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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Rand von oben bis unten. »Ihr seht aus, als könntet Ihr kaum noch auf den Beinen stehen, al’Thor.«
    »Das ist wohl wahr«, erwiderte er. »Ist Cadsuane Sedai da?«
    »Sie hat getan, worum Ihr sie gebeten habt«, erwiderte Merise. »Und ich muss sagen, dass sie doch sehr zuvorkommend war, wenn man bedenkt, wie Ihr sie …«
    »Lasst ihn herein, Merise«, ertönte Cadsuanes Stimme im Raum.
    Merise zögerte, dann öffnete sie die Tür, aber nicht, ohne Rand einen finsteren Blick zuzuwerfen. Cadsuane saß auf einem Stuhl und unterhielt sich mit einem älteren Mann, dessen langes graues Haar ungehindert auf seine Schultern fiel. Er hatte eine auffällige Hakennase und war prächtig gekleidet.
    Rand trat zur Seite. Hinter ihm keuchte jemand auf. Rodel Ituralde trat anscheinend völlig verblüfft vor. Der Mann im Zimmer drehte sich um. Er hatte freundliche Augen und kupferfarbene Haut.
    »Mein Lehnsherr«, rief Ituralde, eilte los und ließ sich dann auf ein Knie nieder. »Ihr lebt!«
    Min spürte die überwältigende Freude, die von Rand ausging. Ituralde weinte anscheinend. Rand trat zurück. »Komm, gehen wir auf mein Zimmer und ruhen uns aus.«
    »Der König von Arad Doman. Wo hast du ihn gefunden?«, sagte Min. »Woher hast du das gewusst?«
    »Eine Freundin hinterließ mir ein Geheimnis«, erwiderte Rand. »Die Weiße Burg sammelte Mattin Stepaneos ein, um ihn ›zu beschützen‹. Nun, da war es nicht weit hergeholt, dass sie das möglicherweise auch mit anderen Monarchen taten. Und wenn sie vor Monaten Schwestern nach Arad Doman schickten, um ihn zu ergreifen, bevor eine von ihnen über die Wegetore Bescheid wusste, dann hätten sie möglicherweise auf der Rückreise im Schnee stecken bleiben können.« Er schien erleichtert. »Graendal hat ihn nie in ihrer Gewalt gehabt. Ich habe ihn nicht getötet, Min. Ein Unschuldiger, den ich glaubte getötet zu haben, lebt noch. Das ist etwas. Eine Kleinigkeit. Aber sie hilft.«
    Sie stützte ihn den Rest des Weges zu ihren Gemächern und war – für den Augenblick – damit zufrieden, sein warmes Gefühl der Freude und Erleichterung zu teilen.

KAPITEL 33

    Eine gute Suppe
    S iuans Suppe war überraschend gut.
    Sie aß einen weiteren Löffel und hob eine Braue. Es war eine schlichte Mahlzeit, Brühe und Gemüse, mit ein paar Stücken Huhn, aber wenn das meiste Essen fad schmeckte, erschien das hier wie ein Wunder. Sie probierte den Zwieback. Keine Getreidekäfer? Köstlich!
    Nynaeve war einfach verstummt; ihre Schüssel stand vor ihr und dampfte vor sich hin. Frisch erhoben hatte sie früher am Tag die Eide abgelegt. Sie saßen im Arbeitszimmer der Amyrlin; die Fensterläden standen weit geöffnet, und goldenes Licht strömte herein. Auf dem Boden lagen neue grüne und golddurchwirkte Teppiche.
    In Gedanken schalt sich Siuan, dass sie sich von der Suppe hatte ablenken lassen. Nynaeves Bericht erforderte eine sorgfältige Betrachtung. Sie hatte von ihrer Zeit bei Rand al’Thor erzählt und vor allem von Ereignissen wie der Reinigung. Natürlich hatte Siuan Berichte über die Reinigung von Saidin gehört; während der Spaltung hatte ein Asha’man das Lager besucht. Sie hatte das alles mit Skepsis betrachtet, aber jetzt konnte man es nicht mehr abstreiten.
    »Nun«, sagte die Amyrlin, »ich freue mich über diese längere Erklärung, Nynaeve. Die Reinigung von Saidin macht die Vorstellung des Bundes zwischen Asha’man und Aes Sedai sicherlich weniger unerfreulich. Ich wünschte, Rand hätte mich während seines Besuches darüber unterrichtet.« Sie sagte es völlig ruhig, aber Siuan wusste, dass ihr die Vorstellung, dass Männer mit Frauen den Bund eingingen, ungefähr so gefiel, wie einem Hauptmann eine Feuersbrunst in seiner Festung.
    »Das schätze ich auch«, sagte Nynaeve und verzog die Lippen. »Falls es eine Rolle spielt, Rand hält nichts davon, dass die Männer mit Frauen den Bund eingehen.«
    »Es spielt keine Rolle, ob er das tut oder nicht«, sagte Egwene. »Er ist für die Asha’man verantwortlich.«
    »So wie du für die Aes Sedai, die ihn in Ketten legten und schlugen?«, fragte Nynaeve. »Mutter?«
    »Möglicherweise ein Erbe von Elaida«, erwiderte Egwene, deren Augen ein kleines bisschen schmaler wurden.
    Es war richtig von ihr, Nynaeve zurückzuholen, dachte Siuan und nahm einen Löffel Suppe. Sie ergreift viel zu oft seine Partei.
    Nynaeve seufzte und griff nach ihrem Löffel. »Das sollte keine Anschuldigung sein. Ich wollte nur aufzeigen, wie er

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