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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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welcher Zuneigung er sie betrachtete, aber dieses Mal blieb sein Blick ausdruckslos. Genau wie seine gefühllose Miene.
    »Wir werden eine Möglichkeit finden«, sagte sie. »Sicherlich gibt es eine Möglichkeit zu siegen und dich überleben zu lassen.«
    »Nein«, knurrte er leise. »Verführ mich nicht wieder auf diesen Pfad. Er führt nur in den Schmerz, Nynaeve. Ich … ich hatte oft daran gedacht, etwas zurückzulassen, um der Welt nach meinem Tod beim Überleben zu helfen, aber das war nur sinnlose Mühe. Ich kann mir so etwas nicht leisten. Ich werde diesen verdammten Berg ersteigen und mich der Sonne stellen. Ihr alle werdet euch um das kümmern, was danach kommt. So muss es sein.«
    Sie wollte erneut widersprechen, aber er warf ihr nur einen scharfen Blick zu. »So muss es sein, Nynaeve.«
    Sie machte den Mund wieder zu.
    »Das war gute Arbeit von dir heute Nacht«, sagte er. »Du hast uns allen viel Ärger erspart.«
    »Ich habe es getan, weil ich will, dass du mir vertraust«, sagte Nynaeve und bereute es sofort. Warum hatte sie das nur gesagt? War sie wirklich so müde, dass sie das Erstbeste heraussprudelte, das ihr in den Sinn kam?
    Rand nickte bloß. »Ich vertraue dir. Soweit ich jedem vertraue, mehr als den meisten. Du glaubst zu wissen, was für mich das Beste ist, selbst gegen meinen Willen, aber damit kann ich leben. Der Unterschied zwischen dir und Cadsuane besteht darin, dass du dich wirklich um mich sorgst. Sie interessiert sich allein für meine Rolle in ihren Plänen. Sie will, dass ich Teil der Letzten Schlacht bin. Du willst, dass ich weiterlebe. Dafür bin ich dir dankbar. Träume für mich, Nynaeve. Träume von Dingen, die es für mich nicht mehr geben kann.«
    Er beugte sich vor, um Min hochzuheben; er schaffte es trotz der fehlenden Hand, schob einen Arm unter sie und griff mit der anderen Hand zu. Sie regte sich, dann schmiegte sie sich an ihn, erwachte und murmelte, dass sie selbst gehen konnte. Er setzte sie nicht ab; vielleicht wegen der Erschöpfung in ihrer Stimme. Nynaeve wusste, dass sie die meisten Nächte über ihren Büchern verbrachte und sich beinahe genauso antrieb wie Rand.
    Mit Min auf den Armen ging er zur Tür. »Wir kümmern uns zuerst um die Seanchaner«, sagte er. »Bereite dich gut auf diese Begegnung vor. Danach kümmere ich mich um Graendal.«
    Er ließ sie zurück. Die flackernde Lampe erlosch endlich. Nun gab es nur noch die auf dem Tisch.
    Rand hatte sie wieder überrascht. Er war noch immer ein wollköpfiger Narr, aber einer, der überraschend genau wusste, wie es um ihn stand. Wie konnte ein Mann nur so vieles verstehen und gleichzeitig ein solcher Ignorant sein?
    Und warum fiel ihr kein Gegenargument zu seinen Worten ein? Warum konnte sie sich nicht dazu überwinden, ihn anzuschreien, dass er sich irrte? Es gab immer Hoffnung. Möglicherweise gab es ihm ja Kraft, das wichtigste aller Gefühle zu verneinen – aber dabei riskierte er, jeden Grund zu verlieren, sich um den Ausgang seiner Schlachten zu sorgen.
    Aber aus irgendeinem Grund blieben ihr die nötigen Worte für dieses Argument versagt.

KAPITEL 34

    Legenden
    A lso gut«, sagte Mat und entrollte eine von Roidelles besten Karten auf dem Tisch. Talmanes, Thom, Noal, Juilin und Mandevwin hatten ihre Stühle darum geschart. Neben der Karte von der Gegend entrollte Mat den groben Plan einer mittelgroßen Stadt. Es hatte einige Mühe gekostet, einen Kaufmann zu finden, der bereit gewesen war, ihnen einen Stadtplan von Trustair zu skizzieren, aber nach Hinderstap verspürte Mat nicht das geringste Verlangen, eine Stadt zu betreten, ohne vorher zu wissen, was sie erwartete.
    Mats Pavillon lag im Schatten des Kiefernwaldes, und der Tag war kühl. Gelegentlich wehte der Wind, und abgestorbene Kiefernadeln lösten sich von den Baumkronen und regneten zu Boden; einige prasselten dabei auch auf das Zeltdach. Draußen unterhielten sich Soldaten, und Geschirr schepperte, als das Mittagessen ausgeteilt wurde.
    Mat studierte den Stadtplan. Es war Zeit aufzuhören, sich wie ein Narr zu verhalten. Die ganze Welt hatte sich entschieden, sich gegen ihn zu wenden – selbst Bergdörfer waren heutzutage Todesfallen. Soweit es ihn betraf, würden sich als Nächstes die Gänseblümchen am Straßenrand zusammenrotten und versuchen ihn zu fressen.
    Der Gedanke ließ ihn innehalten, weil er an den armen Kesselflicker denken musste, der in der Phantomstadt in Shiota versunken war. Als der Geisterort verschwunden war, hatte

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