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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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wogte in der Luft hin und her wie die Kreatur auf Rands Banner, ein glasiger, sich schlängelnder Drachen, der sich auf die Flammen stürzte. Dampf explodierte in einer Wolke, die Aviendha einhüllte.
    Die Hitze war gewaltig, der Dampf verbrühte ihre Haut, aber sie wich nicht zurück. Sie holte noch mehr Wasser, schleuderte die dicke Säule auf den dunklen Hügel, den sie durch den Dampf kaum sehen konnte.
    Die Hitze war so schlimm! Aviendha taumelte zurück, biss die Zähne zusammen, arbeitete weiter. Plötzlich gab es eine Explosion, als eine weitere Wassersäule aus dem Fluss schoss und in das Feuer krachte. Zusammen mit ihrer Säule wurde nun beinahe der ganze Fluss umgeleitet. Aviendha blinzelte. Die andere Säule wurde von Geweben gesteuert, die sie nicht sehen konnte, aber sie bemerkte eine Gestalt an einem Fenster oben im ersten Stock, die die Hand ausstreckte und sich sichtlich konzentrierte. Naeff, einer von Rands Asha’man. Es hieß, er sei besonders stark mit Luft.
    Das Feuer hatte sich zurückgezogen; nur der Teerhügel stand noch da und strahlte intensive Hitze aus, die Wand daneben und der Eingang hatten sich in ein klaffendes, schwarzes Loch verwandelt. Aviendha schleuderte weiter Wasser gegen die verkohlte schwarze Masse, obwohl langsam eine extreme Müdigkeit in ihr aufstieg. So viel Wasser zu bewegen erforderte von ihr, die Macht bis zur Grenze ihrer Kapazität zu lenken.
    Bald hörte das Wasser auf zu zischen. Aviendha schränkte den Strom ein, ließ ihn schließlich nur noch tröpfeln. Der Boden um sie herum war eine nasse, geschwärzte Masse, die durchdringend nach feuchter Asche roch. Holzstücke und Holzkohle trieben in schlammigen Pfützen, und die Löcher, die sie in die Erde gegraben hatte, bildeten kleine Teiche. Zögernd ging sie los und betrachtete den Klumpen, der die Überreste des unglücklichen Soldaten darstellte. Er war glasig und schwarz wie Obsidian und funkelte feucht. Aviendha hob eine angesengte Latte auf – von der Macht ihrer Wassersäule von der Wand gerissen – und stieß dagegen. Die Masse war hart und fest.
    »Verflucht!«, brüllte jemand. Aviendha sah auf. Rand al’Thor schritt durch das zerbrochene Loch, das jetzt die Vorderseite des Herrenhauses bildete. Er starrte in den Himmel und drohte mit der Faust. »Ich bin es, den ihr wollt! Ihr bekommt euren Krieg noch früh genug!«
    »Rand«, sagte Aviendha zögernd. Soldaten liefen auf dem Rasen herum und sahen besorgt aus, als rechneten sie mit einer Schlacht. Verwirrte Diener spähten aus den Fenstern. Der ganze Zwischenfall mit dem Feuer hatte keine fünf Minuten gedauert.
    »Ich halte euch auf!«, donnerte Rand, was Soldaten wie Diener Angstrufe ausstoßen ließ. »Hört ihr mich? Ich komme euch holen! Verschwendet eure Macht nicht! Ihr werdet sie gegen mich brauchen!«
    »Rand!«, rief Aviendha.
    Er erstarrte, dann sah er wie benommen auf sie herunter. Sie erwiderte seinen Blick und konnte seinen Zorn fühlen, so wie sie noch eben die Flammen gespürt hatte. Ruckartig drehte er sich um, ging zurück ins Haus und stieg die geschwärzten Stufen hinauf.
    »Beim Licht!«, sagte eine nervöse Stimme. »Geschieht so etwas oft, wenn er in der Nähe ist?«
    Aviendha drehte sich um. Ein junger Mann in einer unbekannten Uniform stand da und sah zu. Er war schlank, hatte hellbraunes Haar und kupferfarbene Haut – sie erinnerte sich nicht an seinen Namen, war sich aber ziemlich sicher, dass er einer der Offiziere war, die Rand nach seiner Begegnung mit Rodel Ituralde mitgebracht hatte.
    Sie wandte sich wieder den Trümmern zu, hörte, wie in der Ferne Soldaten Befehle riefen. Bashere war eingetroffen und übernahm das Kommando, brüllte Männern zu, das Lager zu sichern, obwohl er sie vermutlich nur beschäftigen wollte. Das war nicht der Beginn eines Angriffs. Da hatte der Dunkle König nur wieder einmal die Welt berührt, so wie Fleisch, das verdarb, Käfer und Ratten, die aus dem Nichts kamen, und Männer, die seltsame Krankheiten dahinrafften.
    »Ja«, sagte Aviendha, um die Frage des Mannes zu beantworten, »so etwas geschieht oft. Öfter in der Nähe des Car’a’carn als an anderen Orten. Gab es bei Euren Männern ähnliche Geschehnisse?«
    »Ich habe Geschichten gehört«, sagte er. »Aber ich wollte sie nicht glauben.«
    »Nicht alle Geschichten sind Übertreibungen.« Sie betrachtete die geschwärzten Überreste des Türwächters. »Das Gefängnis des Dunklen Königs ist schwach.«
    »Verfluchte Asche«,

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