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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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hinaufschritt. Die weißen Stufen wurden von Holzsäulen gesäumt. Rand betrat die Eingangshalle. Obwohl er bereits in mehreren Palästen gewohnt hatte, war er dennoch beeindruckt. Und angewidert. Die opulente Pracht hinter der Haustür hätte niemals erahnen lassen, dass die Menschen in dieser Stadt hungerten. Im hinteren Teil der Eingangshalle hatten sich sehr nervöse Diener zu einer Reihe aufgestellt. Er konnte ihre Furcht spüren. Es geschah nicht jeden Tag, dass das Heim vom Wiedergeborenen Drachen annektiert wurde.
    Rand zog den Reithandschuh aus, indem er die Hand zwischen Arm und Brustkorb steckte, dann schob er den Handschuh unter den Gürtel. »Wo ist sie?«, fragte er und schaute die beiden Töchter Beralna und Riallin an, die die Diener im Auge behielten.
    »Erste Etage«, sagte eine der Töchter. »Trinkt Tee, während ihre Hand so zittert, dass sie gleich das Porzellan zerbricht.«
    »Wir sagen ihr ständig, dass sie keine Gefangene ist«, meinte die andere Tochter. »Sie kann bloß nicht gehen.«
    Das fanden sie beide amüsant. Rand drehte sich um, als sich Rhuarc zu ihm gesellte. Der hochgewachsene Clanhäuptling mit dem roten Haar musterte den Raum mit seinem funkelnden Kronleuchter und den verzierten Vasen. Rand wusste, was er dachte. »Ihr dürft euch das Fünftel nehmen«, sagte er. »Aber nur von den Reichen, die in diesem Bezirk leben.«
    So funktionierte das nicht; die Aiel hätten sich das Fünftel von jedem nehmen dürfen. Aber Rhuarc widersprach nicht. Die Einnahme von Bandar Eban durch die Aiel war sowieso keine richtige Eroberung gewesen, auch wenn sie gegen Banden und Schläger gekämpft hatten. Vielleicht hätte Rand ihnen gar nichts geben sollen. Aber bei Häusern wie diesem hier gab es genug überschüssigen Reichtum für die Aiel, zumindest bei den Reichen.
    Die Töchter nickten, als hätten sie damit gerechnet, dann trabten sie los, vermutlich um sich ihren Anteil auszusuchen. Dobraine sah konsterniert zu. Cairhien hatte bei mehreren Gelegenheiten das Fünftel der Aiel erdulden müssen.
    »Ich werde nie begreifen, warum Ihr sie wie Straßenräuber plündern lasst, die die Karawanenwächter im Schlaf überraschen«, sagte Corele und rauschte mit einem Lächeln in den Raum. Das imposante Mobiliar ließ sie die Brauen heben. »Und an einem so hübschen Ort. Als würde man die Frühlingsknospen von Soldaten zertrampeln lassen, nicht wahr?«
    Hatte man sie nun geschickt, nachdem er Merise so erschüttert hatte? Sie erwiderte seinen Blick auf ihre freundliche Art, aber er senkte ihn nicht, bis sie wegschaute. Er konnte sich noch gut an die Zeit erinnern, wo das bei einer Aes Sedai nie geklappt hatte.
    Er wandte sich Dobraine zu. »Ihr habt hier gute Arbeit geleistet«, sagte er zu dem Lord. »Selbst wenn Ihr nicht so weitläufig für Ordnung schaffen konntet, wie ich wollte. Ruft Eure Waffenmänner zusammen. Narishma hat Anweisung, für Euch ein Wegetor nach Tear zu erschaffen.«
    »Tear, mein Lord?«, fragte Dobraine überrascht.
    »Ja. Sagt Darlin, er soll aufhören, mich mit Boten zu belästigen. Er soll weiter seine Streitkräfte sammeln; ich hole ihn nach Arad Doman, wenn ich den richtigen Zeitpunkt für gekommen halte.« Das würde nach seiner Begegnung mit der Tochter der Neun Monde sein, denn dieses Treffen würde vieles entscheiden.
    Dobraine sah etwas bestürzt aus. Oder bildete er sich das nur ein? Dobraines Ausdruck veränderte sich selten. Glaubte der Lord, dass seine Aussichten auf ein Königreich dahinschwanden? Plante er Intrigen gegen Rand? »Ja, mein Lord. Ich nehme an, ich soll sofort gehen?«
    Dobraine hat uns nie einen Grund gegeben, ihm zu misstrauen. Er hat sogar für Unterstützung für Elayne gesorgt, damit sie den Sonnenthron bekommt!
    Rand hatte ihn zu lange nicht mehr gesehen. Zu lange, um ihm noch vertrauen zu können. Aber es war besser, ihn jetzt von hier fortzuschaffen; er hatte zu viel Zeit gehabt, um hier einen Fuß in die Tür zu bekommen, und Rand kannte keinen Cairhiener, der sich nicht in die Politik einmischte.
    »Ja, Ihr brecht noch in dieser Stunde auf«, erwiderte Rand und schritt die anmutigen weißen Stufen hinauf.
    Dobraine salutierte so stoisch wie immer und ging durch die Tür nach draußen. Er gehorchte sofort. Ohne jede Beschwerde. Er war ein guter Mann. Rand wusste das genau.
    Beim Licht, was geschieht mit mir?, dachte er. Einigen Leuten muss ich vertrauen. Oder?
    Vertrauen …?, flüsterte Lews Therin. Ja, vielleicht können wir ihm

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