte sich, ihn daraus zu entlassen. Er konnte es einfach brechen. Er sollte es brechen. Sie sah ihn an, als könnte sie seine Gedanken lesen. Ihr von dunklen, schulterlangen Locken umrahmtes Gesicht war ausdruckslos, aber der Bund übermittelte plötzlich Misstrauen und die ersten Anflüge von Wut. Anscheinend versuchte sie beides zu unterdrücken, und doch richtete sie die Manschetten ihres kunstvoll bestickten roten Mantels, so wie sie es immer tat, wenn sie ihre Messer überprüfte. Natürlich würde sie keine der Klingen bei ihm benutzen. Natürlich nicht.
    Die Liebe einer Frau kann gewalttätig sein,

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