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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Natürlich könnte es sein, dass alle vier Clans angreifen. Nicht sehr wahrscheinlich, sonst hätten sie es wohl schon getan, aber falls das geschieht, ändert sich die Lage vollständig.«
    Mat lachte laut auf. »Alles ändert sich ständig. Der beste Plan gilt nur so lange, bis der erste Pfeil den Bogen verlässt. Dieser ist so leicht zu durchschauen, dass auch ein Kind ihn durchführen könnte, nur wissen eben Indirian und die anderen nicht, was sie wollen. Sollten sie sich alle entschließen, zu Couladin überzulaufen, dann lasst die Würfel rollen und hofft, denn der Dunkle König hat seine Hände im Spiel. Ihr habt dann aber wenigstens so viele Männer außerhalb der Stadt bereitstehen, dass sie ihnen an Stärke beinahe gleichkommen. Genügend, um sie so lange hinzuhalten, wie Ihr benötigt. Sobald er wirklich ganz mit der Überquerung des Gaelin beschäftigt ist, gebt Ihr Couladins Verfolgung auf und werft stattdessen alles ihnen entgegen. Doch ich könnte wetten, dass sie abwarten und beobachten werden, und wenn Ihr Couladin besiegt habt, werden sie sich Euch anschließen. Ein Sieg beendet fast jede Unschlüssigkeit in den Hirnen der meisten Menschen.«
    Die Musik war verklungen. Mat blickte zu Natael hinüber und stellte fest, dass der Mann erstarrt seine Laute umkrampfte und ihn darüber hinweg mit starrem Blick fixierte. Der Mann starrte ihn an, als habe er ihn noch nie zuvor gesehen und wisse nicht, was er war. Die Augen des Gauklers schienen wie aus frisch geputztem Glas, und seine Knöchel hatten sich vor Anstrengung über dem vergoldeten Rahmen seiner Laute weiß verfärbt.
    Und damit wurde ihm schlagartig alles bewusst, was er gesagt hatte und die Erinnerungen, aus denen er geschöpft hatte. Verdammt sollst du Narr sein! Kannst den Mund einfach nicht halten! Warum musste Lan auch die Unterhaltung in diese Richtung steuern? Warum konnte er nicht mit ihm über Pferde sprechen, oder das Wetter, oder einfach den Mund halten? Bisher hatte der Behüter noch nie den Eindruck erweckt, dass er sich unbedingt mit ihm unterhalten wolle. Gewöhnlich erschien diesem Mann gegenüber selbst ein Baum noch geschwätzig. Natürlich hätte er auch selbst darauf kommen können, sich auf den Zweck seines Hierseins zu besinnen und den Mund zu halten. Nun, wenigstens hatte er nicht wieder in der Alten Sprache gesprochen. Blut und Asche, hoffentlich habe ich das wirklich nicht!
    So sprang Mat nun auf und wandte sich zum Zelteingang, durch den aber gerade in diesem Moment Rand eingetreten zu sein schien. Er hielt den eigenartigen verkürzten Speer mit den Troddeln in Händen und drehte ihn geistesabwesend hin und her. Sollte er schon länger dort gestanden haben? Es spielte keine Rolle. Mat sprudelte alles in einem Atemzug heraus, was er sich zu sagen vorgenommen hatte. »Ich gehe weg, Rand. Beim ersten Tageslicht morgen bin ich im Sattel und weg. Ich würde noch in dieser Minute abreiten, wenn ich an einem halben Tag weit genug käme. Ich habe vor, so viele Meilen wie nur möglich zwischen mich und die Aiel – alle Aiel – zu bringen, wie Pips nur zurücklegen kann, bevor wir rasten müssen.« Es kam überhaupt nicht infrage, einen Rastplatz zu suchen, wo ihn die Kundschafter irgendeiner Seite schnappen und zum Trocknen aufhängen könnten. Couladin hatte sicher welche ausgesandt, und selbst die eigenen hier erkannten ihn vielleicht erst, wenn er schon einen Speer in der Leber stecken hatte.
    »Es tut mir sehr leid, wenn du gehst«, sagte Rand leise.
    »Versuche nicht, mich davon abzubrin   …« Mat riss die Augen auf. »Das ist alles? Es tut dir leid, wenn ich gehe?«
    »Ich habe nie versucht, dich zum Bleiben zu zwingen, Mat. Perrin ging, als er dies musste, und du kannst das auch.«
    Mat öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Rand hatte nie versucht, ihn zum Bleiben zu zwingen, das stimmte. Er hatte es einfach geschafft, ohne sich darum zu bemühen. Aber jetzt fühlte er überhaupt nichts von der Abhängigkeit eines Ta’veren , nicht einmal das vage Gefühl, einen Fehler zu begehen. Er war standhaft und hatte nur ein klares Ziel vor Augen.
    »Wohin willst du ziehen?«
    »Nach Süden.« Nicht, dass er eine große Auswahl gehabt hätte. Die anderen Richtungen würden ihn entweder zum Gaelin führen, und nördlich des Flusses gab es nichts, was ihn interessierte, oder den Aiel in die Arme, von denen ihn die einen ganz bestimmt töten würden und die anderen vielleicht, je nachdem, wie nahe sich Rand befand und was

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