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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zog das Schwert, warf den Umhang zu Boden und rannte in einem Tempo hinter den anderen her, das sein Alter vergessen ließ. Mit einem Wutschrei auf den Lippen rannte auch Ned, der Stahl in seiner Faust funkelte im Mondlicht. Zorn fuhr wie ein Stich durch den Bund; er ähnelte der Berserkerwut, die manche Männer überwältigte. Und da war auch Trauer, aber noch immer keine Furcht.
    Birgitte hörte hinter sich das leise Schaben von Schwertern, die gezogen wurden, und wirbelte mit wehendem Umhang herum. »Weg damit! Die nutzen hier nichts.«
    »Ich weiß genauso gut wie Ihr, was es zu bedeuten hat, wenn die Behüter losrennen, meine Lady«, sagte Yurith in ihrem höfischen Akzent und gehorchte. Mit sichtlichem Zögern. So hochgewachsen wie die meisten Männer, bestritt die Saldaeanerin, von adliger Geburt zu sein, aber wann immer die Sprache auf ihre Tätigkeiten vor dem Schwur zur Jägerin des Horns kam, zeigte sie bloß eines ihrer seltenen Lächeln und wechselte das Thema. Aber sie konnte sehr geschickt mit diesem Schwert umgehen. »Wenn die Aes Sedai sterben …«
    »Elayne lebt«, unterbrach Birgitte sie. Sie lebte und war in Schwierigkeiten. »Um sie müssen wir uns jetzt kümmern, aber wir brauchen viele Schwerter mehr, um sie zu retten.« Und noch mehr als nur Schwerter. »Jemand schnappt sich den Mann!« Zwei Gardistinnen ergriffen Harks Mantel, bevor er sich in der Dunkelheit verdrücken konnte. Anscheinend wollte er nicht bleiben, wo Aes Sedai gestorben waren. Genauso wenig wie sie. »Sammelt die … die frei gewordenen Pferde und folgt mir«, sagte sie und schwang sich in Pfeils Sattel. »Und reitet wie der Wind!« Sie setzte ihre Worte in Taten um, grub die Fersen in die Flanken des sehnigen grauen Wallachs, ohne auf sie zu warten.
    Es war ein wilder Galopp durch die dunklen, gewundenen Straßen, in denen gerade die ersten Fußgänger erschienen. Sie lenkte Pfeil um ein paar Karren und Wagen herum, die zu dieser frühen Stunde schon draußen waren, aber Männer und Frauen mussten ihr aus dem Weg springen, schüttelten oft die Fäuste und brüllten Flüche. Sie trieb den Wallach nur zu größerer Geschwindigkeit an, der Umhang wehte hinter ihr her. Sie hatte das Mondeltor noch nicht erreicht, da war Elayne bereits in Bewegung. Zuerst war sie sich nicht sicher gewesen, aber jetzt war es unmissverständlich. Elayne bewegte sich in Schrittgeschwindigkeit nach Nordosten. Der Bund verriet, dass sie zu weiche Knie hatte, um weit gehen zu können, möglicherweise konnte sie auch gar nicht gehen, aber ein Wagen würde die gleiche Geschwindigkeit haben. Der Himmel verfärbte sich grau. Wie lange würde sie brauchen, um alles beisammenzuhaben, was nötig war? In der Innenstadt führten die Straßen spiralenförmig auf einen Mittelpunkt zu, führten vorbei an Türmen, die in Hunderten Farben funkelten, hoch zu den goldenen Kuppeln und den bleichen Turmspitzen des Königlichen Palasts auf dem höchsten von Caemlyns Hügeln. Als sie am Rand des Königinnenplatzes vorbeigaloppierte, starrten die Soldaten sie an. Sie bekamen ihr Frühstück aus schwarzen Töpfen auf Schubkarren, Köche löffelten irgendeinen braunen Eintopf auf Zinnteller, und jeder sichtbare Mann trug seinen Harnisch und hatte den Helm am Schwertgriff aufgehängt. Gut. Jeder eingesparte Augenblick war ein Augenblick, der zu Elaynes Rettung führte.
    Zwei Reihen Gardistinnen übten auf dem Stallhof den Schwertkampf, als sie herangaloppierte, aber die Übungsklingen verstummten, als sie aus dem Sattel schnellte, Pfeils Zügel fallen ließ und auf den Säulengang zurannte. »Hadora, lauft und sagt den Windsucherinnen, sie sollen mich sofort im Kartenzimmer treffen!«, rief sie, ohne langsamer zu werden. »Sie alle! Sanetre, Ihr holt Hauptmann Guybon! Und lasst mir ein anderes Pferd satteln!« Pfeil war für heute erschöpft. Da war sie schon an den Säulen vorbei, aber sie schaute nicht zurück, um zu sehen, ob sie gehorchten. Das würden sie.
    Sie rannte durch mit Wandteppiche geschmückte Korridore und weit ausladende Marmortreppen hinauf, verirrte sich und brüllte Flüche, als sie wieder zurücklief. Schließlich erreichte sie die mit den Löwen verzierten Türen des Kartenzimmers, wo sie nur lange genug stehen blieb, um den stämmigen Gardisten auf Posten zu befehlen, die Windsucherinnen auf der Stelle hereinzuführen, dann trat sie ein. Guybon war bereits da, in seinem funkelnden Harnisch mit den drei goldenen Knoten auf den Schultern. Aber auch

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