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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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großen Farnwedeln. Sie vermochte nicht zu sagen, ob es sich wirklich um Bäume handelte oder bloß um große Farne. Das lag vor allem daran, dass alles verwelkt war; den Bäumen waren Blätter gewachsen, aber sie hingen herab, als hätten sie schon zu lange kein Wasser mehr gehabt. Min versuchte sich vorzustellen, wie sie wohl aussahen, wenn sie gesund waren.
    Die Luft roch auch anders – nach ihr unbekannten Pflanzen und nach Meerwasser. Die seanchanischen Soldaten warteten in strenger Formation, bereit zum Abmarsch, jeder vierte Mann hatte eine Laterne, von denen aber nur eine von zehn entzündet war. Auch mit Wegetoren konnte man ein Heer nicht besonders schnell bewegen, aber Fortuona standen Hunderte Damane zur Verfügung. Der Rückzug war effizient vollzogen worden, und Min vermutete, dass die Rückkehr auf das Schlachtfeld genauso schnell vonstattenging.
    Falls Fortuona sich zur Rückkehr entschied. Die Kaiserin saß auf einer Säule in der Nacht, war mit ihrer von blauen Laternen beleuchteten Sänfte dort hinaufbefördert worden. Es handelte sich nicht um einen Thron, sondern um eine strahlend weiße Säule von etwa sechs Fuß Höhe, die man oben auf einem kleinen Hügel errichtet hatte. Min hatte einen Sitz neben der Säule und bekam die eintreffenden Berichte mit.
    »Diese Schlacht verläuft nicht gut für den Prinz der Raben«, sagte General Galgan. Er sprach vor Fortuona zu seinen Generälen, und er redete die Männer und Frauen direkt an, damit sie ihm antworten konnten, ohne die Kaiserin direkt anzusprechen. »Seine Bitte um unsere Rückkehr ist eben erst eingetroffen. Er hat viel zu lange gewartet, um unsere Hilfe zu suchen.«
    »Ich spreche das nur zögernd aus«, meinte Yulan, »aber auch wenn die Weisheit der Kaiserin grenzenlos ist, fehlt mir doch die Zuversicht in den Prinzen. Er mag der auserwählte Gemahl der Kaiserin sein, und offensichtlich war er eine weise Wahl für diese Rolle. Aber in der Schlacht hat er sich als leichtsinnig erwiesen. Vielleicht beanspruchen ihn die Geschehnisse über Gebühr.«
    »Ich bin sicher, dass er einen Plan hat«, sagte Beslan ernst. »Ihr müsst Mat vertrauen. Er weiß, was er tut.«
    »Mich hat er beeindruckt«, meinte Galgan. »Die Omen scheinen ihn zu begünstigen.«
    »Er verliert, Generalhauptmann«, widersprach Yulan. »Verliert schwer. Die Omen eines Mannes können sich schnell ändern, genau wie das Glück einer Nation.«
    Min blickte den kleinen Lufthauptmann mit zusammengekniffenen Augen an. Er trug jetzt die beiden letzten Fingernägel einer jeden Hand lackiert. Er hatte den Angriff auf Tar Valon angeführt, und der Erfolg dieses Unternehmens hatte ihm bei Fortuona große Gunst eingebracht. Symbole und Omen wirbelten über seinem Kopf, genau wie bei Galgan – und tatsächlich sogar auch Beslan.
    Beim Licht, dachte Min. Fange ich jetzt schon ernsthaft an, sie als Omen zu bezeichnen wie Fortuona? Ich muss von diesen Leuten weg. Sie sind verrückt.
    »Meiner Ansicht nach betrachtet der Prinz diese Schlacht zu sehr als Spiel«, fuhr Yulan fort. »Auch wenn seine ersten Züge sehr scharfsinnig waren, hat er sich jetzt übernommen. Wie viele Männer standen schon am Dactolk -Tisch und wurden wegen ihrer Wetten bewundert, obwohl sie der reine Zufall fähig aussehen ließ? Der Prinz hat anfangs gewonnen, aber jetzt sehen wir, wie gefährlich es ist, auf seine Weise zu spielen.«
    Yulan neigte den Kopf in Richtung Kaiserin. Seine Behauptungen wurden zusehends mutiger, da sie ihm keinen Anlass gab, sich zurückzuhalten. In dieser Situation war das für ihn ein Wink der Kaiserin, damit weiterzumachen.
    »Ich habe … Gerüchte über ihn gehört«, sagte Galgan.
    »Mat ist ein Spieler, ja«, gab Beslan zu. »Aber er ist ungewöhnlich gut darin. Er gewinnt, General. Bitte, Ihr müsst zurückgehen und helfen.«
    Yulan schüttelte energisch den Kopf. »Die Kaiserin, möge sie ewig leben, hat uns aus guten Gründen vom Schlachtfeld abgezogen. Wenn der Prinz nicht einmal seinen eigenen Kommandoposten beschützen kann, hat er auch die Schlacht nicht im Griff.«
    Immer kühner. Galgan rieb sich das Kinn, dann blickte er eine andere der Versammelten an. Min wusste nicht viel über Tylee. Sie hielt sich bei diesen Besprechungen stets zurück. Mit dem ergrauenden Haar und den breiten Schultern ging von der dunkelhäutigen Frau eine unbestimmbare Kraft aus. Das war eine Generalin, die ihre Soldaten viele Male selbst in die Schlacht geführt hatte. Die Narben bewiesen

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