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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Verteidiger unterwegs. Aber es war besser anzugreifen, als entdeckt oder umzingelt zu werden.
    Ituralde kroch an ein Fenster heran und atmete so flach wie möglich. Beim Licht, er war so müde. Draußen marschierte die Gruppe im Gleichschritt um die Ecke. Das war seltsam. Trollocs marschierten nicht so diszipliniert.
    »Mein Lord«, flüsterte einer seiner Männer. »Das sind keine Hufe.«
    Ituralde erstarrte. Der Mann hatte recht. Seine Müdigkeit machte ihn dumm. Das ist ein Heer aus Hunderten, dachte er. Er kam auf die Füße, hustete, ohne es vermeiden zu können, und stieß die Tür auf. Er trat hinaus.
    Ein Windstoß fuhr durch die Straße, als sich seine Männer hinter ihm zu ihm gesellten. Einen Augenblick lang riss der Wind den Rauch auseinander und enthüllte eine große Infanterietruppe in silbernen Rüstungen mit langen Piken. Kurz erschienen sie wie Geister – funkelten in einem Phantomlicht aus der Höhe, dem Schein einer Sonne, die Ituralde seit Monaten nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.
    Die Neuankömmlinge stießen Rufe aus, als sie ihn und seine Männer erblickten, und zwei Offiziere rannten auf ihn zu. Es handelte sich um Saldaeaner. »Wo ist Euer Kommandant?«, fragte einer von ihnen. »Der Mann Rodel Ituralde?«
    »Ich …« Ituralde musste schon wieder husten. »Das bin ich. Wer seid Ihr?«
    »Gesegnet sei das Licht«, sagte einer der Männer und wandte sich an die anderen. »Gebt die Nachricht an Lord Bashere weiter! Wir haben ihn gefunden!«
    Ituralde blinzelte. Er schaute zu seinen Männern zurück, deren Gesichter rußgeschwärzt waren. Mehr als nur einer trug den Arm in einer Schlinge. Er hatte mit zweihundert angefangen. Jetzt waren es fünfzig. Sie hätten jubeln müssen, aber die meisten von ihnen hockten sich einfach nur auf den Boden und schlossen die Augen.
    Ituralde musste lachen, er konnte nicht anders. »Jetzt? Jetzt schickt der Drache Hilfe?« Er stolperte, dann setzte er sich und starrte in den brennenden Himmel. Er lachte, und er konnte nicht damit aufhören. Bald strömten Tränen seine Wangen hinunter.
    Ja, das da oben war Sonnenlicht.
    Als die Truppen Ituralde zu einem gut verteidigten Sektor der Stadt geführt hatten, hatte er sich wieder etwas unter Kontrolle. Hier war der Rauch weniger dicht. Angeblich hatten al’Thors von Davram Bashere geführte Truppen den größten Teil von Maradon zurückerobert. Zumindest das, was davon noch übrig war. Sie hatten angefangen, die Brände zu löschen.
    Irgendwie war es seltsam, Soldaten in funkelnden Rüstungen, sorgfältig gebügelten Uniformen und sauberen Gesichtern zu sehen. Sie kamen mit einer großen Anzahl Asha’man und Aes Sedai sowie einem Heer, das zumindest für den Augenblick ausreichte, um das Schattengezücht zurück zu den Hügelbefestigungen über dem Fluss zu treiben. Al’Thors Männer führten ihn zu einem hohen Gebäude. Da der Palast größtenteils ausgebrannt war, hatten sie dieses Anwesen anscheinend zu ihrem Kommandoposten gemacht.
    Ituralde hatte seit Wochen einen kräftezehrenden Krieg geführt. Al’Thors Truppen erschienen fast schon zu sauber. Seine Männer waren gestorben, während sich diese Männer gewaschen und geschlafen und mit heißem Essen vollgestopft hatten.
    Hör auf damit, befahl er sich und betrat das Haus. Es war viel zu einfach, anderen einen Vorwurf zu machen, wenn eine Schlacht im Desaster endete. Es war nicht die Schuld dieser Männer, dass ihr Leben in letzter Zeit einfacher als seines gewesen war.
    Er kämpfte sich die Stufen hinauf und wünschte sich, man würde ihn in Ruhe lassen. Eine ordentliche Nachtruhe, ein Bad, dann konnte er sich mit Bashere treffen. Aber nein, das war nicht möglich. Die Schlacht war noch nicht vorüber, und al’Thors Männer würden jede Information brauchen. Es war nur so, dass sein Verstand nicht mehr richtig mitspielte und nur sehr langsam arbeitete.
    Er erreichte die oberste Etage und folgte Basheres Soldaten in ein Zimmer auf der rechten Seite. Dort stand Bashere in einem polierten Brustharnisch ohne den dazugehörigen Helm und schaute mit auf dem Rücken verschränkten Händen aus dem Fenster. Er trug einen dieser übergroßen saldaeanischen Schnurrbärte. Seine olivfarbenen Hosen waren in die kniehohen Stiefel gestopft.
    Bashere drehte sich um und zuckte zusammen. »Beim Licht! Ihr seht aus wie der Tod, Mann!« Er wandte sich an die Soldaten. »Er sollte im Zelt der Heiler sein! Jemand soll einen Asha’man holen!«
    »Mir geht es gut«, sagte

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