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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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müssen; man durfte den Stabhalter nicht von den Besprechungen ausschließen, denn er musste in der Lage sein, jeden Augenblick den Befehl zu übernehmen. Galgan würde auf seinen Rat hören und ihn in seine Pläne einbeziehen müssen.
    Damit setzte sie auf ihren Prinzen und hoffte, dass er in der Schlacht wieder diese unverhoffte Genialität zeigte, die Furyk Karede so beeindruckt hatte.
    Das ist kühn, signalisierte Selucia. Und wenn er versagt?
    Wir werden nicht versagen, erwiderte Fortuona, denn das ist die Letzte Schlacht.
    Das Muster hatte ihr Knotai gebracht, ihn förmlich in die Arme gedrängt. Der Wiedergeborene Drache hatte die Wahrheit genau erkannt und laut ausgesprochen – obwohl ihre Herrschaft die Illusion von Ordnung verbreitete, war sie doch wie ein schwerer Stein, der auf seiner spitzesten Kante balancierte. Sie herrschte über ein Land, das keine Disziplin kannte. Sie musste große Risiken eingehen, um Ordnung ins Chaos zu bringen.
    Sie hoffte, dass Selucia das erkennen und sie nicht öffentlich bloßstellen würde. Sie würde wirklich eine neue Stimme finden oder jemand anderen zum Wahrheitssprecher ernennen müssen. Beide Posten von ein und derselben Person bekleiden zu lassen stieß am Hof auf Kritik. Es war …
    Plötzlich kam Knotai zurückgeritten und hielt dabei den Hut fest. »Tuon!«
    Warum fällt es ihm so schwer, sich Namen zu merken?, fragte Selucia mit flinken Fingern. Beinahe vermochte Fortuona ein Seufzen aus den Bewegungen zu lesen.
    »Knotai?«, fragte Fortuona. »Ihr dürft näher kommen.«
    »Wie schön«, erwiderte Knotai, »wo ich doch schon hier bin. Tuon, wir müssen auf der Stelle losmarschieren. Soeben kommen die Kundschafter zurück. Egwenes Heer steckt in Schwierigkeiten.«
    Hinter Knotai kam Yulan angeritten, sprang aus dem Sattel und verbeugte sich bis zum Boden.
    »Erhebt Euch«, sagte Fortuona. »Ist das die Wahrheit?«
    »Das Heer der Marath’Damane hat eine große Niederlage erlitten«, berichtete Yulan. »Die zurückkehrenden Fäuste des Himmels beschreiben es in allen Einzelheiten. Die Heere dieser Amyrlin sind in alle Himmelsrichtungen verstreut und ziehen sich schnell zurück.«
    Galgan hatte ganz in der Nähe angehalten, um einen Boten zu empfangen, der zweifellos einen ähnlichen Bericht erstattete. Der General blickte in ihre Richtung.
    »Wir sollten Egwenes Rückzug unterstützen«, sagte Knotai. »Ich weiß zwar nicht, was ein Stabhalter genau ist, aber so, wie sich jeder benimmt, glaube ich, dass ich damit den Oberbefehl über das Militär habe.«
    »Nein«, sagte Fortuona. »Ihr seid der dritte. Nach mir. Nach Galgan.«
    »Dann könnt Ihr den sofortigen Abmarsch befehlen«, sagte Knotai. »Wir müssen los! Egwene wird zertrampelt.«
    »Wie viele Marath’Damane sind dort?«, fragte Fortuona.
    »Wir haben diese Armee beobachtet«, sagte Yulan. »Es sind Hunderte. Der ganze Rest der Weißen Burg. Sie sind erschöpft, und ein uns unbekannter neuer Feind treibt sie vor sich her.«
    »Tuon …«, warnte Knotai.
    Große Veränderungen. Das also bedeuteten die Omen des Drachen. Fortuona konnte über sie herfallen, und alle diese Damane würden ihr gehören. Hunderte von ihnen. Mit dieser Macht konnte sie den Widerstand gegen ihre Herrschaft in Seanchan zerschmettern.
    Es war die Letzte Schlacht. Das Schicksal der Welt hing von ihren Entscheidungen ab. War es wirklich besser, diese Marath’Damane in ihrem verzweifelten Kampf hier zu unterstützen, oder sollte sie die Chance nutzen, um nach Seanchan zurückzukehren, dort ihre Herrschaft zu festigen und dann die Trollocs und den Schatten mit der Macht des Kaiserreichs bezwingen?
    »Ihr habt Euer Wort gegeben«, sagte Knotai leise.
    »Ich habe einen Staatsvertrag unterschrieben«, erwiderte sie. »Jeder Vertrag kann gebrochen werden, vor allem von der Kaiserin.«
    »Manche Kaiserinnen könnten das«, sagte Knotai. »Aber nicht Ihr. Richtig? Beim Licht, Tuon. Ihr habt ihm Euer Wort gegeben.«
    In der einen Hand Ordnung – etwas Vertrautes, das sie abschätzen konnte. In der anderen Chaos. Chaos in Gestalt eines einäugigen Mannes, der Artur Falkenflügels Gesicht kannte.
    Hatte sie Selucia nicht gerade gesagt, dass sie auf ihn setzen würde?
    »Die Kaiserin kann nicht von Worten auf einem Papier eingeschränkt werden«, sagte Fortuona. »Aber in diesem Fall … Der Grund, weshalb ich diesen Vertrag unterzeichnete, bleibt bestehen und ist real. Wir werden diese Welt in ihren dunkelsten Tagen beschützen, und

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