Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)
schulden? Ich hätte es wirklich bedauert, wenn wir hergekommen wären, um sie anzugreifen – auch wenn ich es verstanden hätte. Aber ich sehe keinen Grund, ihnen zu helfen.«
Perrin grunzte. »Es ist das Richtige.«
»Darüber könnte man diskutieren«, sagte Gallenne und schüttelte den behelmten Kopf. »Trollocs und Blasse zu bekämpfen ist ausgezeichnet, denn jeder Tote ist einer weniger in der Letzten Schlacht. Bei dem Kampf gegen sie gewinnen unsere Männer an Erfahrung und können lernen, ihre Angst zu kontrollieren. Aber dieser Hang ist steil und trügerisch; wenn Ihr versucht, zu Damodred hinunterzureiten, könntet Ihr unseren Vorteil zunichtemachen.«
»Ich gehe trotzdem«, sagte Perrin. »Jori, holt die Männer von den Zwei Flüssen und die Asha’man. Ich werde sie brauchen, um die Trollocs für meinen Angriff zu schwächen.« Er schaute wieder in die Tiefe. Erinnerungen an die Zwei Flüsse überfluteten ihn. Blut. Tod. Mah’alleinir in seiner Faust erwärmte sich. »Ich überlasse sie nicht den Bestien. Nicht einmal sie. Schließt Ihr Euch mir an?«
»Aybara, Ihr seid ein seltsamer Mann.« Gallenne zögerte. »Und wahrlich ehrenhaft. Ja, das tue ich.«
»Gut. Jori, bewegt Euch. Wir müssen Damodred erreichen, bevor seine Reihen brechen.«
Ein Ruck ging durch die Masse der Trollocs. Galad hielt inne, das Schwert mit den schweißfeuchten Fingern umklammert. Sein ganzer Körper schmerzte. Überall um ihn herum ertönte Stöhnen, guttural und knurrend von sterbenden Trollocs, mitleiderregend von am Boden liegenden Männern. Die Kinder hielten stand. So gerade eben.
Selbst mit diesen Lichtern war die Nacht dunkel. Es kam ihm so vor wie der Kampf gegen Nachtmahre. Aber wenn die Kinder des Lichts der Dunkelheit nicht standhalten konnten, wer dann?
Die Trollocs heulten auf einmal viel lauter. Die vor ihm drehten sich um und sprachen in einer primitiven, fauchenden Sprache miteinander, die ihn angewidert zurückzucken ließ. Trollocs konnten sprechen? Das hatte er nicht gewusst. Was hatte ihre Aufmerksamkeit erregt?
Dann sah er es. Ein Pfeilhagel aus der Höhe fuhr ganz in der Nähe in die Reihen der Bestien. Die Bogenschützen von den Zwei Flüssen wurden ihrem Ruf gerecht. Galad hätte den meisten nicht zugetraut, so schießen zu können, ohne dass auch nur ein verirrter Pfeil die Weißmäntel traf. Aber diese Bogenschützen waren präzise.
Die Trollocs schrien und heulten. Dann griffen tausend Reiter vom Hügelkamm an. Um sie herum flackerten Lichter; Feuer zog rotgoldenen Lanzen gleich Bahnen in die Luft. Es beleuchtete die Reiter in Silber.
Ein unglaubliches Manöver. Der Hang war steil genug, dass die Pferde leicht hätten stolpern und stürzen und die ganze Streitmacht in eine nutzlose Masse aus sich überschlagenden Körpern verwandeln können. Aber sie stürzten nicht. Sie galoppierten mit sicherem Tritt, und die Lanzen funkelten. Und an ihrer Spitze ritt ein bärtiges Ungeheuer von Mann mit einem hoch erhobenen Hammer. Perrin Aybara höchstpersönlich, über dessen Haupt ein Banner flatterte, das der direkt hinter ihm reitende Mann trug. Der blutrote Wolfskopf.
Unwillkürlich senkte Galad bei dem Anblick den Schild. Aybara schien beinahe zu brennen, was von den Flammenzungen kam, die ihn umgaben. Galad konnte mühelos die großen goldenen Augen sehen. Sie waren selbst wie ein Feuer.
Die Reiter krachten in die Trollocs hinein, die Galads Streitmacht umzingelten. Aybara stieß ein Brüllen aus, das den Lärm übertönte, dann schlug er wild mit dem Hammer um sich. Der Angriff trieb die Bestien zurück.
»Angriff!«, rief Galad. »Greift an! Treibt sie der Kavallerie entgegen!« Er eilte nach Norden, dem Hang entgegen, Bornhald an seiner Seite. In der Nähe holte Trom zusammen, was von seiner Legion noch übrig war, und führte sie herum, um die Aybara gegenüber befindlichen Trollocs anzugreifen.
Der Kampf wurde immer chaotischer. Galad schlug um sich wie ein Wilder. Von oben strömte unglaublicherweise Aybaras ganzes Heer den Hang hinunter und gab die erhöhte Position auf. Sie warfen sich auf die Ungeheuer, zehntausende Männer brüllten: »Goldauge! Goldauge!«
Der Angriff brachte Galad und Bornhald zwischen die Reihen der Trollocs. Die Kreaturen wollten vor Aybara zurückweichen und strömten in alle Richtungen. Die Männer in Galads und Bornhalds Nähe kämpften bald verzweifelt um ihr Leben. Galad erledigte eine Bestie mit ›Schleife in der Luft‹, fuhr herum und fand sich einem
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