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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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fort. »Ihr seid keiner meiner Soldaten. Aber Ihr müsst ein paar Entscheidungen treffen. In den kommenden Tagen müsst Ihr eine Seite gewählt haben, und Ihr müsst wissen, warum Ihr Euch für sie entschieden habt. Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe.«
    Er trieb den Braunen zu einer schnelleren Gangart an. In der Ferne konnte Gawyn einen weiteren Wachtposten ausmachen. Er blieb zurück, als Bryne und seine Soldaten sich ihm näherten.
    Eine Seite wählen. Was war, wenn Egwene ihn nicht begleiten wollte?
    Bryne hatte recht. Etwas zog herauf. Man konnte es in der Luft riechen, in dem schwachen Sonnenlicht spüren, das seinen Weg mühsam durch die Wolken fand. Man konnte es schwach im Norden spüren, wo es wie eine unsichtbare Energie am dunklen Horizont knisterte.
    Krieg, Schlachten, Konflikte, Veränderungen. Gawyn hatte das Gefühl, nicht einmal eine Ahnung zu haben, wie die verschiedenen Seiten aussahen. Ganz zu schweigen davon, für welche er sich entscheiden sollte.

KAPITEL 31

    Ein Versprechen an Lews Therin
    C adsuane behielt den Umhang mitsamt seiner hochgeschlagenen Kapuze an, und das trotz der Schwüle, die ihre Fähigkeit, die Hitze zu »ignorieren«, ausgesprochen strapazierte. Weder wagte sie es, den Umhang abzunehmen, noch die Kapuze zurückzuschlagen. Al’Thors Worte waren eindeutig gewesen; sollte er ihr Gesicht sehen, würde man sie hinrichten. Wegen ein paar Stunden Unbehagen würde sie nicht ihr Leben riskieren, selbst wenn sie glaubte, dass sich al’Thor in sein gerade erst beschlagnahmtes Herrenhaus zurückgezogen hatte. Der Junge erschien oft, wenn er unerwünscht war oder man nicht mit ihm rechnete.
    Natürlich würde sie sich von ihm nicht ins Exil schicken lassen. Über je mehr Macht ein Mann verfügte, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass er sich damit zum Narren machte. Gab man einem Mann eine Kuh, dann würde er sich sorgfältig um sie kümmern und mit ihrer Milch seine Familie ernähren. Gab man einem Mann zehn Kühe, betrachtete er sich vermutlich als reich – und ließ sie alle verhungern, weil er sich nicht mehr richtig um sie kümmerte.
    Sie verließ den Bürgersteig, passierte mit Bannern versehene Gebäude, die wie aufeinandergestapelte Kisten aussahen. Sie war nicht gerade begeistert, wieder in Bandar Eban zu sein. Sie hatte nichts gegen die Domani; sie bevorzugte nur Städte, die nicht so überfüllt waren. Und mit den Problemen im Umland war der Ort noch voller als üblich. Trotz der Gerüchte um al’Thors Ankunft in der Stadt kamen noch immer Flüchtlinge. Cadsuane passierte eine Gruppe in einer Gasse auf der linken Seite; eine Familie mit schmutzigen Gesichtern.
    Al’Thor versprach Nahrung. Das brachte hungrige Münder herbei, die es nicht eilig hatten, wieder auf ihre Höfe zurückzukehren, selbst nachdem man ihnen Lebensmittel gegeben hatte. Im Land herrschte noch zu großes Chaos, und die Nahrungsmittel hier waren zu frisch. Die Flüchtlinge konnten nicht sicher sein, dass das Getreide nicht einfach verdarb wie so vieles in letzter Zeit. Nein, sie blieben und füllten die Stadt bis in den letzten Winkel.
    Cadsuane schüttelte den Kopf und ging weiter, die verflixten Holzschuhe klapperten auf dem hölzernen Bürgersteig. Die Stadt war berühmt für diese langen, stabilen Wege, die den Passanten erlaubten, den Schlamm der Straßen zu meiden. Pflastersteine hätten das Problem aus der Welt geschafft, aber die Domani waren oft ausgesprochen stolz darauf, sich vom Rest der Welt zu unterscheiden. Ungenießbares gewürztes Essen mit furchtbarem Geschirr. Eine Hauptstadt voller alberner Banner, die sich an einen Hafen anschloss. Schamlose Kleider für die Frauen, lange schmale Schnurrbärte für die Männer und eine beinahe schon meervolkhafte Vorliebe für Ohrringe.
    Hunderte dieser Banner flatterten über Cadsuane im Wind, und sie biss die Zähne zusammen, um nicht der Versuchung zu erliegen, die Kapuze zurückzuschlagen und den Wind im Gesicht zu spüren. Vom Licht verfluchte Meerluft. Normalerweise war Bandar Eban kühl und regnerisch. Nur selten hatte sie es so warm erlebt. Und die Schwüle war schrecklich. Vernünftige Leute blieben im Inland!
    Sie passierte mehrere Straßen, stapfte an den Kreuzungen durch den Schlamm. Das war ihrer Meinung nach ein alberner Fehler an den Bürgersteigen. Die Ortsansässigen wussten, an welchen Straßen sie queren konnten und wo der Schlamm zu tief war, aber Cadsuane konnte sich das nicht aussuchen. Darum hatte sie sich

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