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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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bescheidenen Geste zurück, schnippte die roten Schleifen nach hinten, die sie dort hineingebunden hatte. Seit ihrer Gefangenschaft bei den Shaido hatte sie angefangen, doppelt so viele zu tragen.
    Ein Stück voraus trat eine schlanke Gestalt zwischen zwei Pferden vor. Der Mann trug einen dicken Schnurrbart im tarabonischen Stil, und obwohl er noch jung war, hatte er die Ausstrahlung von jemandem, der schon viel im Leben gesehen hatte. Dannil Lewin war der Mann, der nun den Befehl über die Männer von den Zwei Flüssen hatte, seit sich Tam mysteriöserweise zur Abreise entschieden hatte. Mochte das Licht dafür sorgen, dass Tam wohlauf war, ganz egal, wo er sich nun befand.
    »Dannil«, sagte Faile, »was für ein merkwürdiger Zufall, Euch hier zu begegnen.«
    »Zufall?« Er kratzte sich am Kopf. In der einen Hand hielt er den entspannten Bogen, sah ihn allerdings immer wieder misstrauisch an. Das taten nun viele Leute mit ihren Waffen. »Ihr habt mich doch gebeten herzukommen.«
    »Es muss trotzdem ein Zufall sein, falls jemand fragt«, erwiderte Faile. »Vor allem, wenn derjenige mein Gemahl ist.«
    »Ich halte nicht gern Dinge vor Lord Perrin verborgen«, sagte Dannil und schloss sich ihr an.
    »Also zieht Ihr lieber das Risiko vor, dass fanatische Weißmäntel ihm den Kopf abschlagen?«
    »Nein. Das tut keiner der Männer.«
    »Also habt Ihr getan, worum ich Euch bat?«
    Dannil nickte. »Ich sprach mit Grady und Neald. Lord Perrin befahl ihnen bereits, in der Nähe zu bleiben, aber wir unterhielten uns. Grady sagte, er habe Gewebe aus Luft vorbereitet und schafft Lord Perrin sofort dort weg, sollte es hässlich werden. Neald deckt den Rückzug. Ich habe mit den Männern aus den Zwei Flüssen gesprochen. Eine Gruppe Bogenschützen in den Bäumen hält sich bereit, für Ablenkung zu sorgen.«
    Faile nickte. Glücklicherweise war keiner der Asha’man von dieser Blase des Bösen verletzt worden. Jeder von ihnen trug ein Messer, aber Berichten zufolge hatten sie die schwebenden Waffen nur angesehen, dann lässig die Hände geschwungen und sie aus der Luft geschossen. Als die Boten mit Failes Nachricht über den Trick mit der geworfenen Erde in dem Teil des Lagers eintrafen, in dem sich die Asha’man aufhielten, hatten sie dort beträchtlich weniger Chaos vorgefunden. Grady und Neald schritten durchs Lager und schalteten jede Waffe aus, der sie begegneten.
    Der Prozess war zum Teil wegen der nötigen Heilung verschoben worden. Aber es hatte noch andere gravierende Gründe gegeben; Perrin hatte den Lagerschmieden genügend Zeit geben wollen, Ersatzwaffen für jene herzustellen, die sie verloren hatten, nur für den Fall, dass die Verhandlung mit einer Schlacht endete. Wovon Faile immer mehr überzeugt war.
    »Lord Perrin wird es nicht gefallen, aus dem Kampf gezerrt zu werden«, meinte Dannil. »Gar nicht gefallen.«
    »Dieses Zelt könnte sich in eine Todesfalle verwandeln«, sagte Faile. »Perrin kann die Schlacht führen, wenn er will, aber von einer sichereren Position. Ihr schafft ihn dort raus.«
    Dannil seufzte, nickte aber. »Ja, meine Lady.«
    Perrin lernte, Junger Bulle nicht zu fürchten.
    Schritt für Schritt lernte er, das Gleichgewicht zu erringen. Wolf zu sein, wenn der Wolf gebraucht wurde; Mann zu sein, wenn der Mann gebraucht wurde. Er ließ sich von der Jagd vereinnahmen, behielt aber Faile – und sein Zuhause – stets in seinen Gedanken. Er ging auf der Schwertschneide, aber jeder Schritt machte ihn selbstsicherer.
    Heute jagte er Springer, eine verschlagene und erfahrene Beute. Aber Junger Bulle lernte schnell, und über den Verstand eines Menschen zu verfügen brachte ihm Vorteile. Er konnte wie etwas oder jemand denken, der er nicht war.
    Hatte es so bei Noam angefangen? Wohin würde dieser Weg des Verstehens führen? Da gab es ein Geheimnis, das Junger Bulle allein ergründen musste.
    Ein Scheitern war unvorstellbar. Er musste lernen. Irgendwie hatte es den Anschein, dass er sich in der wachen Welt viel wohler fühlte, je selbstbewusster er im Wolfstraum wurde.
    Junger Bulle rannte durch einen fremden Wald. Nein, einen Dschungel, mit herabhängenden Schlingpflanzen und breiten Farnen. Das Unterholz war so dicht, dass selbst eine Ratte sich kaum hätte durchquetschen können. Aber Junger Bulle verlangte , dass sich die Welt vor ihm öffnete. Schlingpflanzen rollten sich auf. Büsche beugten sich zurück. Farne machten den Weg frei, wie Mütter, die ihre Kinder aus dem Weg eines

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