Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)
Ituralde und zwang Nachdruck in seine Stimme. »Ich schätze, ich sehe schlimmer aus, als ich mich fühle.«
Die Soldaten zögerten, sahen Bashere an. »Nun«, sagte der Mann, »dann holt ihm wenigstens einen Stuhl und etwas, womit er sich das Gesicht abwischen kann. Ihr armer Kerl; wir hätten schon vor Tagen hier sein sollen.«
Draußen konnte Ituralde leisen Schlachtenlärm hören. Bashere hatte ein hohes Gebäude ausgewählt, von dem aus er den Kampf überwachen konnte. Die Soldaten brachten einen Stuhl, und obwohl sich Ituralde so sehr wünschte, dem anderen General Stärke zu zeigen, setzte er sich seufzend.
Sein Blick fiel nach unten, und es erstaunte ihn zu sehen, wie schmutzig seine Hände waren, als hätte er einen Kamin sauber gemacht. Zweifellos war auch sein Gesicht rußverschmiert, von Schweißbahnen durchzogen, und vermutlich klebte dort noch immer geronnenes Blut. Seine Kleidung war von der Explosion zerfetzt, die die Mauer zerstört hatte, ganz zu schweigen von einem provisorisch verbundenen Schnitt an seinem Arm.
»Wie Ihr die Stadt verteidigt habt, ist schlichtweg erstaunlich, Lord Ituralde«, sagte Bashere. Sein Tonfall klang recht förmlich – Saldaea und Arad Doman waren nicht verfeindet, aber keine zwei starke Nationen konnten eine Grenze miteinander teilen, ohne dass es gelegentlich zu Übergriffen kam. »Vergleicht man die Zahl der toten Trollocs mit der Zahl der Euch zur Verfügung stehenden Männer … und mit dieser riesigen Bresche in der Mauer … Lasst mich sagen, dass ich beeindruckt bin.« Basheres Ton deutete durchaus an, dass ihm das Lob nicht leichtfiel.
»Was ist mit Yoeli?«
Basheres Ausdruck wurde ernst. »Meine Männer fanden eine kleine Gruppe, die seine Leiche verteidigten. Er starb tapfer, auch wenn es mich überrascht hat, ihn als Befehlshaber vorzufinden und Torkumen, der ein entfernter Cousin von mir und der eigentliche Befehlshaber der Stadt ist, unter Hausarrest stehend anzutreffen, wo man ihn zurückließ und die Trollocs ihn hätten erwischen können.«
»Yoeli war ein guter Mann«, sagte Ituralde steif. »Einer der tapfersten, die ich die Ehre zu kennen hatte. Er rettete mir das Leben und brachte meine Männer gegen Torkumens ausdrücklichen Befehl in die Stadt. Es ist eine lodernde Schande, ausgerechnet ihn zu verlieren. Eine lodernde Schande. Ohne Yoeli würde Maradon nicht mehr stehen.«
»Im Grunde steht es sowieso nicht mehr«, sagte Bashere ernst.
Ituralde zögerte. Er ist der Onkel der Königin – vermutlich ist diese Stadt sein Zuhause.
Die beiden sahen sich wie alte Wölfe an, Anführer rivalisierender Rudel. Die sich vorsichtig umkreisten. »Euer Verlust tut mir leid«, sagte Ituralde.
»Die Stadt steht so, wie sie dasteht, allein wegen Euch«, erwiderte Bashere. »Ich bin nicht wütend. Ich bin traurig, aber nicht wütend. Und ich nehme Euer Wort für Yoeli. Um ehrlich zu sein, habe ich Torkumen nie gemocht. Ich habe ihn erst einmal in dem Zimmer gelassen, in dem wir ihn glücklicherweise noch lebend fanden, auch wenn ich mir wegen seiner Behandlung noch etwas von der Königin werde anhören müssen. Sie hat ihn immer sehr gemocht. Bah! Normalerweise hat sie ein besseres Urteilsvermögen.«
Bashere deutete mit dem Kopf zur Seite, als er von Torkumen sprach, und Ituralde erkannte überrascht, dass er dieses Gebäude kannte. Das war Torkumens Heim, in das Yoeli ihn an seinem ersten Tag in der Stadt geführt hatte. Vernünftig, dieses Gebäude als Kommandoposten zu wählen – es stand nahe genug an der Nordmauer, um einen guten Blick auf die Stadt zu gewähren, war aber weit genug von der Explosion entfernt, um sie im Gegensatz zur Ratshalle unbeschadet überstanden zu haben.
Nun, Torkumen hätte es verdient, von den Trollocs geholt zu werden. Ituralde lehnte sich zurück und schloss die Augen, während sich Bashere mit seinen Offizieren beriet. Bashere war ein fähiger Mann, so viel stand fest. Er hatte die Stadt sehr schnell gesäubert; sobald die Trollocs begriffen hatten, dass sie gegen eine größere Streitmacht kämpften, hatten sie die Stadt aufgegeben. Ituralde verspürte einen gewissen Stolz, dass es teilweise seine Zähigkeit gewesen war, die sie zu diesem schnellen Abzug gedrängt hatte.
Ituralde hörte weiter zu. Die meisten von Basheres Männern waren mit Wegetoren in die Stadt gekommen, nachdem ein Späher einen sicheren Ort für sie gefunden hatte. Straßenkämpfe würden ihm nicht so zugesagt haben wie Ituralde; die Taktik,
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