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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Umgedreht. Der Dunkle König wollte das Risiko ausmerzen, dass jemals jemand wieder Hoffnung in die Welt brachte.
    Und das würde auch niemals geschehen.
    Rand schrie auf, als die Dreizehn anfingen, die Macht zu lenken.
    »Das ist das Schlimmste, das ihr zustande bringt?«, brüllte er.
    Sie stemmten sich mit ihrem Willen gegen ihn. Sie waren wie Nägel, die man ihm in den Schädel hämmerte. Er wehrte sich mit allem, was er hatte, aber die anderen bauten einen pulsierenden Druck auf. Jeder dumpfe Schlag kam wie der Hieb einer Axt näher daran, sich in ihn hineinzubohren.
    UND SO SIEGE ICH.
    Die Niederlage traf Rand schwer – das Wissen, dass das, was hier geschah, sein Fehler war. Nynaeve, Egwene, allein wegen ihm Umgedreht zum Schatten. Alle von ihm geliebten Menschen waren zu Spielzeugen des Schattens geworden.
    Er hätte sie beschützen müssen.
    ICH SIEGE. WIEDER EINMAL.
    »Hältst du mich für den gleichen Jungen, den zu erschrecken sich Ishamael so viel Mühe gegeben hat?«, brüllte Rand und kämpfte sein Entsetzen und seine Scham nieder.
    DER KAMPF IST VORBEI.
    »ER HAT NOCH NICHT EINMAL ANGEFANGEN!«, schrie Rand.
    Um ihn herum zersplitterte die Realität wieder zu Lichtfäden. Nynaeves Gesicht zerfetzte und löste sich auf wie ein Spitzentuch, das man an einem losen Faden aufzog. Der Boden verblich, und die Festung hörte auf zu existieren.
    Rand fiel aus den Fesseln aus Luft, die es eigentlich nie richtig gegeben hatte. Die zerbrechliche Realität des Dunklen Königs zerfaserte in ihre Einzelteile. Lichtfäden breiteten sich spiralenförmig in alle Richtungen aus und bebten wie Harfensaiten.
    Sie warteten darauf, verwoben zu werden.
    Rand sog zischend den Atem ein und schaute zu der Finsternis jenseits der Fäden hoch. »Dieses Mal sitze ich nicht wehrlos da und lasse alles stumm über mich ergehen, Shai’tan. Ich werde nicht zu einem Gefangenen deiner Albträume. Ich bin zu etwas Größerem geworden, als ich einst war.«
    Er ergriff die um ihn herumwirbelnden Fäden. Es waren Hunderttausende. Feuer, Luft, Erde, Wasser oder Geist gab es hier nicht … irgendwie waren diese Fäden hier ursprünglicher, irgendwie bedeutend vielfältiger. Jeder von ihnen war einzigartig und individuell. Anstelle der Fünf Mächte gab es Tausende.
    Rand sammelte sie ein und hielt die Schöpfung selbst in der Hand.
    Dann webte er sie zu einer anderen Möglichkeit.
    »Und jetzt«, sagte er, holte tief Luft und bemühte sich, den Schrecken des vorangegangenen Anblicks zu verbannen, »jetzt zeige ich dir , was geschehen wird.«
    Bryne verneigte sich. »Die Männer sind auf Position, Mutter.«
    Egwene holte tief Luft. Mat hatte die Truppen der Weißen Burg unterhalb der Furt über das ausgetrocknete Flussbett geschickt, vorbei an der Westseite des Moores. Es war Zeit, dass sie sich zu ihnen gesellte. Einen Augenblick zögernd sah sie durch das Wegetor zu Mats Befehlshaus. Sie erwiderte den Blick der Seanchanerin, die hinter dem Tisch majestätisch auf ihrem Thron saß.
    Mit dir bin ich noch nicht fertig, dachte sie.
    »Gehen wir«, sagte sie, wandte sich ab und bedeutete Yukiri, das Tor zu Mats Haus zu schließen. In der einen Hand hielt sie Voras Sa’angreal , als sie aus dem Zelt schritt.
    Etwas ließ sie innehalten. Etwas am Boden. Winzige, spinnwebenartige Risse im Stein. Sie bückte sich.
    »Davon gibt es immer mehr, Mutter«, meinte Yukiri und beugte sich ebenfalls vor. »Wir glauben, dass sich die Risse ausbreiten, wenn Schattenlords die Macht lenken. Vor allem bei der Benutzung von Baalsfeuer …«
    Egwene strich darüber. Obwohl sie sich wie ganz normale Bodenspalten anfühlten, schienen sie doch ins Nichts zu führen. Die Dunkelheit war viel zu dicht, um in Rissen durch die Abwesenheit von Licht verursacht zu werden.
    Sie webte. Alle Fünf Mächte, die die Spalten abtasteten. Ja …
    Sie war sich nicht ganz sicher, was sie da eigentlich tat, aber das neue Gewebe legte sich wie ein Verband auf die Spalten. Die Dunkelheit verblich und ließ ganz normale Erdrisse zurück – und einen schmalen Überzug aus Kristallen.
    »Interessant«, sagte Yukiri. »Was war das für ein Gewebe?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Egwene nachdenklich. »Es fühlte sich richtig an. Gawyn, hast du …« Sie verstummte.
    Gawyn.
    Ruckartig richtete sie sich wieder auf. Da war eine undeutliche Erinnerung, dass er das Zelt verlassen hatte, um Luft zu schnappen. Wie lange war das jetzt her? Langsam drehte sie sich um die eigene Achse

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