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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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und doch so großzügige Herz, diese unglaubliche Loyalität – vernichtet. Der Verlust machte es beinahe unmöglich zu denken.
    Mellar versetzte Birgittes Leichnam einen Tritt, als ein Mann angeritten kam. Hinter ihm lag ein regloser Körper auf dem Pferd. Der Mann trug eine andoranische Uniform, und von der kopfüber hängenden Leiche baumelte blondes Haar. Wer auch immer die bedauernswerte Frau war, sie trug die gleiche Kleidung wie Elayne.
    O nein …
    »Geht«, sagte Mellar. Der Mann ritt los, begleitet von ein paar falschen Gardisten. Sie trugen Elaynes Banner, und einer rief plötzlich: »Die Königin ist tot! Die Königin ist gefallen!«
    Mellar wandte sich Elayne zu. »Deine Leute kämpfen noch. Nun, das sollte Unruhe in ihre Reihen bringen. Und was dich angeht … anscheinend hat der Große Herr eine Verwendung für deine Kinder. Ich habe den Befehl, sie zum Shayol Ghul zu bringen. Mir ist aber der Gedanke gekommen, dass du ja gar nicht unbedingt dabei sein musst.« Er sah einen seiner Gefährten an. »Kriegt Ihr das hin?«
    Der Mann kniete neben ihr nieder, dann drückte er die Hände auf ihren Bauch. Eiskaltes Entsetzen durchzuckte ihre Benommenheit. Ihre Kinder!
    »Sie ist weit genug«, sagte der Mann. »Ich kann die Kinder vermutlich mit einem Gewebe am Leben erhalten, wenn Ihr sie herausschneidet. Das wird schwierig werden. Sie sind noch sehr jung. Im sechsten Monat. Aber mit den Geweben, die mir die Auserwählten gezeigt haben … ja, ich glaube, ich kann sie eine Stunde lang am Leben halten. Aber Ihr werdet sie zu M’Hael bringen müssen, um sie zum Shayol Ghul zu schaffen. Normale Wegetore funktionieren dort nicht länger.«
    Mellar schob das Schwert in die Scheide und zog ein Jagdmesser. »Das reicht mir. Wir schicken die Kinder weiter, wie es der Große Herr will. Aber du, meine Königin … du gehörst mir.«
    Elayne bäumte sich auf, aber der Griff der Männer war eisern. Immer wieder krallte sie nach Saidar , aber das Medaillon hatte die Wirkung von Spaltwurzel. Genauso gut hätte sie versuchen können, Saidin zu umarmen.
    »Nein!«, schrie sie, als sich Mellar neben sie kniete. » NEIN! «
    »Gut«, sagte er. »Ich hatte so gehofft, dass du schreist.«
    Nichts.
    Rand drehte sich um. Er versuchte sich umzudrehen. Er hatte weder Form noch Gestalt.
    Nichts.
    Er wollte sprechen, aber er hatte keinen Mund. Schließlich gelang es ihm, die Worte zu denken und sie damit zu manifestieren.
    SHAI’TAN , dachte Rand. WAS IST DAS?
    UNSER BUND , erwiderte der Dunkle König. UNSERE ÜBEREINKUNFT.
    UNSERE ÜBEREINKUNFT IST DAS VERGESSEN? , verlangte Rand zu wissen.
    JA.
    Er verstand. Der Dunkle König bot eine Abmachung an. Das konnte Rand akzeptieren … Das Vergessen konnte er akzeptieren. Sie hatten sich für das Schicksal der Welt duelliert. Rand hatte Frieden, Ruhm und Liebe haben wollen. Der Dunkle König suchte das Gegenteil. Qualen. Leiden.
    In gewisser Weise war das ein Gleichgewicht zwischen beidem. Der Dunkle König würde zustimmen, das Rad nicht neu zu schmieden, um sein grimmiges Verlangen zu stillen. Weder würde die Menschheit versklavt, noch würde es eine Welt ohne Liebe geben. Es würde überhaupt keine Welt geben.
    DAS HAST DU ELAN VERSPROCHEN , sagte Rand. DU VERSPRACHST IHM EIN ENDE SEINER EXISTENZ.
    ICH BIETE ES AUCH DIR AN , erwiderte der Dunkle König. UND ALLEN MENSCHEN. DU WOLLTEST FRIEDEN. ICH GEBE IHN DIR. DEN FRIEDEN DES VERGESSENS, DEN DU SO OFT SUCHST. ICH GEBE DIR NICHTS UND ALLES.
    Rand lehnte das Angebot nicht sofort ab. Er griff danach und wog es in seinen Gedanken ab. Keine Qualen mehr. Kein Leid mehr. Keine Bürden mehr.
    Ein Ende. Hatte er sich das nicht gewünscht? Eine Möglichkeit, den ewigen Zyklus zu beenden?
    NEIN , sagte er. DAS ENDE DER EXISTENZ IST KEIN FRIEDEN. ICH ENTSCHIED MICH BEREITS EINMAL DAFÜR. WIR MACHEN WEITER.
    Wieder legte sich die Macht des Dunklen Königs um ihn und drohte ihn in Stücke zu reißen.
    DIESES ANGEBOT MACHE ICH NICHT NOCH EINMAL , sagte der Dunkle König.
    »Das erwarte ich auch nicht von dir«, sagte Rand, als sein Körper zurückkehrte und die Fäden der Möglichkeiten verblassten.
    Dann kam der richtige Schmerz.
    Min wartete bei den versammelten seanchanischen Streitkräften. Offiziere schritten die Reihen mit Laternen ab, um die Männer vorzubereiten. Sie waren nicht nach Ebou Dar zurückgekehrt, sondern durch Wegetore auf eine große Ebene geflohen, die ihr unbekannt war. Hier wuchsen Bäume mit seltsamer Rinde und

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