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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hörte, dass Aiel die Stadt Cairhien selbst angriffen. Statt umzukehren oder auf der Stelle zu lagern und abzuwarten, zog er weiter nordwärts, so schnell die Pferde nur konnten, und auf dem Weg sammelte er noch alles an zusätzlichen Kräften, was er auflesen konnte.
    Das war das Gute an Weiramon. Das Schlechte war, dass er tatsächlich geglaubt hatte, den Ring der Shaido um Cairhien mit den Männern sprengen zu können, die er mitgebracht hatte. Er glaubte es noch immer. Und er war alles andere als glücklich darüber, dass Rand ihn nicht drauflosschlagen lassen wollte und dass er auch noch von Aiel umgeben war. Für Weiramon war ein Aiel so gut wie der andere. Das galt übrigens auch für die anderen. Einer der jungen Lords hielt sich jedes Mal betont ein parfümiertes Taschentuch an die Nase, wenn er einen Aiel anblickte. Rand fragte sich, wie lange der Bursche überleben werde. Und was er dann unternehmen musste, wenn der Kerl tot war.
    Weiramon bemerkte, dass Rand ihn ansah, und räusperte sich. »Mein Lord Drache«, begann er, und es klang, als belle er heiser, »ein guter Angriff wird sie wie die Wachteln aufscheuchen.« Er klatschte sich mit den Handschuhen auf die Handfläche. »Infanterie wird niemals einem richtigen Kavallerieangriff widerstehen. Ich werde die Männer aus Cairhien hineinschicken, um sie aufzuscheuchen, und dann folge ich mit meinen …«
    Rand unterbrach ihn. Konnte der Mann überhaupt nicht zählen? Sagte ihm die Anzahl der von hier aus sichtbaren Aiel nichts darüber, wie viele sich in der Umgebung der Stadt befanden? Es spielte keine Rolle. Rand hatte schon mehr gehört als ihm lieb war. »Ihr seid sicher in Bezug auf die Nachrichten, die Ihr aus Tear gebracht habt?«
    Weiramon blinzelte. »Nachrichten, mein Lord Drache? Was …? Ach das! Verbrennt meine Seele, da ist doch nichts dran. Piraten aus Illian versuchen ziemlich oft, die Küstenstädte zu überfallen.« Sie ›versuchten‹ es keineswegs nur, wenn man dem trauen konnte, was der Mann bei seiner Ankunft berichtet hatte.
    »Und die Angriffe auf der Ebene von Maredo? Machen sie das auch oft?«
    »Ach, verbrennt meine Seele, das sind doch nur Briganten.« Es klang eher wie eine Tatsachenfeststellung und nicht wie ein Protest. »Vielleicht sind nicht alle Illianer, aber Soldaten sind sie sicher nicht. Bei dem völligen Durcheinander, das die Illianer ständig anrichten, weiß man nie, wer an welchem Tag gerade die Oberhand hat, ob König oder Versammlung oder der Rat der Neun, aber wenn sie sich entschließen, in den Krieg zu ziehen, dann marschieren ihre Heere unter dem Zeichen der Goldenen Bienen gegen Tear. Dann schicken sie keine Banditen, die die Wagen der Kaufleute anzünden und Bauernhöfe an der Grenze überfallen. Darauf könnt Ihr euch verlassen!«
    »Wenn Ihr meint«, erwiderte Rand so höflich, wie es ihm möglich war. Welche Macht die Versammlung oder der Rat der Neun oder Mattin Stepaneos den Balgar auch besitzen mochten, es war jedenfalls gerade so viel, wie Sammael ihnen überließ. Doch nur relativ wenige Menschen wussten überhaupt, dass sich die Verlorenen wieder in Freiheit befanden. Einige, die es wissen sollten, weigerten sich, daran zu glauben, oder ignorierten es einfach – als verschwänden die Verlorenen, wenn man bloß die Augen schloss – oder sie zogen es vor, zu glauben, wenn das geschehe, dann in einer vagen und möglichst fernen Zukunft. Es hatte gar keinen Zweck, Weiramon überzeugen zu wollen, gleich, welcher Gruppe er angehörte. Was der Mann glaubte oder nicht glaubte, änderte absolut nichts.
    Der Hochlord blickte finster in das Tal zwischen den Hügeln hinab. Genauer gesagt, auf die beiden Lager der Männer aus Cairhien. »Niemand, der hier anständig regiert! Wie kann man da wissen, welches Pack sich so weit nach Süden verirrt hat?« Er verzog das Gesicht und klatschte noch lauter mit den Handschuhen auf seine Handfläche, bevor er sich umdrehte und wiederum Rand direkt ansprach: »Also, wir werden alle schnell genug zur Ordnung rufen, und das alles für Euch, mein Lord Drache. Wenn Ihr nur den Befehl erteilt, kann ich …«
    Rand schob sich an ihm vorbei und hörte nicht mehr hin. Weiramon folgte ihm trotzdem und verlangte nach wie vor einen Angriffsbefehl. Die beiden anderen liefen ihm wie Hündchen hinterher. Der Mann war doch ein blinder Narr.
    Sie waren natürlich nicht allein. Die Hügelspitze war sogar recht belebt. Zum einen hatte Sulin sie mit hundert Far Dareis Mai umstellt,

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