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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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vorher um Erlaubnis zu fragen?«
    Sie runzelte die Stirn. »Ja.«
    Egwene traf ihre Entscheidung. Sie holte tief Luft und umarmte die Quelle. »Passt genau auf«, sagte sie und webte Ströme aus Geist. Von der Spaltwurzel gedämpft war sie nicht stark genug, um ein Wegetor zu öffnen, aber sie konnte der Grauen das Gewebe zeigen.
    »Was ist denn das? «, fragte Meidani.
    »Man nennt es Wegetor«, erklärte Egwene. »Zum Schnellen Reisen.«
    »Schnelles Reisen ist unmöglich«, sagte Meidani sofort. »Diese Fähigkeit ist schon verloren seit …« Sie verstummte und riss die Augen nur noch weiter auf.
    Egwene ließ das Gewebe sich auflösen. Augenblicklich umarmte Meidani mit entschlossener Miene die Quelle.
    »Denkt an den Ort, an den Ihr gehen wollt«, sagte Egwene. »Damit das funktioniert, müsst Ihr den Ort, den Ihr zurücklasst, sehr gut kennen. Ich nehme an, Ihr seid ausreichend mit Euren Gemächern vertraut. Wählt ein Ziel, an dem sich aller Voraussicht nach niemand aufhält; Wegetore können gefährlich sein, wenn sie sich an der falschen Stelle öffnen.«
    Meidani nickte, der blonde Haarknoten wackelte, als sie sich konzentrierte. Sie imitierte Egwenes Gewebe auf durchaus bewundernswürdige Weise, und ein Wegetor öffnete sich genau zwischen ihnen. Der weiße Strich zerteilte die Luft und verdrehte sich. Das Loch befand sich auf Meidanis Seite; Egwene sah nur eine schimmernde Stelle, wie eine die Luft verzerrende Hitzewoge. Sie umrundete das Wegetor und blickte durch das Loch in einen dunklen steinernen Korridor. Die Bodenfliesen waren in einem gedämpften Weiß und Braun gehalten, und es waren keine Fenster in Sicht. Das mussten die Tiefen der Burg sein, nahm Egwene an.
    »Schnell«, sagte sie. »Wenn ich Eure Gemächer nicht nach einer Stunde wieder verlasse, könnten sich meine Roten Aufpasserinnen fragen, was denn so lange dauert. Es ist schon verdächtig, dass ausgerechnet Ihr nach mir schickt. Wir können nur hoffen, dass sich Elaida nicht über diesen Zufall wundert.«
    »Ja, Mutter«, sagte Meidani, eilte zum Tisch und ergriff eine Bronzelampe, deren Docht brannte. Dann zögerte sie.
    »Was?«, fragte Egwene.
    »Ich bin nur überrascht.«
    Um ein Haar hätte Egwene gefragt, was denn so überraschend war, aber dann sah sie es in Meidanis Augen. Meidani war überrascht, wie schnell sie doch gehorchte. Sie war überrascht, wie natürlich es war, Egwene als Amyrlin zu betrachten. Noch war diese Frau nicht völlig gewonnen, aber sie war nahe dran.
    »Schnell«, sagte Egwene.
    Meidani nickte, trat durch das Wegetor, und Egwene folgte ihr. Obwohl auf dem dahinterliegenden Boden kein Staub lag, erfüllte modrige Luft den Korridor. Die Wände wiesen keine der Verzierungen auf, wie man sie gelegentlich in den oberen Gängen sah, und die einzigen Laute wurden in der Ferne von ein paar Ratten verursacht. Ratten! In der Weißen Burg! Einst wäre das unmöglich gewesen. Das Versagen der Schutzgewebe war nur eine weitere Unmöglichkeit auf einer stetig wachsenden Liste.
    Dieser Teil der Burg wurde nicht oft von den Dienern besucht. Vermutlich hatte ihn die Graue deshalb zum Öffnen des Tores ausgesucht. Das war alles schön und gut, aber vermutlich übertrieb sie es mit ihrer Vorsicht. So tief unten in der Burg würde man kostbare Minuten verschwenden, um zu den Hauptkorridoren zurückzukehren und zu finden, was Meidani ihr zeigen wollte. Und das würde seine eigenen Probleme mit sich bringen. Was würde passieren, wenn andere Schwestern bemerkten, dass sie ohne ihre übliche Eskorte aus Roten Ajah unterwegs war?
    Doch bevor sie ihrer Sorge Ausdruck geben konnte, setzte sich Meidani in Bewegung. Aber nicht auf die Treppen zu, sondern nach unten, in die Tiefe. Egwene runzelte die Stirn, folgte ihr aber.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob mir erlaubt ist, Euch das zu zeigen«, sagte Meidani leise. Ihre Röcke rauschten; der Laut ähnelte dem Trippeln der fernen Ratten. »Aber ich muss Euch warnen, dass Ihr überrascht sein könntet, wo Ihr Euch hineinbegebt. Es könnte gefährlich sein.«
    Sprach Meidani von körperlicher oder politischer Gefahr? Vermutlich war Egwene schon so tief in letztere verwickelt, wie das überhaupt möglich war. Trotzdem nickte sie und akzeptierte die Warnung. »Ich verstehe. Aber wenn in der Burg etwas Gefährliches vor sich geht, dann muss ich das wissen. Das ist nicht nur mein Recht, sondern meine Pflicht.«
    Meidani sagte nichts mehr. Sie führte Egwene durch die gewundenen Gänge und

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