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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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gegenübertreten. Die konnten spüren, ob jemand die Macht lenkte.
    »Sie bewachen dieses Gebiet, da gibt es keinen Zweifel«, flüsterte Androl. Voraus verwandelte sich der Boden in eine große Fläche aus labyrinthartigen Ziegelmauern und Gräben. Das waren die Kellerräume im Fundament des Turms der Schwarzen Burg, der sich irgendwann hier erheben sollte. Falls Dobser nicht gelogen hatte, waren hier im Untergrund auch noch andere Räume gebaut worden – verborgene Gemächer, die bereits fertiggestellt waren und geheim bleiben würden, während der Turm selbst in die Höhe wuchs.
    In der Nähe plauderten zwei von Taims Asha’man. Obwohl sie versuchten, sich unauffällig zu geben, zerstörte das Wetter diese Illusion. Wer würde in einer solchen Nacht schon freiwillig draußen herumstehen? Obwohl sie eine Kohlenpfanne wärmte und ein Gewebe aus Luft den Regen anderswo zu Boden strömen ließ, war ihre Anwesenheit verdächtig.
    Wächter. Pevara versuchte den Gedanken direkt an Androl zu schicken.
    Es funktionierte. Sie konnte seine Überraschung fühlen, als sich der fremde Gedanke in seinen Kopf einschlich.
    Undeutlich kam etwas zurück. Wir sollten unseren Vorteil nutzen.
    Ja, erwiderte sie. Der nächste Gedanke war allerdings zu komplex, also flüsterte sie ihn. »Ist Euch je zuvor aufgefallen, dass er das Fundament nachts bewachen lässt? Falls es wirklich geheime Räume gibt, dann müsste die Arbeit daran ebenfalls in der Nacht erledigt werden.«
    »Taim hat eine Ausgangssperre verhängt«, flüsterte Androl ebenfalls. »Er lässt sie uns nur dann ignorieren, wenn es für ihn von Vorteil ist – so wie heute Welyns Rückkehr. Davon abgesehen ist dieses Gebiet mit seinen Gruben und Gräben gefährlich. Das wäre ein guter Grund, um Wächter aufzustellen, aber …«
    »Aber Taim ist eigentlich nicht der Typ, der sich dafür interessiert, ob sich ein paar Kinder beim Herumstöbern den Hals brechen.«
    Androl nickte.
    Sie warteten im Regen und zählten ihre Atemzüge, bis drei Flammenzungen aus der Nacht schossen und die Wächter direkt am Kopf trafen. Die beiden Asha’man brachen augenblicklich zusammen. Nalaam, Emarin und Jonneth hatten perfekte Arbeit geleistet. Ganz kurzes Machtlenken; hoffentlich würde es keiner bemerken oder für das Werk der von Taim eingeteilten Wächter halten.
    Beim Licht, dachte Pevara. Androl und die anderen sind wirklich Waffen. Ihr war nicht in den Sinn gekommen, dass Emarin und die anderen sofort töten würden. Das war ihrer Erfahrung als Aes Sedai völlig fremd. Aes Sedai töteten nicht einmal falsche Drachen, wenn sie es vermeiden konnten.
    »Das Dämpfen tötet«, sagte Androl und starrte nach vorn. »Wenn auch nur langsam.«
    Licht. Ja, ihr Bund hatte sicherlich seine Vorteile – aber er war auch ausgesprochen lästig. Sie würde üben müssen, ihre Gedanken abzuschirmen.
    Emarin und die anderen liefen aus der Dunkelheit herbei und gesellten sich an der Kohlenpfanne zu Pevara und Androl. Canler blieb mit zwei weiteren Burschen aus den Zwei Flüssen zurück, dazu bereit, sie bei einem Fluchtversuch aus der Schwarzen Burg zu unterstützen, falls etwas schieflief. Trotz seiner Proteste war es vernünftig, ihn zurückzulassen. Er hatte Familie.
    Sie schleiften die Leichen in die Dunkelheit, ließen die Kohlenpfanne aber brennen. Jemand, der zufällig nach den Wächtern Ausschau hielt, würde das Licht sehen, aber die Nacht war so neblig und regnerisch, dass man sich schon hinbegeben musste, um zu erkennen, dass die Männer verschwunden waren.
    Obwohl er sich oft beklagt hatte, nicht zu wissen, warum ihm die anderen folgten, übernahm Androl auf der Stelle den Befehl über die Gruppe und schickte Nalaam und Jonneth los, um den Rand der Erdarbeiten zu überwachen. Jonneth trug seinen Bogen, dessen Sehne allerdings in der feuchten Nacht nicht gespannt war. Sie hofften, dass der Regen irgendwann nachließ und er ihn dann benutzen konnte, wenn sie kein Machtlenken riskieren konnten.
    Androl, Emarin und Pevara rutschten einen der schlammigen Hänge in die Baugrube hinunter, die man für das Fundament ausgehoben hatte. Schlamm bespritzte Pevara, aber sie war ja bereits völlig durchnässt, und der Regen spülte den Dreck weg.
    Das Fundament bestand aus Ziegelsteinen, die Mauern, Zwischenräume und Korridore bilden sollten; hier unten verwandelte sich alles in ein Labyrinth, in dem sich der fallende Regen sammelte. Am Morgen würden die Asha’man-Soldaten erst einmal alles

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