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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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überließ, ohne dass sich unerwünschte Ohren einmischten. Das war einer der Gründe, warum er keinen guten Behüter abgeben würde. Er vertraute den Aes Sedai nicht. Seine Mutter hatte das getan, und man konnte ja genau sehen, was ihr das eingebracht hatte. Und wie die Weiße Burg Elayne und Egwene behandelt hatte … nun, er mochte ja die Aes Sedai unterstützen, aber vertrauen tat er ihnen bestimmt nicht.
    Er ging zur Rückseite des Gebäudes und kontrollierte die Wachen, was völlig legitim war. Die meisten Aes Sedai hatten keine Behüter – entweder sie waren Rote oder hatten ihre Behüter zurückgelassen.
    Nur wenige waren alt genug, um Behüter an das Alter zu verlieren und nie neue zu erwählen. Zwei unglückselige Frauen hatten ihre Behüter bei Dumai verloren. Gawyn und die anderen taten ihr Bestes, so zu tun, als würden sie die rot geweinten Augen oder das gelegentliche Schluchzen aus ihren Zimmern nicht bemerken.
    Natürlich behaupteten die Aes Sedai, die Jünglinge nicht als Wächter zu brauchen. Vermutlich hatten sie sogar recht. Aber Gawyn hatte bei Dumai tote Aes Sedai gesehen; sie waren nicht unbesiegbar.
    Hal Moir salutierte am Hintereingang und ließ ihn eintreten, um seine Inspektion fortzuführen. Er stieg eine kurze Treppe hinauf und betrat den oberen Korridor. Dort löste er Berden ab, den dunkelhäutigen Tairener, der zur Wache eingeteilt war. Berden war Offizier, und er befahl ihm, die Essensausgabe im Lager zu beaufsichtigen. Der Mann nickte und ging.
    Vor Narenwin Sedais Zimmer zögerte Gawyn. Wenn er hören wollte, was bei den Aes Sedai vor sich ging, musste er lauschen, so einfach war das. Berden war im ersten Stock der einzige Wächter gewesen, und es gab keine Behüter, die gegen unerwünschte Ohren schützen konnten. Aber die Vorstellung, ein Lauscher zu sein, hinterließ einen sauren Geschmack in seinem Mund. Er sollte nicht lauschen müssen . Er war der Kommandant der Jünglinge, und die Aes Sedai nutzten seine Truppen weidlich aus. Sie schuldeten ihm Informationen. Also klopfte er energisch an der Tür, statt das Ohr dagegenzulegen.
    Niemand rief herein. Dann öffnete sich die Tür einen Spaltbreit und enthüllte Covarlas Gesicht. Die hellhaarige Rote hatte die Schwestern in der Stadt angeführt, bevor man sie ersetzte, aber sie war noch immer eine der wichtigsten Frauen in Dorlan.
    »Wir sollten nicht gestört werden«, fauchte sie durch den Spalt. »Eure Soldaten hatten den Befehl, alle draußen zu halten, selbst andere Schwestern.«
    »Diese Regeln gelten nicht für mich«, sagte Gawyn und erwiderte ihren Blick. »Meine Männer schweben in dieser Stadt in ernster Gefahr. Wenn Ihr mich schon nicht an der Planung beteiligt, verlange ich zumindest, zuhören zu dürfen.«
    Covarlas regloses Gesicht schien Verärgerung auszudrücken. »Eure Respektlosigkeit scheint jeden Tag schlimmer zu werden, Kind«, sagte sie. »Vielleicht sollte man Euch entfernen und einen brauchbaren Ersatz finden, der diese Gruppe anführt.«
    Gawyn atmete tief durch.
    »Glaubt Ihr, sie würden Euch nicht ablösen, wenn sie eine Schwester darum bittet?«, fragte Covarla und lächelte schmal. »Sie mögen ja nur ein trauriger Haufen sein, aber sie kennen ihren Platz. Schade, dass man das Gleiche nicht von ihrem Kommandanten sagen kann. Geht zu Euren Männern zurück, Gawyn Trakand.«
    Und sie schloss die Tür vor seiner Nase.
    Es juckte ihn in den Fingern, sich den Weg ins Zimmer zu erzwingen. Aber diese Befriedigung würde bestenfalls zwei Atemzüge lang dauern, denn genau so lange würden die Aes Sedai brauchen, um ihn mit der Macht zu verschnüren. Was würde das für die Moral der Jünglinge bedeuten? Zu sehen, wie ihr Kommandant, der tapfere Gawyn Trakand, mit einem Knebel aus Luft im Mund aus dem Haus geworfen wurde? Er schluckte seinen Ärger hinunter und begab sich wieder nach unten. Er ging in die Küche und lehnte sich gegen die Wand, starrte auf die Treppe zum ersten Stock. Jetzt, da er Berden abgelöst hatte, fühlte er sich verpflichtet, die Wache selbst zu übernehmen oder einen Läufer zu schicken, um einen anderen Mann zu holen. Aber zuerst wollte er ein paar Minuten nachdenken; falls die Konferenz oben noch lange dauerte, würde er einen Ersatzmann kommen lassen.
    Aes Sedai. Vernünftige Männer gingen ihnen nach Möglichkeit aus dem Weg und gehorchten ihnen eifrig, wenn das nicht möglich war. Er hatte mit beidem Probleme; seine Blutlinie hinderte ihn daran, sich von ihnen fernzuhalten,

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