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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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solchen Dingen gehört, ein Todesschwarm, eine der vielen Gefahren der Fäule. Er streckte die Hand nach Jori aus, aber der Mann sackte zur Seite, so schnell tot, wie ein anderer Mann atmen konnte.
    Tam schrie entsetzt auf und rannte los. Rand fuhr herum, als sein Vater auf der Flucht vor dem Todesschwarm in ein Gebüsch krachte. Etwas flog so schnell wie ein Peitschenschlag von einem Zweig, schlang sich um Tams Hals und brachte ihn ruckartig zum Stehen.
    »Nein!«, rief Rand. Es war nicht real. Trotzdem konnte er seinen Vater nicht sterben sehen. Er ergriff die Quelle und durchschlug die krankhafte Dunkelheit des Makels. Er schien ihn zu ersticken, und er verbrachte eine quälende Zeit damit, Saidin zu finden. Als er es endlich umfasste, kam bloß ein Tröpfeln.
    Mit einem Aufschrei webte er trotzdem und schickte einen Flammenstrahl, um die Schlingpflanze zu vernichten, die seinen Vater gepackt hielt. Tam stürzte aus ihrem Griff, während sie zuckend verendete.
    Tam bewegte sich nicht. Seine Augen starrten tot zum Himmel.
    »Nein!« Rand wandte sich dem Todesschwarm zu. Mit einem Gewebe Feuer vernichtete er ihn. Nur Sekunden waren verstrichen, aber von Jori waren nur noch Knochen übrig.
    Die Insekten zerplatzten, als er sie verbrannte.
    »Ein Machtlenker«, hauchte Dannil, der in der Nähe kauerte und Rand mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Andere Waldarbeiter waren in die Wildnis geflohen. Rand vernahm mehrere Schreie. Er konnte einfach nicht aufhören zu würgen. Der Makel … er war so schrecklich, so faulig . Er konnte die Quelle einfach nicht länger halten.
    »Kommt«, sagte Dannil und fasste Rands Arm. »Kommt, ich brauche Euch!«
    »Dannil«, krächzte Rand und richtete sich auf. »Erkennt Ihr mich denn nicht?«
    »Kommt!«, wiederholte Dannil und zerrte Rand auf die Festung zu.
    »Ich bin Rand, Dannil. Der Wiedergeborene Drache.«
    In Dannils Augen zeigte sich kein Verstehen.
    »Was hat er dir angetan?«, flüsterte Rand.
    SIE KENNEN DICH NICHT, WIDERSACHER. ICH ERSCHUF SIE NEU. ALLE DINGE GEHÖREN MIR. SIE WERDEN NICHT WISSEN, DASS SIE VERLOREN HABEN. SIE KENNEN NUR NOCH MICH.
    »Ich erkenne deine Macht nicht an«, flüsterte Rand. »Ich erkenne dich nicht an!«
    DIE EXISTENZ DER SONNE ZU VERLEUGNEN LÄSST SIE NICHT UNTERGEHEN. MICH ZU VERLEUGNEN VERHINDERT NICHT MEINEN SIEG.
    »Kommt«, sagte Dannil und zerrte an Rand. »Bitte! Ihr müsst mich retten!«
    »Beende das«, sagte Rand.
    ES BEENDEN? ES GIBT KEIN ENDE, WIDERSACHER. DAS IST DIE REALITÄT. ICH HABE SIE ERSCHAFFEN.
    »So stellst du sie dir vor.«
    »Bitte«, beharrte Dannil.
    Rand ließ es geschehen, zu der dunklen Festung gezerrt zu werden. »Was habt Ihr hier draußen gemacht, Dannil?«, wollte er wissen. »Warum in der Fäule Holz sammeln? Hier ist es nicht sicher.«
    »Das war unsere Strafe«, flüsterte Dannil. »Diejenigen von uns, die unseren Herrn enttäuschen, schickt man hinaus, damit sie einen Baum zurückbringen, den sie mit den eigenen Händen gefällt haben. Falls einen die Todesschwärme oder die Zweige nicht erwischen, zieht der Lärm der Äxte andere Dinge an …«
    Sie betraten die Straße, die zur Stadt und ihrer dunklen Festung führte, und Rand runzelte die Stirn. Ja, dieser Ort war in der Tat vertraut. Der Steinbruchweg, dachte er überrascht. Und das da vorn … Die Festung überragte, was einst die Dorfwiese von Emondsfelde gewesen war.
    Die Fäule hatte die Zwei Flüsse verschlungen.
    Die Wolken am Himmel schienen Rand zerquetschen zu wollen, und in Gedanken hörte er wieder Joris Schreie. Erneut stiegen die Bilder in ihm auf, wie Tam gekämpft hatte, als man ihn erwürgt hatte.
    Das ist nicht real.
    Genau das hier würde passieren, wenn er versagte. Das Schicksal so vieler Menschen hing von ihm ab … so schrecklich vieler. Einige hatte er bereits im Stich gelassen. Nur mühsam konnte er sich davon abhalten, in Gedanken die Liste derjenigen durchzugehen, die in seinen Diensten gestorben waren. Selbst wenn er andere gerettet hatte, sie hatte er nicht beschützen können.
    Dieser Angriff unterschied sich von dem, der versucht hatte, das zu vernichten, was sein Wesen, seine Essenz ausmachte. Er konnte fühlen, wie der Dunkle König seine Fühler in ihn hineinbohrte und sein Bewusstsein mit Sorge, Selbstzweifeln und Furcht verpestete.
    Dannil führte ihn zur Dorfmauer, wo zwei Myrddraal mit unbeweglichen Umhängen das Tor bewachten. Sie glitten heran. »Du solltest Holz sammeln«, wisperte der eine mit viel zu

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