Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
diese Holzschuhe im tairenischen Stil besorgt, die sie über ihren Schuhen trug. Es war überraschend schwer gewesen, einen Kaufmann zu finden, der sie verkaufte; offensichtlich hatten die Domani nur wenig Interesse daran, die meisten der Leute, denen sie begegnete, traten entweder barfuß in den Schlamm oder wussten, wo sie die Straße überqueren konnten, ohne sich die Schuhe dreckig zu machen.
    Auf halbem Wege zu den Docks erreichte sie endlich ihr Ziel. Das schöne Banner an der Fassade flatterte gegen die verzierte Holzfassade und verkündete, dass das Gasthaus den Namen Vom Wind begünstigt trug. Cadsuane trat ein und zog die Holzschuhe in dem schlammigen Vorraum aus, bevor sie die Gaststube betrat. Dort erlaubte sie sich endlich, die Kapuze zurückzuschlagen. Sollte al’Thor zufällig diesem Gasthaus einen Besuch abstatten, dann würde er sie eben hängen müssen.
    Der Gemeinschaftsraum war eher passend für den Speisesaal eines Königs ausgestattet als für eine Schenke. Auf den Tischen lagen weiße Tischdecken, und der lackierte Holzfußboden war auf Hochglanz poliert. An den Wänden hingen geschmackvolle Stillleben – das Gemälde hinter der Theke zeigte eine Obstschale, das auf der gegenüberliegenden Wand eine Blumenvase. Die Flaschen auf dem Brett hinter der Theke enthielten fast alle Wein, es gab nur wenig Branntwein oder andere Spirituosen.
    Quillin Tasil, der schlanke Wirt, war ein hochgewachsener Andoraner. Das kurze dunkle Haar wurde oben bereits lichter, und der kurz geschnittene Vollbart war beinahe völlig ergraut. Aus den Ärmeln seines teuren lavendelfarbenen Mantels ragte weiße Spitze, aber er trug eine Schürze darüber. Für gewöhnlich hatte er gute Informationen, aber er war auch bereit, sich bei seinen Kollegen für sie umzuhören. In der Tat ein sehr nützlicher Mann.
    Er lächelte Cadsuane an, als sie eintrat, und wischte sich die Hände an einem Handtuch ab. Mit einer Geste lud er sie ein, sich an einen Tisch zu setzen, dann ging er zur Theke, um Wein zu holen. Cadsuane nahm Platz, als zwei Männer auf der anderen Seite des Raumes gerade anfingen, sich laut miteinander zu streiten. Die anderen Gäste – das waren nur vier, zwei Frauen an einem Tisch und zwei weitere Männer an der Theke – ignorierten sie. Man konnte unmöglich Zeit in Arad Doman verbringen, ohne zu lernen, die häufigen Temperamentsausbrüche zu ignorieren. Die Männer hier waren so hitzköpfig wie Vulkane, und die meisten Leute waren sich darin einig, dass ihre Frauen dafür verantwortlich waren. Diese beiden Männer hier fingen nicht an, sich zu duellieren, wie es in Ebou Dar üblich gewesen wäre. Stattdessen brüllten sie sich ein paar Momente lang an, dann fingen sie an, miteinander übereinzustimmen, dann bestanden sie darauf, dem jeweils anderen ein Glas auszugeben. Streit war alltäglich; Blutvergießen eher die Ausnahme. Verletzungen waren schlecht fürs Geschäft.
    Quillin brachte den Becher Wein – er würde von seinem besten Jahrgang sein. Cadsuane hatte noch nie darum gebeten, aber sie hatte ihn auch noch nie abgelehnt.
    »Frau Küste«, sagte er in seinem leutseligen Tonfall, »ich wünschte, ich hätte früher gewusst, dass Ihr wieder in der Stadt seid! Ich habe nur durch Euren Brief davon erfahren!«
    Cadsuane nahm den Becher entgegen. »Ich bin es nicht gewohnt, jeden meiner Bekannten über meinen Aufenthaltsort auf dem Laufenden zu halten, Meister Tasil.«
    »Natürlich nicht, natürlich nicht«, erwiderte er und schien ihre scharfe Erwiderung überhaupt nicht persönlich genommen zu haben. Sie hatte es noch nie geschafft, ihn zu provozieren. Das hatte sie immer neugierig gemacht.
    »Das Geschäft scheint gut zu laufen«, sagte sie höflich, was ihn dazu veranlasste, sich umzudrehen und seine Gäste zu betrachten. Es schien ihnen Unbehagen zu bereiten, auf einem glänzenden Boden an makellosen Tischen zu sitzen. Cadsuane war sich nicht sicher, ob es die einschüchternde Sauberkeit war, die die Leute dem Vom Wind begünstigt fernhielten, oder ob es an Quillins nachdrücklicher Weigerung lag, niemals Gaukler und Musikanten einzustellen. Er behauptete immer, sie würden die Atmosphäre verderben. In diesem Moment trat ein neuer Gast ein, der Schlamm hereintrug. Cadsuane konnte sehen, wie es Quillin in den Fingern juckte, sofort den Boden zu schrubben.
    »Ihr da«, rief Quillin dem Mann zu. »Putzt Euch doch bitte vor dem Eintreten die Schuhe ab!«
    Der Mann erstarrte, runzelte die Stirn und

Weitere Kostenlose Bücher