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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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wusste, dass sie Schattenfreunden oder Schlimmerem gegenüberstand. Die Drei Eide konnten sie hier nicht behindern.
    Rufe ertönten, aber etwas wehrte das Feuer ab. Eine Abschirmung versuchte, sie von der Quelle zu trennen. Es gelang ihr gerade eben, den Angriff abzuwehren; schneller atmend duckte sie sich zur Seite.
    »Wer auch immer das ist, sie sind stark«, sagte sie.
    Eine Stimme hallte durch die Tunnel und gab offensichtlich Befehle, die in diesem Raum nicht deutlich zu verstehen waren.
    Jonneth ging neben ihr auf die Knie, hielt den Bogen bereit. »Licht, das ist Taims Stimme!«
    »Wir können uns hier nicht wehren«, sagte Logain. »Androl. Ein Wegetor.«
    »Ich versuche es«, stieß Androl hervor. »Beim Licht, ich versuche es!«
    »Bah.« Nalaam lehnte Logain gegen die Wand. »Ich habe schon schlimmer in der Klemme gesteckt!« Er gesellte sich zu den anderen an der Tür und schleuderte Gewebe in den Korridor. Explosionen erschütterten die Wände, Erde regnete von der Decke.
    Pevara sprang zur Tür, warf ein Gewebe und ging neben Androl in die Knie. Er starrte ins Leere, das Gesicht eine Maske der Konzentration. Entschlossenheit und Frustration pulsierten durch den Bund. Sie nahm seine Hand.
    »Ihr schafft das«, flüsterte sie.
    Der Türrahmen explodierte, und Jonneth fiel mit verbranntem Arm zurück. Der Boden bebte; nun regnete auch immer mehr Erde von den Wänden.
    Schweiß strömte über Androls Gesicht. Er biss die Zähne zusammen, wurde knallrot, riss die Augen auf. Rauch strömte in den Raum und ließ Emarin husten, während Nalaam Jonneth Heilte.
    Androl schrie auf, und er näherte sich der Kante dieses Walls in seinem Verstand. Er war fast da! Er konnte …
    Ein Gewebe traf den Raum, das ganze Erdreich wogte, und die in Mitleidenschaft gezogene Decke gab schließlich nach. Erdmassen stürzten auf sie herab, dann wurde alles um sie herum schwarz.

KAPITEL 5
    Die Bitte um eine Gunst
    R and al’Thor erwachte und nahm einen tiefen Atemzug. Er schlüpfte unter den Decken hervor, ließ Aviendha schlafen und warf sich einen Mantel über. Die Luft roch feucht.
    Unwillkürlich musste er an die Morgen in seiner Jugend denken, als er vor Tagesanbruch aufgestanden war, um die Kuh zu melken, die zweimal am Tag gemolken werden musste. Mit geschlossenen Augen erinnerte er sich an den Lärm, den Tam, der schon viel früher aufgestanden war, in der Scheune gemacht hatte, wo er neue Zaunlatten zurechtschnitt. Erinnerte sich an die kühle Luft, mit den Füßen aufzustampfen, damit die Stiefel richtig saßen, sich das Gesicht mit Wasser zu waschen, das neben dem Herd stand und noch warm war.
    Ein Bauer konnte jeden Morgen die Tür öffnen und auf eine Welt hinausschauen, die noch neu war. Scharfer Frost. Die ersten zögerlichen Vogelstimmen. Sonnenlicht am Horizont, als würde die Welt am Morgen gähnen.
    Rand ging zum Zelteingang und zog die Plane zur Seite, nickte Katerin zu, einer kleinen blonden Tochter, die auf ihrem Posten stand. Er schaute auf eine Welt hinaus, die alles andere als neu war. Diese Welt war alt und müde, wie ein Kesselflicker, der zu Fuß zum Rückgrat der Welt und zurück gelaufen war. Das Feld von Merrilor war voller Zelte, der Rauch von Kochfeuern wehte säulenförmig dem noch dunklen Morgenhimmel entgegen.
    Überall arbeiteten Männer. Soldaten ölten Rüstungen. Schmiede schärften Speerspitzen. Frauen bereiteten Federn vor, um Pfeile zu befiedern. Küchenkarren servierten Männern Frühstück, die besser geschlafen haben mussten als er. Jeder wusste, dass das ihre letzten Augenblicke vor dem Sturm waren.
    Rand schloss die Augen. Er konnte das Land selbst fühlen , als teilten sie einen schwachen Behüterbund. Unter seinen Füßen krochen Raupen durch das Erdreich. Graswurzeln breiteten sich ganz langsam aus und suchten Nahrung. Die skeletthaften Bäume waren nicht tot, denn Wasser sickerte durch ihr Inneres. Sie schlummerten. Rotkehlchen drängten sich auf einem Baum in der Nähe. Sie begrüßten die eintreffende Morgendämmerung nicht. Sie drängten sich aneinander, als suchten sie Wärme.
    Noch lebte das Land. Aber es lebte wie ein Mann, der sich mit den Fingerspitzen am Rand des Abgrunds festklammerte.
    Rand öffnete die Augen. »Sind meine Sekretäre aus Tear zurückgekehrt?«
    »Ja, Rand al’Thor«, sagte Katerin.
    »Schickt den Herrschern eine Botschaft. Ich treffe sie in einer Stunde in der Mitte des Feldes, wo laut meinem Befehl keine Zelte aufgeschlagen werden

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