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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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er würde ihn nicht öffnen, selbst wenn er zurückkehrte. Damit war das erledigt. Er würde niemals erfahren, was dort stand, und es war ihm verdammt noch mal auch egal.
    Er stand auf und machte sich auf die Suche nach Thom und Noal. Morgen brachen sie zum Turm von Ghenjei auf.

KAPITEL 53

    Wegetore
    P evara hielt den Mund, als sie zusammen mit Javindhra und Mazrim Taim durch das Dorf der Schwarzen Burg ging.
    Hier herrschte überall Beschäftigung. In der Schwarzen Burg war immer jemand beschäftigt. In der Nähe fällten Soldaten Bäume; Geweihte schälten die Rinde ab und schnitten die Baumstämme dann mit konzentrierten Luftströmen zu Bauholz. Der Weg war mit Sägemehl bedeckt; fröstelnd wurde sich Pevara bewusst, dass der Bretterstapel in der Nähe vermutlich von Asha’man gesägt worden war.
    Beim Licht! Sie hatte ja gewusst, was sie hier finden würde. Aber es war viel schwerer zu ertragen, als sie je gedacht hätte.
    »Und seht Ihr«, sagte Taim, der mit einer hinter dem Rücken zur Faust geballten Hand ging. Mit der anderen Hand zeigte er auf eine zum Teil fertiggestellte Mauer aus schwarzem Stein. »Wachtposten im Abstand von fünfzig Fuß. Jeder mit zwei Asha’man besetzt.« Er lächelte zufrieden. »Dieser Ort wird uneinnehmbar sein.«
    »Ja, in der Tat«, sagte Javindhra. »Beeindruckend.« Ihre Stimme klang leblos und desinteressiert. »Aber die Sache, über die ich mit Euch sprechen wollte. Wenn wir uns Männer mit der Drachennadel aussuchen könnten …«
    »Schon wieder das?«, sagte Taim. Seine Augen hatten Feuer, das hatte dieser Mazrim Taim. Ein hochgewachsener schwarzhaariger Mann mit hohen saldaeanischen Wangenknochen. Er lächelte. Oder zeigte zumindest das, mit dem er noch am nächsten an einen derartigen Gesichtsausdruck herankam – ein schmales Verziehen der Lippen, das seine Augen nicht erreichte. Es sah … raubtierhaft aus. »Ich habe meinen Willen zum Ausdruck gebracht. Und doch hört Ihr nicht auf, darauf herumzureiten. Nein. Nur Soldaten und Geweihte.«
    »Wie Ihr verlangt«, sagte Javindhra. »Wir denken weiter darüber nach.«
    »Wochen sind vergangen«, erwiderte Taim, »und Ihr denkt noch immer darüber nach? Nun, es liegt mir fern, Aes Sedai infrage zu stellen. Mir ist egal, was Ihr macht. Aber die Frauen vor meinen Toren behaupten ebenfalls, von der Weißen Burg zu kommen. Wollt Ihr nicht, dass ich sie hereinbitte, damit sie sich mit Euch treffen können?«
    Pevara fröstelte. Er schien immer so viel zu wissen und anzudeuten, dass er viel zu viel über die Innenpolitik der Weißen Burg wusste.
    »Das wird nicht nötig sein«, erwiderte Javindhra kühl.
    »Wie Ihr wollt. Aber Ihr solltet Eure Entscheidung bald treffen. Sie werden ungeduldig, und al’Thor hat ihnen die Erlaubnis gegeben, mit meinen Männern den Bund einzugehen. Sie werden sich nicht ewig damit abfinden, dass ich sie warten lasse.«
    »Sie sind Rebellen. Ihr müsst sie überhaupt nicht beachten.«
    »Rebellen mit einer viel größeren Gruppe als ihr. Wie viele seid Ihr noch mal? Sechs Frauen? Wenn man Euch so reden hört, könnte man glauben, dass Ihr den Bund mit der ganzen Schwarzen Burg eingehen wollt!«
    »Vielleicht tun wir das auch«, sagte Pevara ruhig. »Uns sind keinerlei Einschränkungen auferlegt worden.«
    Taim sah sie an, und sie hatte das eindeutige Gefühl, von einem Wolf gemustert zu werden, der sich fragte, ob sie wohl eine gute Mahlzeit abgab. Sie schob das Gefühl zur Seite. Sie war eine Aes Sedai, keine leichte Beute. Trotzdem dachte sie unwillkürlich daran, dass sie nur zu sechst waren. In einem Lager mit Hunderten von Männern, die die Macht lenken konnten.
    »Ich habe mal an den Docks von Illian einen Himmelsfischer verenden sehen«, sagte Taim. »Der Vogel erstickte, weil er versucht hatte, zwei Fische gleichzeitig hinunterzuwürgen.«
    »Habt Ihr dem armen Ding geholfen?«, fragte Javindhra.
    »Narren ersticken immer, wenn sie zu viel hinunterschlingen, Aes Sedai«, antwortete Taim. »Was ging das mich an? Ich hatte an diesem Abend eine schöne Mahlzeit. Den Vogel und den Fisch. Ich muss gehen. Aber seid gewarnt, jetzt, da ich eine wehrhafte Mauer habe, müsst Ihr mir vorher Bescheid geben, wenn Ihr hinauswollt.«
    »Ihr wollt das Kommen und Gehen reglementieren?«, fragte Pevara.
    »Die Welt wird zu einem gefährlichen Ort«, sagte Taim. »Ich muss an die Bedürfnisse meiner Männer denken.«
    Pevara war nicht entgangen, wie er sich um die »Bedürfnisse« seiner Männer

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