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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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denkt. Beim Licht! Ich war mit vielen seiner Entscheidungen nicht einverstanden, vor allem in letzter Zeit. Aber ich kann verstehen, wieso er diesen Weg einschlug.«
    »Allerdings hat er sich verändert«, meinte Siuan nachdenklich. »Das sagtet Ihr selbst.«
    »Ja«, seufzte Nynaeve. »Die Aiel sagen, er hat den Tod umarmt.«
    »Das habe ich von ihnen auch einmal gehört«, sagte Egwene. »Aber ich schaute ihm in die Augen, und da hat sich noch etwas anderes verändert, etwas Unerklärliches. Der Mann, den ich sah …«
    »Er erschien anders als der, der Natrins Hügel zerstörte?« Bei dem Gedanken erschauderte Siuan.
    »Der Mann, den ich sah, hätte diesen Ort nicht zu zerstören brauchen«, sagte Egwene. »Die Menschen dort wären ihm einfach gefolgt. Hätten sich seinen Wünschen gebeugt. Einfach, weil er das ist, was er ist.«
    Die drei Frauen schwiegen.
    Egwene schüttelte den Kopf und aß einen Löffel. Sie hielt inne, dann lächelte sie. »Nun, wie ich sehe, ist es eine gute Suppe. Vielleicht sind die Dinge ja doch nicht so schlimm, wie ich fürchtete.«
    »Die Zutaten kommen aus Caemlyn«, bemerkte Nynaeve. »Ich hörte, wie die Dienstmägde das sagten.«
    »Oh.«
    Noch mehr Schweigen.
    »Mutter«, sagte Siuan bedächtig. »Die Frauen sind noch immer wegen der Todesfälle in der Burg besorgt.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Nynaeve. »Die Schwestern starren einander voller Misstrauen an. Das bereitet mir Sorgen.«
    »Du hättest sie mal früher sehen sollen«, erwiderte Egwene. »Während Elaidas Herrschaft.«
    »Falls das schlimmer als jetzt war«, sagte Nynaeve, »dann bin ich froh, dass ich nicht hier war.« Sie warf einen Blick auf ihren Großen Schlangenring. Das tat sie in letzter Zeit oft. Wie ein Fischer mit einem neuen Boot oft in Richtung Dock sah und lächelte. Obwohl sie immer darauf beharrt hatte, Aes Sedai zu sein, und obwohl sie diesen Ring nun schon so lange Zeit trug, war sie offensichtlich zufrieden, die Prüfung bestanden und die Drei Eide abgelegt zu haben.
    »Es war schrecklich«, sagte Egwene. »Und ich habe nicht vor, es wieder so weit kommen zu lassen. Siuan, der Plan muss durchgeführt werden.«
    Siuan runzelte die Stirn. »Ich habe die anderen unterrichtet. Aber ich halte das für keine gute Idee, Mutter. Sie sind kaum gut genug ausgebildet.«
    »Worum geht es?«, wollte Nynaeve wissen.
    »Aes Sedai«, sagte Egwene. »Sorgfältig ausgewählt und mit Traum- Ter’angrealen ausgestattet. Siuan zeigt ihnen, wie Tel’aran’rhiod funktioniert.«
    »Mutter, dieser Ort ist gefährlich.«
    Egwene aß einen Löffel Suppe. »Ich glaube, das weiß ich besser als die meisten. Aber es ist notwendig; wir müssen die Mörder zu einer Konfrontation verleiten. Ich veranstalte ein ›geheimes‹ Treffen meiner loyalsten Aes Sedai in der Welt der Träume; vielleicht noch ein paar zusätzliche Hinweise, dass andere wichtige Leute ebenfalls daran teilnehmen. Siuan, Ihr habt die Windsucherinnen benachrichtigt?«
    Siuan nickte. »Allerdings wollen sie wissen, was sie dafür bekommen, wenn sie sich mit Euch treffen.«
    »Die Leihgabe der Traum- Ter’angreale wird reichen«, meinte Egwene trocken. »Nicht alles muss auf einen Handelsvertrag hinauslaufen.«
    »Für die meisten von ihnen schon«, sagte Nynaeve. »Aber darum geht es auch nicht. Du lädst Windsucherinnen ein, um Mesaana aus der Reserve zu locken?«
    »Nicht ganz genau. Ich werde die Windsucherinnen zur gleichen Zeit an einem anderen Ort treffen. Und auch ein paar der Weisen Frauen. Genug von ihnen, um Mesaana auf die Idee zu bringen, dass sie uns an diesem Tag unbedingt im Tel’aran’rhiod ausspionieren sollte – wir gehen von der Voraussetzung aus, dass sie Spione hat, die die anderen Gruppen an Machtlenkerinnen beobachten.
    Du und Siuan veranstaltet ein Treffen im Saal der Burg, aber das wird ein Vorwand sein, um Mesaana oder ihre Handlanger aus dem Versteck zu locken. Mit Schutzgeweben und ein paar Schwestern, die alles gut verborgen beobachten, werden wir sie gefangen nehmen können. Siuan wird nach mir schicken, sobald sie in der Falle sitzen.«
    Nynaeve runzelte die Stirn. »Es ist ein guter Plan, abgesehen von einer Sache. Es gefällt mir nicht, dass du dich in Gefahr begibst. Lass mich diesen Kampf führen. Das schaffe ich.«
    Egwene musterte Nynaeve, und Siuan bekam einen Einblick in die wahre Egwene. Nachdenklich. Mutig, aber berechnend. Sie sah auch Egwenes Erschöpfung, die Last der Verantwortung. Dieses Gefühl kannte Siuan

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