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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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ging dann zurück, um der Bitte nachzukommen. Quillin seufzte und setzte sich an ihren Tisch. »Ehrlich, Frau Küste, für meinen Geschmack ist hier in letzter Zeit viel zu viel los. Manchmal verliere ich den Überblick über meine Gäste! Leute gehen wieder, ohne etwas zu trinken bekommen zu haben, weil sie vergebens darauf warten, dass ich mich um sie kümmern kann.«
    »Ihr könntet jemanden einstellen«, meinte sie. »Eine Serviermagd oder zwei.«
    »Was? Und ihnen den ganzen Spaß überlassen?« Er sagte das voller Ernst.
    Cadsuane probierte den Wein. In der Tat ein ausgezeichneter Jahrgang, möglicherweise sogar teuer genug, dass kein Gasthaus – ganz egal von welcher Klasse – ihn so ohne Weiteres ausschenken sollte. Sie seufzte. Quillins Ehefrau war eine der erfolgreichsten Seidenhändlerinnen der Stadt; viele Schiffe vom Meervolk kamen zu ihr, um mit ihr Handel zu treiben. Quillin hatte seiner Frau zwanzig Jahre lang die Bücher geführt, bevor er in den Ruhestand gegangen war; sie waren beide wohlhabend.
    Und was tat er mit seinem Vermögen? Eröffnete ein Gasthaus. Anscheinend war das immer ein Traum von ihm gewesen. Cadsuane hatte schon vor langer Zeit aufgehört, die seltsamen Neigungen von Leuten infrage zu stellen, die zu viel freie Zeit hatten.
    »Was gibt es denn Neues in der Stadt?«, fragte sie und schob einen kleinen Beutel voller Münzen über den Tisch.
    »Gute Frau, Ihr beleidigt mich«, sagte er und hob die Hände. »Ich könnte Euer Geld niemals annehmen!«
    Sie hob eine Braue. »Ich habe heute nur wenig Geduld für Spielchen, Meister Tasil. Wenn Ihr es nicht behalten wollt, dann gebt es den Armen. Das Licht weiß, dass es davon genug in der Stadt gibt.«
    Er seufzte, dann steckte er den Geldbeutel widerstrebend ein. Vielleicht war das der Grund, warum sein Gemeinschaftsraum oft leer war; ein Wirt, dem Geld egal war, war in der Tat ein seltsames Geschöpf. Viele gewöhnliche Männer würden Quillin genauso unbehaglich finden wie den makellos sauberen Boden und die geschmackvolle Dekoration.
    Allerdings war Quillin eine sehr gute Informationsquelle. Seine Frau teilte den Klatsch, den sie hörte, mit ihm. Offensichtlich wusste er, dass Cadsuane eine Aes Sedai war; das verriet schon ihr Gesicht. Seine älteste Tochter Namine war zur Weißen Burg gegangen, hatte sich für die Braunen entschieden und in die Bibliothek zurückgezogen. Eine Domani-Bibliothekarin war nichts Ungewöhnliches – die Terhana-Bibliothek in Bandar Eban war eine der größten auf der ganzen Welt. Aber Namines mühelose, aber scharfsichtige Einsicht in das Tagesgeschehen war so außergewöhnlich gewesen, dass Cadsuane der Verbindung in der Hoffnung gefolgt war, Eltern in Schlüsselpositionen zu finden. Eine Tochter in der Weißen Burg zu haben machte Leute Aes Sedai gegenüber oft zugänglich. Das hatte sie zu Quillin geführt. Zwar traute sie ihm nicht ganz über den Weg, aber irgendwie mochte sie ihn.
    »Was es in der Stadt Neues gibt?«, fragte Quillin. Also ehrlich, welcher Wirt trug unter der Schürze eine seidenbestickte Weste? Kein Wunder, dass die Leute das Gasthaus seltsam fanden. »Wo soll ich anfangen? In letzter Zeit kann man kaum auf dem Laufenden bleiben!«
    »Fangt mit Alsalam an«, sagte Cadsuane und trank einen Schluck Wein. »Wann hat man ihn zuletzt gesehen?«
    »Verlässliche Zeugen oder Hörensagen?«
    »Beides.«
    »Seit einer Woche gibt es weniger Windgeborene und Kaufleute, die behaupten, persönliche Botschaften von dem König erhalten zu haben, meine Lady, aber ich betrachte solche Behauptungen mit Skepsis. Nach der … Abwesenheit des Königs tauchten sehr schnell gefälschte Briefe auf, die vorgaben, seine Wünsche zu diktieren. Ich selbst habe mit eigenen Augen ein paar Befehle gesehen, denen ich vertrauen würde, oder zumindest vertraue ich ihrem Siegel, aber den König selbst? Ich würde sagen, es ist beinahe ein halbes Jahr her, dass ich mich dafür verbürgen würde, dass ihn jemand gesehen hat.«
    »Was ist mit seinem Aufenthaltsort?«
    Der Wirt zuckte mit den Schultern und sah bedauernd aus. »Eine Weile waren wir uns sicher, dass der Kaufmannsrat hinter seinem Verschwinden steckte. Die Ratsherren ließen den König selten aus den Augen, und bei den Problemen im Süden hatten wir alle angenommen, dass sie Seine Majestät in Sicherheit gebracht hatten.«
    »Aber?«
    »Aber meine Quellen …« – damit war seine Frau gemeint – »… sind davon nicht länger überzeugt. Der

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