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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Kaufmannsrat war in letzter Zeit zu desorganisiert, jedes Mitglied versucht zu verhindern, dass sein Teil von Arad Doman auseinanderfällt. Hätten sie den König, hätten sie ihn mittlerweile der Öffentlichkeit präsentiert.«
    Cadsuane tippte ärgerlich mit dem Fingernagel gegen den Becher. Hatte der junge al’Thor womöglich recht und eine der Verlorenen hatte Alsalam entführt? »Was noch?«
    »Aiel sind in der Stadt, Lady«, sagte Quillin und rieb über einen unsichtbaren Fleck auf dem Tisch.
    Sie schenkte ihm einen düsteren Blick. »Das ist mir gar nicht aufgefallen.«
    Er kicherte. »Ja, ja, offensichtlich, nehme ich an. Aber ihre genaue Zahl in der Gegend beträgt vierundzwanzigtausend. Manche sagen, der Wiedergeborene Drache hat sie nur geholt, um seine Macht zu demonstrieren. Wer hätte schließlich je gehört, dass Aiel Essen verteilen? Die Hälfte der Armen in der Stadt haben zu viel Angst, um zu den Verteilungsstätten zu gehen: sie glauben, die Aiel hätten das Getreide mit ihrem Gift behandelt.«
    »Aiel-Gift?« Das Gerücht hatte sie allerdings auch noch nie gehört.
    Quillin nickte. »Manche behaupten, das sei der Grund für die verdorbenen Lebensmittel, meine Lady.«
    »Aber die Nahrung im Land verdarb doch schon lange vor der Ankunft der Aiel, oder nicht?«
    »Ja, ja natürlich«, sagte Quillin. »Aber angesichts von so viel verdorbenem Korn fällt es unter Umständen schwer, sich daran zu erinnern. Davon abgesehen ist es seit der Ankunft des Lord Drachen viel schlimmer geworden.«
    Cadsuane überspielte ihr Stirnrunzeln mit einem Schluck Wein. Mit al’Thors Ankunft war es schlimmer geworden? War das bloß ein weiteres Gerücht oder die Wahrheit? Sie senkte den Becher. »Und die anderen seltsamen Geschehnisse in der Stadt?«, fragte sie vorsichtig, um zu sehen, was sie noch in Erfahrung bringen konnte.
    »Ihr habt davon gehört?« Quillin beugte sich näher zu ihr heran. »Natürlich sprechen die Leute nicht gern darüber, aber meine Quellen hören trotzdem so einiges. Tot geborene Kinder, Männer, die bei Stürzen sterben, bei denen man kaum einen blauen Flecken davontragen sollte, Steine, die von Gebäuden fallen und Frauen beim Einkauf töten. Gefährliche Zeiten, meine Lady. Ich hasse es, nur Hörensagen weiterzugeben, aber ich habe die Zahlen selbst gesehen!«
    Diese Ereignisse kamen im Grunde nicht unerwartet. »Natürlich darf man den Ausgleich nicht außer Acht lassen.«
    »Den Ausgleich?«
    »Mehr Heiraten«, sagte sie mit einer Handbewegung. »Kinder, die wilden Tieren begegnen, aber unverletzt entkommen, unerwartete Schätze, die ein Armer unter seinem Fußboden entdeckt. Diese Art Dinge eben.«
    »Das wäre auf jeden Fall schön«, sagte Quillin kichernd. »Wir können ja hoffen, meine Lady.«
    »Ihr habt keine solchen Geschichten gehört?«, fragte Cadsuane überrascht.
    »Nein, meine Lady, aber ich kann mich umhören.«
    »Tut das.« Al’Thor war ta’veren , aber beim Muster ging es um das Gleichgewicht. Für jeden durch Rands Anwesenheit in der Stadt verursachten zufälligen Tod gab es immer eine wunderbare Rettung.
    Was hatte es zu bedeuten, wenn das nicht mehr funktionierte?
    Sie stellte Quillin genaue Fragen, und oben auf der Liste stand der Aufenthaltsort der Angehörigen des Kaufmannsrats. Sie wusste, dass der junge al’Thor sie alle einfangen wollte; wenn sie Informationen über ihren Aufenthaltsort bekommen konnte, die er nicht hatte, so konnte das sehr nützlich sein. Sie bat Quillin auch, etwas über die wirtschaftliche Situation in den anderen domanischen Städten herauszufinden und alle Neuigkeiten über Rebellenfraktionen von Tarabonern zu sammeln, die von jenseits der Grenze zuschlugen.
    Als sie das Gasthaus verließ und zögernd die Kapuze wieder hochschlug, um in den schwülen Nachmittag hinauszutreten, wurde ihr bewusst, dass Quillins Worte ihr mehr Fragen als Antworten aufgezeigt hatten.
    Es sah nach Regen aus. Aber so sah es in letzter Zeit immer aus. Bewölkt und ungemütlich, grauer Himmel und graue Wolken, die zu einem gleichförmigen Dunst verschmolzen. Wenigstens hatte es vergangene Nacht geregnet; aus irgendeinem Grund machte das den bewölkten Himmel erträglicher. Als wäre es natürlicher und würde ihr erlauben, so zu tun, als wäre das ununterbrochene Zwielicht kein weiteres Zeichen der Aktivitäten des Dunklen Königs. Er hatte die Menschen mit einer Dürre ausgehungert, hatte sie durch einen plötzlichen Wintereinbruch erfrieren lassen, und jetzt

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