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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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ließen nur wenig Raum, um sich an den Drei Eiden herumzumogeln. Entweder sagte Meidani die Wahrheit, oder sie gehörte zu den Schwarzen. Allerdings konnte sich Egwene nur schwer vorstellen, dass sich eine Schwarze Schwester durch eine Lüge in Gefahr bringen würde, die sich mit relativ wenig Mühe aufdecken ließ.
    »Warum also nicht fliehen?«, fragte sie. »Warum bleiben?«
    Meidani schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht sagen.«
    Egwene holte tief Luft. Etwas an der ganzen Unterhaltung irritierte sie. »Verratet Ihr mir denn wenigstens, warum Ihr so oft mit Elaida speist? Doch bestimmt nicht, weil Ihr diese Behandlung genießt.«
    Meidani errötete. »Während unserer Novizinnenzeit waren Elaida und ich Kopfkissenfreundinnen. Die anderen waren der Ansicht, ich käme vielleicht an wertvolle Information, wenn ich diese Beziehung auffrische.«
    Egwene verschränkte die Arme unter der Brust. »Die Annahme, dass sie Euch vertraut, erscheint doch sehr weit hergeholt. Aber ihr Machthunger verleitet sie dazu, leichtsinnige Entscheidungen zu treffen, also war der Plan vielleicht nicht völlig verrückt. Aber jetzt, da sie Eure wahre Loyalität kennt, wird sie Euch niemals ins Vertrauen ziehen.«
    »Ich weiß. Aber es wurde entschieden, dass ich mir nicht anmerken lassen soll, darüber Bescheid zu wissen, dass sie es erfahren hat. Sollte ich jetzt zurückweichen, würde nur rauskommen, dass wir gewarnt wurden – und das ist einer der wenigen kostbaren Vorteile, die wir haben.«
    Kostbar genug, dass sie einfach aus der Burg hätte fliehen sollen. Es gab doch nichts zu gewinnen, wenn sie blieb. Also warum? Es hatte den Anschein, dass etwas diese Frau zurückhielt. Etwas Bedeutsames. Ein Versprechen?
    »Meidani«, sagte Egwene, »ich muss wissen, was Ihr mir da verschweigt.«
    Meidani schüttelte den Kopf; sie sah beinah schon verängstigt aus. Beim Licht!, dachte Egwene. Ich werde nicht so mit ihr umspringen, wie es Elaida beim Abendessen tut.
    Sie setzte sich wieder. »Setzt Euch gerade hin, Meidani. Ihr seid keine einfältige Novizin. Ihr seid eine Aes Sedai. Also fangt an, Euch auch so zu benehmen.«
    Die Graue schaute auf. Die Rüge ließ Wut in ihren Augen aufblitzen. Egwene nickte zufrieden. »Wir werden den Schaden beheben, den Elaida angerichtet hat, und ich werde meine rechtmäßige Stellung als Amyrlin einnehmen. Aber auf uns wartet Arbeit.«
    »Ich kann nicht …«
    »Doch. Ihr könnt mir nicht sagen, was nicht stimmt. Ich vermute, das hat mit den Drei Eiden zu tun, auch wenn allein das Licht weiß, warum das so ist. Wir können das Problem umgehen. Ihr könnt mir nicht sagen, warum Ihr in der Burg geblieben seid. Aber könnt Ihr es mir zeigen?«
    Meidani legte den Kopf schief. »Ich bin mir nicht sicher. Ich könnte Euch zu …« Abrupt unterbrach sie sich. Ja, einer der Eide hinderte sie mit Gewalt am Weitersprechen. »Vielleicht könnte ich es Euch zeigen«, beendete sie lahm ihren Satz. »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Dann lasst es uns herausfinden. Wie gefährlich wäre es, wenn meine Roten Aufpasserinnen uns folgen?«
    Meidani wurde totenbleich. »Sehr gefährlich.«
    »Dann werden wir sie zurücklassen müssen«, sagte Egwene und tippte gedankenverloren auf der Lehne des übergroßen Eichenstuhls herum, während sie nachdachte. »Wir könnten den Bereich der Grauen auf einem anderen Weg verlassen, aber sollte man uns sehen, würde das schwierige Fragen aufwerfen.«
    »Es lauern viele Rote an den Eingängen und Ausgängen unserer Gemächer«, sagte Meidani. »Ich habe den Verdacht, dass alle Ajah einander so bewachen. Es wird sehr schwierig sein, unbemerkt verschwinden zu können. Sie würden mir nicht folgen, wenn ich allein bin, aber wenn sie Euch sehen …«
    Spione, die die Quartiere der anderen Ajah beobachteten? Beim Licht! War es wirklich so schlimm geworden? Das war genauso, als würde man Späher zu feindlichen Lagern schicken. Sie konnte das Risiko nicht eingehen, dass man sie zusammen mit Meidani sah, aber allein zu gehen würde ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich lenken – die Roten wussten, dass sie bewacht werden sollte.
    Ihr fiel nur eine Möglichkeit ein, wie man dieses Problem lösen konnte. Sie musterte Meidani. Wieweit konnte man ihr vertrauen? »Ihr versprecht, dass Ihr Elaida nicht unterstützt und dass Ihr meine Führung akzeptiert?«
    Die Graue zögerte, dann nickte sie. »Das tue ich.«
    »Wenn ich Euch etwas zeige, schwört Ihr, es niemand anderem zu enthüllen, ohne mich

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