Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
Schlachtfeld fühlen ! Da waren viele Trollocs und Sharaner, so schrecklich viele.
»Es sind zu viele!«, rief Arganda aus der Nähe. »Beim Licht, sie werden uns überwältigen! Wir müssen uns zurückziehen! Cauthon, hört Ihr mich?«
Ich schaffe das, dachte Mat. Ich kann diese Schlacht gewinnen. Ein Heer konnte einen zahlenmäßig überlegenen Feind besiegen, aber er brauchte frischen Schwung, eine Öffnung. Einen glücklichen Wurf der Würfel.
Rand stand über dem Muster und schaute herab auf den gefallenen Mann in einem Land, in dem die Hoffnung selbst gestorben zu sein schien. »Du hast nicht genau genug hingesehen. In einer Sache irrst du dich. Und wie du dich irrst …«
In die Enge getrieben und allein hockte ein Junge in einer Felsspalte. Ungeheuer mit Messern und Reißzähnen – der fleischgewordene Schatten – gruben nach seinem Unterschlupf, griffen mit Krallen wie Messerklingen nach ihm und rissen seine Haut auf.
Angsterfüllt, weinend und blutverschmiert hob der Junge ein goldenes Horn an die Lippen.
Mat kniff die Augen zusammen, die Schlacht schien um ihn herum zu verblassen.
Und wie du dich irrst, Shai’tan, dachte Rand.
Dann erklang die Stimme nicht länger nur in Mats Kopf. Jeder auf dem Schlachtfeld hörte sie deutlich.
Der Mann, den du so oft zu töten versucht hast, sagte Rand, der Mann, der sein Königreich verlor, der Mann, dem du alles nahmst …
Mühsam und von der Schwertwunde an seiner Seite blutgetränkt, kam der letzte König der Malkieri taumelnd auf die Füße. Lan hob die Hand, mit der er das Haupt von Demandred an den Haaren hielt, dem General der Schattenarme.
Dieser Mann, rief Rand. Dieser Mann kämpft noch immer!
Mat fühlte, wie sich Stille über das Schlachtfeld senkte. Alle waren wie erstarrt.
In diesem Augenblick ertönte ein leiser, aber mächtiger Laut, ein heller, klarer, goldener Ton; ein langer Ton, der alles einschloss. Der reine und wunderschöne Klang eines Horns.
Mat hatte diesen Klang schon einmal gehört.
Mellar kniete neben ihr und drückte das Medaillon gegen ihre Stirn, um sie am Machtlenken zu hindern. »Das hätte auch ganz anders ablaufen können, meine Königin«, sagte er. »Du hättest eben zugänglicher sein sollen.«
Licht! Dieses lüsterne Grinsen war abscheulich. Natürlich hatte er sie geknebelt, aber sie gab ihm nicht die Befriedigung zu weinen.
Sie würde entkommen. Sie musste sich von diesem Medaillon befreien. Zwar war da noch immer der Machtlenker. Aber wenn sie dem Medaillon entging und dann schnell zuschlug …
»Wirklich schade, dass deine kleine Freundin nicht mehr lebt, um sich das anzusehen«, fuhr Mellar fort. »Auch wenn sie eine Närrin war, bin ich doch davon überzeugt, dass sie tatsächlich glaubte , die Birgitte aus den Legenden zu sein.« In der Ferne hörte Elayne einen leisen Laut. Der Boden bebte. Ein Erdbeben.
Sie versuchte sich zu konzentrieren, konnte aber nur daran denken, dass Birgitte die ganze Zeit über recht gehabt hatte. Es war unbestreitbar möglich, dass die Babys sicher waren, so wie Min es vorhergesagt hatte, während sie selbst starb.
Weißer Nebel stieg aus dem Boden, wie die Seelen der Toten.
Plötzlich versteifte sich Mellar.
Elayne blinzelte, starrte ihn an. Etwas Silbernes ragte aus seiner Brust. Es sah aus wie eine … Pfeilspitze.
Mellar drehte sich, das Messer entglitt seinen Fingern. Hinter ihm stand Birgitte Silberbogen über ihrer Leiche, je einen Fuß an den Seiten des kopflosen Körpers. Sie hob einen Bogen, der so hell wie auf Hochglanz poliertes Silber funkelte, und schoss noch einen Pfeil ab, der eine Lichtspur hinter sich herzuziehen schien, als er Mellar in den Kopf traf und ihn zu Boden schleuderte. Ihr nächster Schuss traf Mellars Machtlenker, tötete den Schattenlord mit einem silbernen Pfeil, bevor der Mann reagieren konnte.
Überall um sie herum standen Mellars Männer wie gelähmt da und starrten Birgitte an. Die Kleidung, die sie jetzt trug, schien zu glühen. Ein kurzer weißer Mantel, ein voluminöses Paar gelbe Hosen und ein dunkler Umhang. Ihr langes blondes Haar hing in einem aufwendig geflochtenen Zopf bis zu ihrer Taille.
»Ich bin Birgitte Silberbogen«, verkündete Birgitte, als wollte sie jeden Zweifel zerstreuen. »Das Horn von Valere ist ertönt und ruft alle zur Letzten Schlacht. Die Helden sind zurückgekehrt!«
Lan Mandragoran hielt den Kopf eines der Verlorenen in die Höhe – ihres angeblich unbesiegbaren Schlachtenführers.
Die Armee
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