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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Wasser war so kalt. Wieder berührte etwas sein Bein, und er schrie auf und würgte, als er einen Mund voll Salzwasser verschluckte.
    DAS IST NICHT REAL!
    Er war in Cairhien, meilenweit vom Meer entfernt. Das war eine Straße. Hartes Kopfsteinpflaster am Boden. Aus einer Bäckerei in der Nähe kam der Geruch von backendem Brot. Die Straße wurde von kleinen, schmalen Eschen gesäumt.
    Mit einem Aufbrüllen klammerte er sich an dieses Wissen, während die Menschen um ihn herum sich an die Wrackteile klammerten. Perrin ballte die Hände zu Fäusten, konzentrierte sich auf die Realität.
    Da waren Pflastersteine unter seinen Füßen. Keine Wellen. Kein Wasser. Keine Reißzähne und Flossen. Langsam erhob er sich wieder aus dem Meer. Er trat hinaus und setzte den Fuß auf die Oberfläche, fühlte festen Stein unter dem Stiefel. Er fand sich auf einem kleinen schwebenden Steinkreis wieder.
    Links von ihm schoss etwas Gewaltiges durch das Wasser, eine riesige Bestie, zum Teil Fisch, zum Teil Ungeheuer, der Rachen war so groß, dass ein Mann aufrecht hineinschreiten konnte. Die Zähne waren so groß wie Perrins Hand; Blut tropfte an ihnen herab.
    Es war nicht real.
    Die Kreatur zerplatzte zu einer Nebelwolke. Die Gischt traf Perrin und trocknete sofort. Um ihn herum krümmte sich der Albtraum, er verbreitete eine Blase der Realität. Die dunkle Luft, die kalten Wellen, die schreienden Menschen, alles verlief wie nasse Farbe.
    Es gab keine Blitze – er sah nicht , wie sie seine Lider erhellten. Da war kein Donner. Er konnte die Erschütterungen nicht hören. Da waren keine Wellen, nicht in der Mitte des von Land umgebenen Cairhien.
    Perrin riss die Augen auf, und der ganze Albtraum zerbrach, löste sich auf wie Frost im Frühlingssonnenschein. Die Gebäude kamen wieder zum Vorschein, die Straße kehrte zurück, die Wellen zogen ab. Der Himmel wurde wieder zu dem brodelnden schwarzen Sturm. In seinen Tiefen blitzte es wieder weiß und hell, aber es ertönte kein Donner.
    Springer saß ein kurzes Stück entfernt auf der Straße. Perrin trottete zu dem Wolf. Natürlich hätte er die Distanz auch mit einem Sprung überwinden können, aber ihm missfiel die Vorstellung, alles auf diese leichte Weise zu tun. Das würde ihn in der realen Welt nur beißen.
    Du wirst stark, Junger Bulle. Springer war zufrieden.
    »Ich brauche noch immer zu lange«, sagte Perrin und schaute über die Schulter. »Bei jedem Eindringen brauche ich ein paar Minuten, um die Kontrolle zu erringen. Ich muss schneller werden. Bei einem Kampf mit dem Schlächter können ein paar Minuten eine Ewigkeit sein.«
    Er wird nicht so stark wie die Albträume sein.
    »Aber stark genug«, sagte Perrin. »Er hatte Jahre, um zu lernen, wie man den Wolfstraum kontrolliert. Ich habe gerade erst angefangen.«
    Springer lachte. Junger Bulle, du hast damit angefangen, als du das erste Mal hergekommen bist.
    »Ja, aber mit der Ausbildung habe ich erst vor wenigen Wochen angefangen.«
    Springer lachte weiter. Er hatte nicht ganz unrecht. Perrin hatte zwei Jahre mit den Vorbereitungen verbracht und den Wolfstraum jede Nacht besucht. Aber er musste noch immer so viel lernen, wie es nur möglich war. Eigentlich war er froh, dass der Prozess verschoben worden war.
    Aber er konnte sich nicht mehr lange davor drücken. Die Letzte Jagd war da. Viele Wölfe rannten nach Norden; Perrin konnte sie vorbeilaufen fühlen. Sie rannten zur Großen Fäule, in die Grenzlande. Sie bewegten sich in der realen Welt und im Wolfstraum, aber hier versetzten sie sich nicht direkt zu ihrem Ziel. Sie liefen im Rudel.
    Ihm war bewusst, dass sich Springer danach sehnte, sich ihnen anzuschließen. Aber er blieb zurück, genau wie ein paar der anderen.
    »Komm«, sagte er. »Lass uns einen weiteren Albtraum finden.«
    Der Rosenweg stand in voller Blüte.
    Das war unglaublich. In diesem schrecklichen Sommer blühten nur wenige Pflanzen, und die, die es taten, waren verwelkt. Aber der Rosenweg blühte wie verrückt, Hunderte rote Explosionen erfüllten die Gartenbeete. Insekten summten von Blüte zu Blüte, als wäre jede Biene der Stadt hergekommen, um zu fressen.
    Gawyn hielt Abstand zu den Insekten, aber der Rosenduft war so durchdringend, dass er das Gefühl hatte, darin zu baden. Nach seinem Spaziergang würde seine Kleidung vermutlich noch stundenlang danach riechen.
    In der Nähe einer der Bänke neben einem kleinen, mit Lilien bedeckten Teich unterhielt sich Elayne mit mehreren Beratern. Ihre

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