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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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zu lassen.
    »Im Scheitern liegt keine Schande begründet«, sagte Bair, »wenn dieses Scheitern die Schuld von jemand anderem war.«
    Amys nickte. »Der Car’a’carn ist sturer als alle anderen Männer zusammen, Cadsuane Sedai. Ihr schuldet uns kein Toh .«
    »Schande oder Toh «, sagte Cadsuane, »das alles ist bald irrelevant. Aber ich habe einen Plan. Werdet ihr mir helfen?«
    Die Weisen Frauen tauschten einen Blick aus.
    »Was für einen Plan?«, fragte Sorilea.
    Cadsuane lächelte, dann fing sie an zu erklären.
    Rand warf einen Blick über die Schulter und sah zu, wie Cadsuane davonhuschte. Vermutlich glaubte sie, er hätte sie da an der Straßenseite nicht bemerkt. Der Kapuzenumhang verbarg ihr Gesicht, aber nichts konnte diese selbstbewusste Pose verstecken, nicht einmal diese albernen Schuhe. Selbst als sie sich beeilte, erschien sie beherrscht, und andere gingen ihr automatisch aus dem Weg.
    Sie kokettierte mit seinem Verbot, folgte ihm auf diese Weise durch die Stadt. Allerdings hatte sie ihm nicht ihr Gesicht gezeigt, also ließ er sie gehen. Vermutlich war es ein schlechter Zug gewesen, sie überhaupt ins Exil zu schicken, aber das ließ sich jetzt nicht mehr rückgängig machen. In Zukunft würde er einfach sein Temperament zügeln müssen. Es in Eis hüllen und tief in seiner Brust vor sich hin dampfen lassen, wo es wie ein zweites Herz pulsierte.
    Er wandte sich wieder den Docks zu. Eigentlich gab es für ihn keinen guten Grund, die Nahrungsmittelverteilung persönlich zu kontrollieren. Aber ihm war nicht entgangen, dass die Chancen, dass das Korn auch die erreichte, die es brauchten, sich bedeutend erhöhten, wenn alle wussten, dass sie unter Beobachtung standen. Das hier waren Menschen, die zu lange ohne König gelebt hatten; sie verdienten zu erleben, dass jemand Autorität ausübte.
    Am Kai lenkte er Tai’daishar an den Docks vorbei und schlug ein gemächliches Tempo ein. Er warf dem Asha’man an seiner Seite einen Blick zu. Naeff hatte ein starkes, ebenmäßiges Gesicht und den schmalen Wuchs eines Kriegers; er war bei der Königlichen Garde von Andor gewesen, bevor er während der Herrschaft von »Lord Gaebril« angewidert den Dienst quittiert hatte. Naeff hatte seinen Weg zur Schwarzen Burg gefunden, und jetzt trug er sowohl Schwert als auch Drachen.
    Irgendwann würde Rand ihn entweder zu seiner Aes Sedai zurückkehren lassen müssen – Naeff gehörte zu den Ersten, die einen Bund eingegangen waren – oder sie holen lassen. Allerdings verabscheute er den Gedanken, eine weitere Aes Sedai in der Nähe zu haben, auch wenn Nelavaire Demasiellin, eine Grüne, für eine Aes Sedai relativ angenehm war.
    »Fahrt fort«, sagte er zu Naeff. Der Asha’man hatte Botschaften überbracht und sich zusammen mit Bashere mit den Seanchanern getroffen.
    »Nun, mein Lord«, sagte Naeff, »das ist nur so ein Gefühl, aber ich glaube nicht, dass sie Katar als Treffpunkt akzeptieren. Sie werden immer schwierig, wenn Lord Bashere oder ich es erwähnen, behaupten, sie müssten erst weitere Instruktionen von der Tochter der Neun Monde einholen. Ihrem Tonfall ist anzumerken, dass die ›Instruktionen‹ besagen werden, dass der Ort nicht akzeptabel ist.«
    »Katar ist neutraler Boden«, sagte Rand leise, »weder in Arad Doman noch tief in den von den Seanchanern gehaltenen Gebieten.«
    »Ich weiß, mein Lord. Wir haben es versucht. Das haben wir wirklich, mein Ehrenwort.«
    »Also gut. Wenn sie da weiter so stur sind, suche ich einen anderen Ort aus. Kehrt zu ihnen zurück und sagt ihnen, dass wir uns in Falme treffen.«
    Hinter ihnen stieß Flinn einen leisen Pfiff aus.
    »Mein Lord«, sagte Naeff, »das liegt weit hinter der seanchanischen Grenze.«
    »Ich weiß«, erwiderte Rand und warf Flinn einen Blick zu. »Aber es hat eine gewisse … historische Signifikanz. Wir werden sicher sein; diese Seanchaner sind von ihrer Ehre gefangen. Sie werden nicht angreifen, wenn wir unter dem Banner des Waffenstillstands kommen.«
    »Seid Ihr Euch da sicher?«, fragte Naeff leise. »Mir gefällt es gar nicht, wie sie mich ansehen, mein Lord. Da liegt Verachtung in ihrem Blick, bei jedem Einzelnen von ihnen. Verachtung und Mitleid, als wäre ich ein ausgesetzter Hund, der hinter der Schenke im Abfall nach Essen sucht. Soll man mich doch zu Asche verbrennen, aber es macht mich krank.«
    »Sie halten ihre Kragen bereit, mein Lord«, meinte Flinn. »Waffenstillstand oder nicht, es wird ihnen in den Fingern jucken, uns alle

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