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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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noch immer dunkel, aber es konnten keine zwei Stunden mehr bis zur Morgendämmerung sein. Die vom Licht gesandte Dämmerung würde Falion und Marillin in Haft sehen. Und noch eine andere. Zumindest eine andere.
    Gewundene Straßen führten über und an Hügeln entlang, vorbei an ziegelgedeckten Türmen, die bei Sonnenaufgang in hundert Farben funkeln würden und im wolkenverhangenen Mondlicht schwach glitzerten, vorbei an stummen Geschäften und dunklen Schenken, einfachen Steinhäusern mit Schieferdächern und kleinen Palästen, die auch nach Tar Valon gepasst hätten. Das Klappern der Pferdehufe auf dem Kopfsteinpflaster und das leise Knarren des Sattelleders klang laut in der Stille. Abgesehen von dem gelegentlichen Straßenköter, der sich tiefer in die schattenverhüllten Gassen drückte, bewegte sich nichts. Zu dieser Stunde waren die Straßen gefährlich, aber kein Räuber würde so verrückt sein, sich einer so großen Gruppe in den Weg zu stellen. Eine halbe Stunde nach Verlassen des Palasts lenkte Elayne Feuerherz durch das Mondeltor, einen breiten, zwanzig Fuß hohen Bogen in der weißen Mauer der Innenstadt. Früher hatten hier Gardisten auf Posten gestanden, um den Frieden zu wahren, aber dafür war die Garde der Königin jetzt zu beansprucht.
    Fast sofort nach dem Betreten der Neustadt wandte sich Hark ostwärts in ein Labyrinth aus Straßen, das sich in alle Richtungen durch die Stadthügel wand. Er ritt unbeholfen, auf einer braunen Stute, die man für ihn gefunden hatte. Beutelschneider verbrachten nur selten Zeit im Sattel. Einige der Straßen hier waren ziemlich schmal, und in einer davon zügelte er schließlich das Pferd, umgeben von Häusern, die sich bis zu vier Stockwerken erhoben. Birgitte hob die Hand, um die Kolonne anhalten zu lassen. Die plötzliche Stille erschien ohrenbetäubend.
    »Es ist direkt hier um die Ecke, meine Lady, das ist es, auf der anderen Straßenseite«, sagte Hark beinahe flüsternd. »Aber wenn wir dort hineinreiten, könnten sie uns hören oder sehen. Es tut mir leid, meine Lady, aber wenn diese Aes Sedai das sind, was Ihr behauptet, will ich nicht, dass sie mich sehen.« Er kletterte umständlich vom Pferd und schaute zu ihr hoch, rang mit einem nervösen, im Mondschatten liegenden Gesichtsausdruck die Hände.
    Elayne stieg ab und führte Feuerherz zur Straßenecke und spähte am Rand eines schmalen, dreistöckigen Gebäudes vorbei. Die Häuser in der anderen Straße lagen mit einer Ausnahme alle im Dunkeln; dieses Haus erhob sich drei Stockwerke aus Stein in die Höhe, daneben gab es ein geschlossenes Stallhoftor. Kein übermäßig prächtiges Haus, aber groß genug für einen reichen Kaufmann oder Bankier. Allerdings war es unwahrscheinlich, dass Kaufmänner oder Bankiers zu dieser Stunde noch wach waren.
    »Da«, flüsterte Hark heiser und streckte den Arm aus. Er stand so weit zurück, dass er sich vorbeugen musste, um zeigen zu können. Er hatte wirklich Angst, gesehen zu werden. »Das mit dem Licht im ersten Stock, das ist es.«
    »Wir sollten herausfinden, ob da noch jemand wach ist«, sagte Vandene und schaute an Elayne vorbei. »Jaem? Geh nicht ins Haus.«
    Elayne wartete darauf, dass der schlanke alte Behüter sich die Straße entlangschleichen würde, aber er schlenderte einfach daher, den Umhang gegen die frühe Morgenkühle fest geschlossen. Ihn schien sogar die gefährliche Anmut eines Behüters verlassen zu haben. Vandene schien ihre Überraschung zu spüren.
    »Schleichen zieht Blicke auf sich und schafft Misstrauen«, sagte sie. »Jaem ist bloß ein Fußgänger, und da es früh ist, um unterwegs zu sein, bewegt er sich nicht verstohlen, sodass jeder, der ihn sehen sollte, einen alltäglichen Grund für seine Anwesenheit voraussetzen wird.«
    Jaem erreichte das Tor zum Stallhof, zog es auf und ging hindurch, als hätte er jedes Recht dazu. Lange Minuten vergingen, bevor er wieder herauskam, das Tor sorgfältig hinter sich verschloss und zurückkam. Er bog um die Ecke, und die raubtierhafte Anmut kehrte in seinen Schritt zurück.
    »Bis auf das eine sind alle Fenster dunkel«, berichtete er Vandene leise. »Die Küchentür ist unverschlossen. Genau wie die Hintertür. Die führt auf eine Hintergasse. Sehr leichtsinnig für Schattenfreunde. Oder gefährlich genug, dass sie keine Einbrecher fürchten. In der Scheune schläft ein großer Bursche, oben auf dem Heuboden. Groß genug, um jeden Einbrecher zu verscheuchen, aber er war so betrunken, dass er

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