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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schlafen, und falls sie sich gerade waschen, sagt ihnen, sie sollen sich sofort anziehen oder nackt mitkommen! Beeilt Euch, außer Ihr wollt Euch dem Propheten anschließen und nach Amadicia mitmarschieren! Chin Akima hat bereits seinen Kopf verloren, genau wie die Hälfte seiner Truppe, und man hat Sillia Cerano und ein Dutzend ihrer Leute ausgepeitscht, weil sie sich zu langsam bewegten. Macht gefälligst!« Als er fertig war, rannte schon jeder außer der Gruppe um Nynaeves Wagen aufgeregt im Lager umher.
    Luca humpelte etwas langsamer, als er sich ihnen näherte, wobei er Galad misstrauisch beäugte. Und ebenso Uno, obwohl er den Einäugigen schon zweimal zuvor gesehen hatte. »Nana, ich möchte mit Euch sprechen«, sagte er dann leise. »Unter vier Augen.«
    »Wir werden nicht mit Euch kommen, Meister Luca«, sagte sie zu ihm.
    »Unter vier Augen«, wiederholte er, packte sie am Arm und zog sie weg.
    Sie blickte zurück, um den anderen zu sagen, sie sollten nicht eingreifen, doch sie merkte schnell, dass dies nicht notwendig war. Elayne und Birgitte eilten bereits auf die Segeltuchumzäunung zu, die sich um die Menagerie zog, und abgesehen von ein paar Seitenblicken auf sie und Luca waren die vier Männer in ihre Unterhaltung vertieft. Sie schnaubte laut. Schöne Männer, die gestatteten, dass eine Frau so herumgeschubst wurde, und nicht eingriffen.
    Sie riss ihren Arm los und schritt neben Luca her. Ihr Seidenrock raschelte leise, als wolle er ihre schlechte Laune unterstreichen. »Ich schätze, Ihr wollt Euer Geld haben, nun, da wir Euch verlassen. Also gut, das sollt Ihr bekommen. Einhundert Goldmark. Allerdings bin ich der Meinung, Ihr solltet etwas nachlassen, weil wir Euch ja den Wohnwagen und die Pferde hinterlassen. Und für unsere Arbeit. Wir haben bestimmt mit dafür gesorgt, dass Ihr mehr Zuschauer hattet. Morelin und Juilin mit ihrem Seilakt, ich als lebendige Zielscheibe, Thom …«
    »Glaubt Ihr etwa, ich sei hinter dem Gold her, Frau?«, fuhr er sie an. »Wenn ich das wollte, hätte ich es an dem Tag verlangt, als wir den Fluss überquerten! Habe ich es verlangt? Habt Ihr euch jemals überlegt, warum ich es nicht verlangte?«
    Unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück und verschränkte mit strengem Blick die Arme unter dem Busen. Augenblicklich allerdings verwünschte sie diese Geste, denn nun wurde das, was sie so großzügig entblößte, noch mehr betont. Doch stur, wie sie war, ließ sie die Arme dort, wo sie sich nun einmal befanden, denn sie würde nicht zulassen, dass er glaubte, sie sei verwirrt – vor allem deshalb, weil sie es wirklich war. Überraschenderweise sah er gar nicht hin, sondern blickte ihr nur weiter in die Augen. Vielleicht war er krank? Er hatte sonst nie eine Gelegenheit ausgelassen, ihren Busen zu bewundern, und wenn Valan Luca plötzlich weder an Gold noch an ihrem Busen interessiert war … »Wenn es nicht um das Gold geht, warum wollt Ihr dann mit mir sprechen?«
    »Den ganzen Weg über von der Stadt zurück hierher habe ich daran denken müssen«, sagte er bedächtig, als er ihr folgte, »dass Ihr nun wohl endgültig gehen werdet.« Es gelang ihr, nicht noch einen Schritt zurückzutreten, obwohl er nun dicht vor ihr stand und ihr eindringlich in die Augen sah. Wenigstens galt sein Blick immer noch ihren Augen und nicht … »Ich weiß nicht, wovor Ihr weglauft, Nana. Manchmal möchte ich beinahe Eure Geschichte glauben. Morelin wenigstens hat die Manieren einer Adligen. Aber Ihr wart niemals die Zofe einer Lady. Während der letzten paar Tage habe ich ständig darauf gewartet, dass Ihr beiden Euch auf dem Boden herumwälzt und versucht, Euch gegenseitig die Haare auszureißen. Und Maerion vielleicht auch noch obenauf.« Er musste etwas in ihrem Gesichtsausdruck entdeckt haben, denn er räusperte sich und fuhr schnell fort: »Der springende Punkt ist doch, dass ich jederzeit jemand anderen finden kann, der sich als Zielscheibe für Maerion zur Verfügung stellt. Ihr schreit wohl so herrlich, dass jeder glauben könnte, Ihr hättet wirklich Angst, aber …« Wieder räusperte er sich, diesmal noch etwas hastiger, und zog sich ein wenig zurück. »Was ich versuche, Euch zu sagen, ist: Ich möchte gern, dass Ihr bleibt. Es liegt eine weite Welt vor uns, tausend Städte warten auf eine Truppe wie die meine, und was auch hinter Euch her ist, findet Euch bei mir nie. Ein paar der Leute Akimas und diejenigen aus Sillias Truppe, die nicht über den Fluss verschleppt

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