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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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starben.
    In der Nähe durchsuchten die Flüchtlinge aus Caemlyn die Gegend noch immer nach Pfeilen und Verwundeten. Mehrere Gruppen kamen zu ihrer Garde und unterhielten sich leise mit den Soldatinnen, erkundigten sich nach der Schlacht oder ihrer Königin. Unversehens verspürte Elayne einen wilden Stolz auf die Flüchtlinge und ihre Zähigkeit. Die Stadt war nur noch eine Ruine, aber Städte konnte man wieder aufbauen. Die Menschen, das wahre Herz von Caemlyn, würden nicht so leicht aufgeben.
    Wieder traf eine Lichtlanze das Schlachtfeld, tötete Männer und brachte Unordnung in die Piken. Auf der weit abgelegenen Seite der Anhöhe lenkten Frauen in verbissenem Kampf die Macht. Sie konnte die Lichtblitze in der Nacht sehen, obwohl das auch schon alles war. Sollte sie sich zu ihnen gesellen? Als Befehlshaberin war sie nicht gut genug gewesen, um die Soldaten zu retten, aber sie hatte für Führung gesorgt.
    »Ich fürchte um unsere Armee, Elayne«, sagte Birgitte. »Ich fürchte, dass der Tag verloren ist.«
    »Der Tag kann nicht verloren sein«, erwiderte sie hitzig, »denn dann sind wir alle verloren. Ich weigere mich, eine Niederlage zu akzeptieren. Wir beide werden zurückkehren. Soll Demandred doch versuchen, uns zu töten. Vielleicht wird mein Anblick den Soldaten neuen Mut einflößen und sie …«
    Flüchtlinge aus Caemlyn griffen ihre Gardisten und Gardistinnen an.
    Fluchend drehte Elayne Mondschatten und umarmte die Eine Macht. Die Leute, die sie auf den ersten Blick für Flüchtlinge in schmutziger, rußverschmierter Kleidung gehalten hatte, trugen Kettenhemden darunter verborgen. Sie kämpften gegen ihre Garde, töteten mit Schwert und Axt. Es waren gar keine Flüchtlinge, sondern Söldner.
    »Verrat!«, rief Birgitte. Sie hob den Bogen und schoss einen Söldner in den Hals. »Zu den Waffen!«
    »Das ist kein Verrat«, knurrte Elayne. Sie webte Feuer und tötete drei Männer. »Die gehören nicht zu uns! Passt auf die Diebe in der Kleidung von Bettlern auf!«
    Sie drehte sich, als sich eine weitere Gruppe vorgeblicher Flüchtlinge auf die geschwächten Reihen der Garde stürzte. Sie waren überall! Sie hatten sich angeschlichen, während alle Aufmerksamkeit auf das ferne Schlachtfeld gerichtet gewesen war.
    Als eine Gruppe Söldner die Linien durchbrach, webte sie Saidar , um ihnen zu zeigen, wie dumm es war, eine Aes Sedai anzugreifen. Sie schleuderte einen mächtigen Strang Luft.
    Als er einen der Angreifer traf, fiel das Gewebe auseinander und löste sich auf. Elayne fluchte und wollte ihr Pferd zur Flucht antreiben, aber einer der Männer warf sich vorwärts und rammte Mondschatten das Schwert in den Hals. Das Pferd stieg vor Schmerz kreischend auf die Hinterbeine, und Elayne erhielt bloß einen Eindruck von überall kämpfenden Gardisten, während sie zu Boden stürzte und voller Panik an die Sicherheit ihrer ungeborenen Kinder dachte. Grobe Hände packten sie bei den Schultern und drückten sie zu Boden.
    Etwas glitzerte silbrig in der Nacht. Ein Fuchskopf-Medaillon. Ein weiteres Paar Hände drückte es direkt über ihren Brüsten gegen ihre Haut. Das Metall war eiskalt.
    »Hallo, meine Königin«, sagte Mellar, der neben ihr in der Hocke saß. Der ehemalige Gardist – von dem so viele angenommen hatten, er sei der Vater ihrer Kinder – sah sie lüstern an. »Du bist schwer zu finden gewesen.«
    Elayne spuckte ihn an, aber er hatte damit gerechnet und fing den Speichel mit der Hand ab. Lächelnd stand er auf und ließ sie von zwei Söldnern festhalten. Obwohl einige ihrer Gardistinnen noch kämpften, waren die meisten zurückgedrängt oder getötet worden.
    Mellar drehte sich um, als zwei Männer Birgitte herbeischleiften. Sie bäumte sich in ihrem Griff auf, und ein dritter Mann packte sie. Mellar zog das Schwert und musterte einen Augenblick lang die Klinge, als würde er sich in ihrem Funkeln betrachten. Dann rammte er sie Birgitte in den Leib.
    Birgitte stöhnte auf, sackte auf die Knie. Mellar köpfte sie mit einem bösartigen Hieb.
    Elayne saß wie erstarrt da und konnte weder denken noch reagieren, als Birgittes Leichnam nach vorn fiel und sich ihr Blut aus dem Hals ergoss. Der Behüterbund verblich, und an seine Stelle trat … Schmerz. Ein schrecklicher Schmerz.
    »Darauf habe ich lange Zeit gewartet«, verkündete Mellar. »Blut und verdammte Asche, das hat sich richtig gut angefühlt.«
    Birgitte … Ihre Behüterin war tot. Ihre Behüterin war umgebracht worden. Dieses harte

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