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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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eine Da’covale mit schlanken Gliedern trat mit einer Ledertasche vor.
    »Dort drinnen findet Ihr Zahlen, die meine Späher und Wächter gesammelt haben«, sagte Tuon. »Ihr könnt die Berichte über Verbrechen lesen, die während unserer Besetzung geschahen. Das sind Berichte und Listen, die vergleichen, wie es den Leuten vor und nach der Wiederkehr ergangen ist.
    Ich glaube, Ihr wisst, was Ihr finden werdet. Das Kaiserreich ist eine Fundgrube für Euch, Beslan. Ein mächtiger, einflussreicher Verbündeter. Ich werde Euch nicht beleidigen, indem ich Euch Throne anbiete, die Ihr nicht wollt. Ich locke Euch damit, dass ich Euch Stabilität, Nahrung und Schutz für Euer Volk anbiete. Und das kostet Euch nur Eure Loyalität, mehr nicht.«
    Zögernd nahm er die Tasche entgegen.
    »Ich biete Euch eine Wahl, Beslan. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr die Hinrichtung wählen. Ich werde Euch nicht da’covale machen. Ich lasse Euch ehrenvoll sterben, und man wird öffentlich verkünden, dass Ihr gestorben seid, weil Ihr die Treueide abgelehnt habt und die Seanchaner nicht akzeptieren wollt. Wünscht Ihr das, erlaube ich es. Euer Volk wird wissen, dass Ihr im Trotz gestorben seid.
    Oder Ihr entscheidet Euch, ihm besser zu dienen. Ihr dürft das Leben wählen. Solltet Ihr das tun, wird man Euch ins Hohe Blut erheben. Ihr tretet vor und herrscht, genau wie es Euer Volk nötig hat. Ich verspreche Euch, dass ich die Angelegenheiten Eures Volkes nicht lenke. Ich verlange Ressourcen und Männer für meine Armee, wie sich das gehört, und Euer Wort kann das meine nicht rückgängig machen. Davon abgesehen habt Ihr in Altara die uneingeschränkte Macht. Niemand vom Blut hat das Recht, Euren Leuten ohne Eure Erlaubnis zu befehlen, ihnen zu schaden oder sie in den Kerker zu werfen.
    Ich werde eine Liste von Adelsfamilien akzeptieren und prüfen, die Eurer Meinung nach zum Niederen Blut erhoben werden sollten, und ich werde nicht weniger als zwanzig davon erheben. Altara wird auf dieser Seite des Ozeans der permanente Sitz der Kaiserin sein. Damit wird es hier das mächtigste Königreich sein. Ihr habt die Wahl.«
    Sie entfaltete die Finger. »Aber eines müsst Ihr wissen. Solltet Ihr Euch entscheiden, Euch uns anzuschließen, dann werdet Ihr mir Euer Herz geben und nicht nur Euer Wort. Ich erlaube nicht, dass Ihr Eure Eide ignoriert. Diese Gelegenheit biete ich Euch, weil ich glaube, dass Ihr ein starker Verbündeter sein könntet, und weil ich glaube, dass Ihr fehlgeleitet wurdet, vielleicht durch Suroths finstere Intrigen.
    Ihr habt einen Tag, um Euch zu entscheiden. Denkt gut darüber nach. Eure Mutter hielt das für den besten Weg, und sie war eine kluge Frau. Das Kaiserreich bedeutet Stabilität. Eine Rebellion bedeutet nur unendliches Leid, Hunger und am Ende in Vergessenheit zu geraten. Das ist nicht das Zeitalter, um allein zu sein, Beslan.«
    Sie lehnte sich zurück, während Beslan die Tasche in seinen Händen betrachtete. Er verneigte sich, um darum zu bitten, gehen zu können, auch wenn es nur eine unbeholfene Bewegung war, als wäre er abgelenkt.
    »Ihr dürft gehen«, informierte sie ihn.
    Er machte aber keine Anstalten zu gehen. Angespannte Stille herrschte, während er die Tasche anstarrte. Sie konnte ihm seinen inneren Kampf vom Gesicht ablesen. Ein Da’covale kam näher, um ihn zum Gehen zu drängen, da er entlassen worden war, aber Tuon hob die Hand und gebot dem Diener Einhalt.
    Sie beugte sich wieder vor, mehrere Angehörige des Blutes schabten ungeduldig mit den Füßen. Beslan starrte bloß die Tasche an. Schließlich schaute er auf, einen entschlossenen Ausdruck in den Augen. Dann kniete er überraschenderweise erneut nieder.
    »Ich, Beslan von Haus Mitsobar, schwöre der Tochter der Neun Monde und durch sie dem seanchanischen Kaiserreich meine Treue und meinen Dienst, jetzt und für alle Zeit, es sei denn, sie entlässt mich daraus aus eigenem, freien Willen. Meine Ländereien und mein Thron gehören ihr, ich trete sie an ihre Hand ab. Das schwöre ich beim Licht!«
    Tuon gestattete sich ein Lächeln. Generalhauptmann Galgan trat hinter Beslan hervor und sprach den König an. »Das ist nicht die richtige Weise, wie man …«
    Tuon brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. »Wir verlangen, dass sein Volk sich unseren Bräuchen anpasst, General«, sagte sie. »Da ist es durchaus angebracht, wenn wir einige der ihren akzeptieren.« Natürlich nicht zu viele. Diese Erkenntnis verdankte sie ihren langen Unterhaltungen

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