Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
trockenlegen müssen.
Wie finden wir den Eingang?, übersandte Pevara.
Androl kniete nieder, dann schwebte eine winzige Lichtkugel über seiner Hand. Regentropfen passierten das Licht; einen Augenblick lang sah es aus, als würden winzige Meteoriten aufblitzen und verschwinden. Er legte die Finger in das Wasser auf dem Boden.
Er schaute wieder auf, dann streckte er den Arm aus. »Es fließt in die Richtung«, flüsterte er. »Irgendwohin. Dort finden wir Taim.«
Emarin grunzte anerkennend. Androl hob die Hand und winkte Jonneth und Nalaam nach unten ins Fundament, dann ging er mit leisen Schritten voraus.
Ihr. Bewegt. Euch. Gut. Leise, übermittelte Pevara.
Bin als Kundschafter ausgebildet, sandte er zurück. Im Wald. In den Verschleierten Bergen.
Wie vielen Handwerken war er in seinem Leben eigentlich nachgegangen? Er hatte ihr einige Sorgen bereitet. Ein Leben, wie er es geführt hatte, konnte ein deutlicher Hinweis auf eine fundamentale Unzufriedenheit mit der Welt sein, eine Ungeduld. Aber wie er über die Schwarze Burg sprach … die Leidenschaft, mit der er kämpfen wollte … das besagte etwas anderes. Hier ging es nicht nur um Loyalität zu Logain. Ja, er und die anderen respektierten Logain, aber für sie repräsentierte er etwas viel Bedeutenderes. Einen Ort, an dem Männer wie sie geachtet wurden.
Ein Leben, wie Androl es geführt hatte, konnte auf einen Mann hinweisen, der sich niemals festlegte oder zufrieden war, aber es konnte auch auf etwas anderes hindeuten: einen Mann auf der Suche. Einen Mann, der genau wusste, dass das Leben, das er führen wollte, irgendwo dort draußen existierte. Er musste es bloß finden.
»Bringt man euch in der Weißen Burg eigentlich bei, Menschen auf diese Weise zu analysieren?«, flüsterte Androl ihr ins Ohr, als er neben einem Türdurchgang stehen blieb und seine Lichtkugel hineinhielt, um die anderen dann herbeizuwinken.
Nein, antwortete sie stumm, um diese Kommunikationsmethode zu üben, um ihre Gedanken besser fließen zu lassen. Das ist etwas, das eine Frau nach ihrem ersten Lebensjahrhundert erlernt.
Er reagierte mit angespannter Belustigung. Sie kamen zu einer Reihe im Bau befindlicher Räume, von denen keiner ein Dach aufwies, bevor sie schließlich zu einer Sektion unbearbeiteten Erdbodens kamen. Hier standen ein paar Fässer mit Pech, aber man hatte sie zur Seite geschoben, und die Bretter, auf denen sie normalerweise standen, waren entfernt worden. Dort klaffte ein Loch im Boden. Das Wasser floss über den Grubenrand und verschwand in der Dunkelheit. Androl kniete nieder und lauschte, dann nickte er den anderen zu, bevor er sich hinunterließ. Eine Sekunde später platschte es.
Pevara folgte ihm; es ging nur wenige Fuß in die Tiefe. Das Wasser fühlte sich kalt an ihren Füßen an, aber sie war ja bereits durchnässt. Androl stand geduckt da und schob sich dann unter einem irdenen Überhang hindurch, um sich auf der anderen Seite wieder aufzurichten. Seine winzige Lichtkugel enthüllte einen Tunnel. Hier hatte man einen Graben ausgehoben, in dem sich das Regenwasser sammelte. Pevara schätzte, dass sie jetzt genau unter der Stelle standen, an der sie die Wächter getötet hatten.
Dobser hat recht, übermittelte sie, während die anderen hinter ihr in die Tiefe sprangen. Taim errichtet Geheimtunnel und verborgene Räume.
Sie überquerten den Graben und gingen weiter. Nach einem kurzen Stück Tunnel erreichten sie eine Abzweigung, an der die Wände wie ein Minenschaft abgestützt waren. Sie versammelten sich und schauten erst in die eine Richtung, dann in die andere. Zwei Möglichkeiten.
»Der Weg führt schräg aufwärts«, flüsterte Emarin und zeigte nach links. »Vielleicht zu einem weiteren Eingang in diese Tunnel?«
»Wir sollten weiter nach unten gehen«, meinte Nalaam. »Findet Ihr nicht auch?«
»Ja«, erwiderte Androl, befeuchtete den Finger und überprüfte die Luft. »Der Luftzug zeigt nach rechts. Wir gehen zuerst in die Richtung. Seid vorsichtig. Es wird noch mehr Wächter geben.«
Die Gruppe schlich weiter durch den Tunnel. Wie lange hatte Taim an diesem Komplex gearbeitet? Er schien nicht gerade schrecklich groß zu sein – bis jetzt hatte es keine weiteren Abzweigungen gegeben –, trotzdem war er beeindruckend.
Plötzlich blieb Androl stehen, und die anderen folgten seinem Beispiel. Eine grollende Stimme hallte durch den Gang, zu leise, um die Worte verstehen zu können. Aber sie wurden von einem Lichtschein begleitet,
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