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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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verlieren.
    Draußen knirschten Blätter, knisterten Zweige. Es war so laut, dass sie hätte schwören können, dass dort tausend Soldaten marschierten – obwohl sie genau wusste, dass eine Faust Trollocs nur fünfzig Bestien zählte. Trotzdem waren fünfzig für ihre Gruppe eine Übermacht. Aber sie sorgte sich nicht. Auch wenn sie sich gegenüber Elayne immer beschwerte, nicht viel von der Kriegskunst zu wissen; sich mit einer Gruppe gut ausgebildeter Gefährten in einem Wald zu verstecken … das hatte sie schon öfter gemacht. Dutzende Male. Vielleicht sogar Hunderte Male, aber ihre Erinnerungen waren so verschwommen, dass sie es nicht mit Sicherheit sagen konnte.
    Als die Trollocs sie so gut wie passiert hatten, sprangen sie und ihre Aiel aus der Deckung. Die Bestien waren der falschen Spur gefolgt, die die beiden Aiel-Männer früher erschaffen hatten, und Birgitte griff sie von hinten an, brachte eine Reihe von ihnen mit Pfeilen zur Strecke, bevor der Rest überhaupt reagieren konnte.
    Trollocs starben nicht leicht. Oft ertrugen sie zwei oder drei Pfeile, bevor sie langsamer wurden. Aber das geschah nur, wenn man die Augen oder den Hals verfehlte. Ihr passierte das nicht. Ihr Bogen schickte ein Ungeheuer nach dem anderen zu Boden. Die Trollocs kamen hangabwärts von der Höhle, was bedeutete, dass jeder von ihnen, den sie oder die Aiel töteten, nur eine weitere Leiche war, über die die anderen hinwegsteigen mussten, um sie zu erreichen.
    In wenigen Sekunden wurden fünfzig zu dreißig. Und diese dreißig stürmten den Hang hinauf. Die Hälfte der Aiel zog die Speere und begann mit dem Kampf, während Birgitte und der Rest ein paar Schritte hangabwärts sprangen und die Bestien flankierten.
    Zwanzig wurden zu zehn, die zu fliehen versuchten. Trotz der Waldlandschaft boten sie leichte Ziele – auch wenn man sie zuerst in die Beine oder den Nacken treffen musste, um sie zu Boden zu schicken, damit die Speere ihnen den Rest geben konnten.
    Zehn Aiel vergewisserten sich, dass die Trollocs tot waren, indem sie sie mit Speeren durchbohrten. Die anderen sammelten die Pfeile wieder ein. Birgitte zeigte auf Nichil und Ludin, zwei Aiel-Männer, und sie schlossen sich ihr an, um die Gegend zu erkunden.
    Ihre Schritte kamen ihr vertraut vor, dieser Wald kam ihr vertraut vor. Nicht nur wegen der vergangenen Leben, an die sie sich nicht länger erinnern konnte. Während ihrer Jahrhunderte in der Welt der Träume hatten sie und Gaidal viele Jahre in diesem Wald verbracht. Sie erinnerte sich daran, wie er ihre Wange liebkoste. Ihren Hals.
    Ich darf das nicht verlieren, dachte sie und kämpfte ihre Panik nieder. Beim Licht. Ich darf es einfach nicht. Bitte … Sie wusste nicht, was mit ihr geschah. Da war eine vage Erinnerung, irgendeine Diskussion über … worüber noch mal? Es war ihr entglitten. Menschen konnten vom Horn doch nicht entbunden werden, oder doch? Falkenflügel würde es vielleicht wissen. Sie würde ihn fragen müssen. Oder hatte sie das bereits getan?
    Verflucht!
    Bewegungen im Wald ließen sie erstarren. Neben einem Stein ging sie in die Hocke. Ganz in der Nähe raschelte es im Unterholz. Nichil und Ludin waren beim ersten Laut verschwunden. Beim Licht, sie waren gut. Es dauerte einen Augenblick, bis sie sie in der Nähe versteckt fand.
    Sie hob einen Finger, zeigte auf sich selbst, dann zeigte sie nach vorn. Sie würde erkunden; die anderen würden sie decken.
    Birgitte bewegte sich lautlos. Sie würde diesen Aiel zeigen, dass sie nicht die Einzigen waren, die wussten, wie man einer Entdeckung entging. Außerdem waren das ihre Wälder. Ein paar Wüstenleute würden ihr nicht zeigen, wo es langging.
    Verstohlen bewegte sie sich vorwärts, ging verdorrten Dornbüschen aus dem Weg. Gab es von denen mehr in der letzten Zeit? Sie schienen zu den wenigen Pflanzen zu gehören, die nicht völlig abgestorben waren. Der Boden roch auf eine Weise abgestanden, wie kein Wald riechen sollte. Allerdings wurde das von dem Gestank nach Tod und Verfall überlagert. Sie kam an einer weiteren Gruppe toter Trollocs vorbei. Das Blut an ihnen war trocken. Sie waren schon ein paar Tage tot.
    Elayne hatte ihren Truppen befohlen, die eigenen Toten zurückzubringen. Abertausende Trollocs krochen käfergleich durch diese Wälder. Elayne wollte, dass sie über ihre Toten stolperten, denn sie hoffte, dass es ihnen Angst einjagen würde.
    Birgitte näherte sich den Geräuschen. In dem schwachen Licht sah sie große Schatten

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