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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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müde, dass sich ihre Augen wie mit Sand gefüllt anfühlten. Aber ihr war klar, dass, wenn sie sich hinlegen würde, sie nur bis zum Sonnenaufgang an die Decke starren würde. Sie hatte die Seite nur wenige Minuten angestarrt, als Deni erneut eintrat.
    »Meister Norry ist hier, meine Lady, mit diesem Hark. Sagte, er hätte gehört, dass Ihr noch wach seid, und ob Ihr wohl ein paar Minuten Zeit für ihn hättet?«
    Er hatte gehört , dass sie noch wach war? Wenn er sie bespitzeln ließ …! Die Bedeutung durchbrach ihre mürrische Stimmung. Hark. Er hatte Hark nicht mehr seit diesem ersten Besuch mitgebracht, und das war vor zehn Tagen gewesen. Nein, jetzt elf Tagen. Verdrossenheit wich Überschwänglichkeit. Sie befahl Deni, sie hereinzubringen, und folgte ihr bis in den Vorraum, wo ein gemusterter Teppich den größten Teil der roten und weißen Fliesen bedeckte. Auch hier waren nur ein paar Kandelaber entzündet und verbreiteten ein schwaches, flackerndes Licht und Rosenduft.
    Meister Norry sah mehr denn je wie ein weißbrüstiger Watvogel aus, mit seinen langen, spindeldürren Schenkeln und den abstehenden Haarbüscheln hinter den Ohren, aber ausnahmsweise schien er einmal aufgeregt zu sein. Er rieb sich doch tatsächlich die Hände. In dieser Nacht hatte er seine Ledermappe nicht dabei; selbst in dem schwachen Licht waren die Tintenflecken auf seinem blutroten Wappenrock zu sehen. Einer hatte das Haarbüschel am Schwanz des Weißen Löwen schwarz verfärbt. Er machte eine steife Verbeugung, und der unauffällige Hark imitierte ihn unbeholfen, dann führte er noch den Knöchel an die Stirn, um sicherzugehen. Er trug ein dunkleres Braun als zuvor, aber immer noch den gleichen Gürtel. »Verzeiht die Störung zu so früher Stunde, meine Lady«, begann Norry in seinem trockenen Tonfall.
    »Woher habt Ihr gewusst, dass ich noch wach bin?«, wollte sie wissen, weil ihre Gefühle wieder verrücktspielten.
    Norry blinzelte, von der Frage überrascht. »Eine der Köchinnen hat erwähnt, Euch warme Ziegenmilch geschickt zu haben, als ich mir selbst welche holte, meine Lady. Ich finde warme Ziegenmilch sehr beruhigend, wenn ich nicht schlafen kann. Aber sie hat auch Wein erwähnt, also bin ich davon ausgegangen, dass Ihr Besucher habt und möglicherweise noch wach seid.«
    Elayne schnaubte. Sie wollte noch immer jemanden anschreien. Das aus ihrer Stimme herauszuhalten bedurfte einer Anstrengung. »Ich nehme an, dass Ihr einen Erfolg zu vermelden habt, Meister Hark?«
    »Ich bin ihm gefolgt, so wie Ihr gesagt habt, meine Lady, und er ist in drei Nächten zu demselben Haus gegangen, heute eingeschlossen. Es ist in der Vollmondstraße in der Neustadt, jawohl. Der einzige Ort, den er besucht, abgesehen von Schenken und Gemeinschaftsräumen. Er trinkt was, ja. Spielt auch oft Würfel.« Der Mann zögerte, rang nervös die Hände. »Ich kann doch jetzt gehen, nicht wahr, meine Lady? Ihr befreit mich von dem, was Ihr mir auch immer auferlegt habt, oder?«
    »Dem Steuerregister zufolge gehört das Haus Lady Shiaine Avarhin, meine Lady«, sagte Norry. »Sie scheint die Letzte ihres Hauses zu sein.«
    »Was könnt Ihr mir noch über diesen Ort erzählen, Meister Hark? Wer lebt dort außer Lady Shiaine?«
    Hark rieb sich unbehaglich die Nase. »Nun, ich weiß nicht, ob sie dort leben, meine Lady, aber heute Nacht sind dort zwei Aes Sedai. Ich habe gesehen, wie eine von ihnen Mellar herausließ, während die andere eintrat, und die, die eintrat, sagte: ›Schade, dass wir nur zu zweit sind, Falion, so wie uns Lady Shiaine auf Trab hält.‹ Bloß hat sie ›Lady‹ so gesagt, als würde sie das gar nicht so meinen. Komisch. Sie trug eine streunende Katze, und die war genauso dürr wie sie.« Er machte eine plötzliche, nervöse Verbeugung. »Bitte um Verzeihung, meine Lady. Wollte niemanden beleidigen, so von einer Aes Sedai zu sprechen, aber ich brauchte eine Minute, um zu erkennen, dass sie Aes Sedai war . Da fiel genug Licht aus der Eingangshalle, das tat es, aber sie war so dünn und schlicht, mit einer breiten Nase, dass sie niemand auf den ersten Blick für eine Aes Sedai gehalten hätte.«
    Elayne legte ihm die Hand auf den Arm. Aufregung brodelte in ihrer Stimme, und sie unterdrückte sie nicht. »Wie hat ihr Akzent geklungen?«
    »Ihr Akzent, meine Lady? Nun, die mit der Katze, sie war direkt hier aus Caemlyn, würde ich sagen. Die andere … Nun, sie hat nicht mehr als zwei Sätze gesagt, aber ich würde sagen, sie war eine

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