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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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eher sich selbst verletzen als den Feind.
    Mat drückte einem Mann den Ashandarei in die Hand, dann nahm er einem anderen den Spieß ab, während der erste hastig salutierte. Die meisten dieser Männer waren nicht alt genug, um sich mehr als einmal im Monat rasieren zu müssen. Wenn der Junge, dessen Stab er genommen hatte, auch nur einen Tag älter als fünfzehn war, würde er seine Stiefel fressen. Er würde sie nicht einmal vorher kochen!
    »Ihr dürft nicht jedes Mal zusammenzucken, wenn der Stab etwas trifft!«, sagte Mat. »Schließt auf dem Schlachtfeld die Augen, und ihr seid tot. Habt ihr denn beim letzten Mal nicht aufgepasst?«
    Mat hielt den Spieß in die Höhe, zeigte ihnen, wo sie ihn anzufassen hatten, dann ging er mit ihnen die Abwehrhaltung durch, die ihm sein Vater gezeigt hatte, als er noch jung genug gewesen war, um zu glauben, dass kämpfen möglicherweise Spaß machen würde. Er arbeitete, bis er schwitzte, schlug nacheinander auf jeden der neuen Rekruten ein und zwang sie, seine Hiebe abzublocken.
    »Ich will verflucht sein, aber ihr werdet das kapieren«, verkündete Mat laut. »Eigentlich sollte es mir egal sein, da ihr alle so viel Verstand wie ein Baumstumpf zu haben scheint, aber wenn ihr euch umbringen lasst, werden eure Mütter von mir erwarten, dass ich ihnen Nachricht gebe. Natürlich werde ich das nicht tun. Aber möglicherweise fühle ich mich dann zwischen zwei Würfelpartien etwas schuldig, und ich hasse es, mich schuldig zu fühlen, also passt gefälligst auf!«
    »Lord Cauthon?«, sagte der Junge, der ihm seinen Stab überlassen hatte.
    »Ich bin kein …« Er verstummte. »Also gut, was ist?«
    »Können wir nicht einfach stattdessen Unterricht im Schwertkampf bekommen?«
    »Beim Licht!«, sagte Mat. »Wie heißt Ihr?«
    »Sigmont, Herr.«
    »Nun, Sigmont, was glaubt Ihr, wie viel Zeit wir haben? Vielleicht könntet Ihr ja rüber zu den Schattenlords und dem Schattengezücht gehen und sie bitten, mir noch ein paar Monate Zeit zu geben, damit ich euch alle vernünftig ausbilden kann.«
    Sigmont errötete, und Mat gab ihm seinen Stab zurück. Stadtjungen . Er seufzte. »Seht mal, ich will doch nur, dass ihr euch verteidigen könnt. Ich habe nicht die nötige Zeit, um euch zu großen Kriegern zu machen, aber ich kann euch beibringen, wie man zusammenarbeitet, eine Formation hält und nicht zurückweicht, wenn die Trollocs kommen. Das wird euch weiterbringen als jede affige Fechtkunst, vertraut mir.«
    Die Jungen nickten zögernd.
    »Übt weiter«, sagte Mat, wischte sich die Stirn ab und warf einen Blick über die Schulter. Verfluchte Asche! Die Totenwächter kamen in seine Richtung.
    Er schnappte sich seinen Ashandarei und eilte los, dann flitzte er um ein Zelt herum, nur um beinahe in eine Gruppe Aes Sedai zu stolpern, die ihm auf dem Pfad entgegenkamen.
    »Mat?«, fragte Egwene aus der Mitte der Gruppe. »Alles in Ordnung?«
    »Sie verfolgen mich verdammt noch mal«, erwiderte er und warf einen Blick um die Zeltecke.
    »Wer verfolgt dich?«
    »Totenwächter. Ich sollte schon längst wieder in Tuons Zelt sein.«
    Egwene machte eine Geste, was die anderen Frauen weitereilen ließ. Nur ihre Schatten – Gawyn und diese Seanchanerin – blieben an ihrer Seite. »Mat«, sagte Egwene in einem mühsam beherrschten Tonfall, »ich bin froh, dass du endlich Vernunft annimmst und das seanchanische Lager verlässt, aber hättest du nicht bis nach der Schlacht damit warten können?«
    »Tut mir leid«, sagte er und hörte bloß mit einem Ohr zu. »Können wir zum Aes-Sedai-Quartier gehen? Dorthin werden sie mir nicht folgen.« Vielleicht nicht. Falls alle Totenwächter wie Karede waren, würden sie es vielleicht doch. Karede würde noch einem von einer Klippe stürzenden Mann hinterherspringen, um ihn doch noch zu erwischen.
    Egwene schlug die entgegengesetzte Richtung ein und schien mit ihm sehr unzufrieden zu sein. Wie schafften es Aes Sedai nur, nicht das geringste Gefühl zu zeigen, aber einen Mann dabei wissen zu lassen, dass sie sein Verhalten missbilligten? Wenn er so darüber nachdachte, würde eine Aes Sedai dem Mann vermutlich ebenfalls von der Klippe folgen, nur um ihm – in allen Einzelheiten – zu erklären, was er alles falsch machte, wenn er sich auf diese Weise selbst umbrachte.
    »Wir werden eine Möglichkeit finden müssen, Fortuona zu erklären, warum du geflohen bist«, sagte Egwene, als sie sich dem Aes-Sedai-Quartier näherten. Mat hatte es so weit wie möglich

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