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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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und sein Ton machte deutlich, dass er das für unmöglich hielt, »dann wird er erkennen, dass die Aufbietung einer so großen Streitmacht nicht wenig Mühe kostet.«
    Vor Matrims Ankunft war Galgan der höchstrangige Vertreter des Blutes in diesen Ländern gewesen, abgesehen natürlich von Fortuona. Es würde ihm nicht gefallen, diese Autorität unversehens zu verlieren. Bis jetzt hatte er den Oberbefehl über ihre Heere – und Fortuona wollte ihn diese auch weiterhin führen lassen. Früher an diesem Tag hatte er Mat gefragt, wie er ihre Streitkräfte sammeln würde, und Mat hatte das als Aufforderung verstanden, genau das zu tun. Der Prinz der Raben schritt umher und gab Befehle, aber er hatte nicht den Befehl. Jedenfalls nicht den Oberbefehl; Galgan konnte ihn mit einem Wort aufhalten.
    Das tat er nicht. Offensichtlich wollte er sehen, wie Mat mit dem Kommando zurechtkam. Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete er Mat. Noch wusste er nicht genau, wie sich der Prinz der Raben in die Befehlskette einfügte. Fortuona musste eine Entscheidung treffen.
    In der Nähe trieb ein Windstoß Staub vor sich her. Er enthüllte den kleinen Schädel eines Nagetiers, der aus dem Boden hervorlugte. Ein weiteres Omen. In der letzten Zeit nahmen sie in ihrem Leben überhand.
    Natürlich war das ein Omen der Gefahr. Es kam ihr so vor, als würde sie durch hohes Gras spazieren und dabei an jagenden Lopar und Fallgruben vorbeischreiten, die man für Unvorsichtige gegraben hatte. Der Wiedergeborene Drache hatte vor dem Kristallthron gekniet, und das Omen der Pfirsichblüten – das mächtigste Omen, das sie kannte – hatte ihn begleitet.
    Truppenverbände marschierten vorüber, und Offiziere schnarrten Befehle. Die Schreie der Raken schienen genau mit dem Marschtritt übereinzustimmen. Das würde sie für einen unberechenbaren Krieg in Ländern zurücklassen, die sie kaum kannte. Ihr neues Reich hier würde so gut wie schutzlos zurückbleiben, und ein Ausländer von zweifelhafter Loyalität würde den Befehl haben.
    Große Veränderungen. Ihre Entscheidung konnte durchaus ihre Herrschaft beenden und damit sogar das Kaiserreich. Matrim verstand das nicht.
    Mein Gemahl soll kommen, tippte sie auf die Thronlehne.
    Selucia als ihre Stimme gab den Befehl an einen Boten weiter. Kurz darauf kam Mat angeritten. Das Geschenk eines neuen Pferdes hatte er abgelehnt, und das aus guten Gründen. Er hatte ein besseres Auge für Pferde als der kaiserliche Stallmeister. Trotzdem. Pips. Was für ein alberner Name.
    Fortuona erhob sich. Augenblicklich verbeugten sich alle Umstehenden. Galgan stieg aus dem Sattel und ging auf die Knie. Alle anderen warfen sich zu Boden. Stand die Kaiserin auf, um etwas zu verkünden, war das eine Handlung des Kristallthrons.
    »Blut und Asche«, sagte Matrim. »Noch mehr Verbeugungen? Habt Ihr eigentlich nichts Besseres zu tun? Mir würden da ein Dutzend anderer Dinge einfallen, wenn Ihr mich fragt.«
    Fortuona entging nicht Galgans Lächeln. Er glaubte zu wissen, was sie tun würde. Er irrte sich.
    »Ich verleihe Euch den Namen Knotai, denn Ihr bringt den Feinden des Kaiserreichs die Zerstörung. Soll Euer neuer Name bis in alle Ewigkeit in aller Munde sein, Knotai. Ich verkünde, dass Knotai, der Prinz der Raben, den Rang eines Stabhalters erhalten soll. Lasst es als meinen Willen aufschreiben.«
    Stabhalter. Das bedeutete, dass im Falle von Galgans Tod Mat den Oberbefehl über die Streitkräfte haben würde. Galgan lächelte nicht mehr. Jetzt würde er ständig über die Schulter schauen müssen, damit Mat ihn nicht überwältigte und die Kontrolle übernahm.
    Fortuona setzte sich wieder.
    »Knotai?«, sagte Knotai.
    Sie starrte ihn finster an. Halt dieses eine Mal den Mund, dachte sie mit aller Macht. Bitte.
    »Gefällt mir irgendwie«, meinte Knotai, wendete sein Pferd und trabte davon.
    Galgan stieg wieder in den Sattel. »Er wird lernen müssen, wie man kniet«, murmelte der General und trieb sein Pferd an.
    Das war eine kleine, absichtliche und berechnende Beleidigung. Die Worte hatte er nicht direkt an Fortuona gerichtet, sondern so getan, als würde er mit sich selbst reden. Damit hatte er umgangen, sie Höchstgeborene zu nennen.
    Es reichte, dass Selucia leise knurrte und mit den Fingern eine Frage stellte.
    Nein, erwiderte Fortuona, wir brauchen ihn.
    Wieder einmal schien Knotai nicht zu begreifen, was sie getan hatte und welches Risiko es barg. Galgan würde die Schlachtpläne mit ihm besprechen

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