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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Dunklen Königs noch am nächsten kam.
    Von der zurückgekehrten Sonne verursachte Schatten verdunkelten den Höhleneingang. Der Wind zerrte an Rand, sein eigenes Blut wärmte seinen Fuß. Ich werde diese Höhle nicht lebend verlassen, dachte er.
    Aber das kümmerte ihn nicht länger. Überleben war nicht sein Ziel. Das war es schon seit einiger Zeit nicht mehr.
    Er wollte alles richtig machen. Er musste alles richtig machen. War das hier der richtige Augenblick? Hatte er gut genug geplant?
    ES IST ZEIT. SOLL MAN DIESE AUFGABE IN ANGRIFF NEHMEN.
    Die Stimme donnerte wie ein Erdbeben; die Worte vibrierten in Rands Körper. Sie waren so viel mehr als einfache Laute in der Luft, schienen sich von einer Seele zur anderen fortzupflanzen. Moiraine riss die Augen weit auf und keuchte.
    Rand war nicht überrascht. Er hatte diese Stimme schon einmal vernommen, und ihm wurde klar, dass er sie erwartet hatte. Oder zumindest erhofft.
    »Danke«, flüsterte Rand, betrat das Reich des Dunklen Königs und hinterließ dabei blutige Fußabdrücke.

KAPITEL 24
    Ignorierte Omen
    F ortuona, die Kaiserin des Reiches von Seanchan, musterte ihren Ehemann, wie er ihren Streitkräften die Befehle erteilte. Die Truppen hatten vor dem Palast von Ebou Dar Aufstellung genommen, und sie selbst saß auf einem aufwendig gestalteten Thron, der an der Unterseite mit Tragestangen versehen war, damit ein Dutzend Soldaten sie umhertragen konnte.
    Der Thron verlieh ihr Pracht, erweckte aber auch den Eindruck von Unbeweglichkeit. Ein Attentäter würde annehmen, dass sie sich in ihrem formellen Seidengewand nicht schnell würde bewegen können, denn der Stoff reichte bis zum Boden, wo er ausgebreitet lag. Im Fall eines Angriffs würde er eine Überraschung erleben, denn sie konnte sich mit einer Bewegung von dem Gewand befreien.
    »Er hat sich verändert, Höchstgeborene«, sagte Beslan zu ihr. »Und dann wiederum auch nicht. Ich weiß nicht mehr, was ich von ihm halten soll.«
    »Das Rad hat ihn uns geschickt«, erwiderte Fortuona. »Habt Ihr überlegt, was Ihr tun wollt?«
    Beslan hielt den Blick nach vorn gerichtet. Oft ließ er sich von seinen Gefühlen beherrschen, aber letztlich auch nicht mehr als andere Altaraner. Sie waren eben ein leidenschaftliches Volk und würden jetzt, da sie gezähmt waren, ein hervorragender Gewinn für das Kaiserreich sein.
    »Ich werde tun, was vorgeschlagen wurde«, sagte Beslan schließlich mit gerötetem Gesicht.
    »Das ist klug«, sagte Fortuona.
    »Möge der Thron für alle Ewigkeit bestehen«, sagte Beslan. »Und möget Ihr genauso lange atmen, Höchstgeborene.« Er verneigte sich und zog sich dann zurück, was auch richtig war. Fortuona konnte in den Krieg ziehen, aber dieses Land musste Beslan regieren. Er wollte unbedingt an der Schlacht teilnehmen, aber letzten Endes hatte er begriffen, dass er hier gebraucht wurde.
    Selucia sah ihm hinterher und nickte zufrieden. Er ist ein echter Gewinn, jetzt, da er sich zu beherrschen lernt, bedeutete sie in der Zeichensprache.
    Fortuona erwiderte nichts. Selucias Zeichen enthielten eine Andeutung, die sie übersehen hätte, hätte sie sie nicht schon so lange gekannt. Beslan lernte . Was jedoch andere Männer anging …
    In der Nähe fing Mat wild zu fluchen an. Er hatte die seanchanischen Befehlshaber um sich geschart, und sie konnte nicht genau hören, was ihn aufbrachte. Was hatte sie da bloß angerichtet, mit ihm eine Beziehung einzugehen?
    Ich bin den Omen gefolgt, dachte sie.
    Sie ertappte ihn dabei, wie er ihr einen Blick zuwarf, bevor er weiterbrüllte. Mat würde man noch Beherrschung beibringen müssen, aber das würde ausgesprochen schwierig werden. Viel schwieriger als bei Beslan. Wenigstens verkündete Selucia ihre strengen Urteile nicht laut. Die Frau diente ihr jetzt als Wahrheitssprecherin, aber Fortuona blieb nicht verborgen, dass sie diese Position als sehr belastend empfand. Sie wäre lieber bloß die Stimme der Kaiserin geblieben. Vielleicht würden die Omen Fortuona ja jemand anderen zeigen, der als Wahrheitssprecherin infrage kam.
    Wollen wir wirklich tun, was er sagt?, gestikulierte Selucia.
    Diese Welt ist im Chaos versunken, entgegnete Fortuona. Keine klare Antwort. Im Augenblick wollte sie keine klaren Antworten geben. Selucia würde sich schon zusammenreimen, welche Bedeutung das hatte.
    Wenn es um die Kaiserin ging, fügten Seanchaner für gewöhnlich die Worte »Möge sie ewig leben« hinzu. Für manche war das eine Plattitüde oder nur ein

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