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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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soweit Aiel sich überhaupt jemals entspannen konnten.
    »Ich will alleine mit ihnen sprechen«, sagte Rand und sah dabei Sulin geradewegs an. Einen Augenblick lang glaubte er, sie werde sich widersetzen. Ihr Kinn ruckte hoch und sprach Bände, was ihre Halsstarrigkeit betraf; sie verständigte sich in der Handsprache mit Enaila und Dagendra, und dann traten die beiden zurück, wobei sie ihn anblickten und missbilligend die Köpfe schüttelten. Wieder huschten Sulins Finger, und alle Töchter lachten plötzlich los. Er wünschte sich eine schnelle Methode, um diese Handsprache zu erlernen. Doch als er Sulin danach gefragt hatte, war sie ganz empört gewesen.
    Die Mädchen von den Zwei Flüssen tauschten verwirrte Blicke, als Rand den Aes Sedai hinterherschritt, und als er die Tür hinter sich schloss, vernahm er ein lauter werdendes Gemurmel. Es war ein kleines Zimmer, aber statt der Bänke wies es immerhin auf Hochglanz polierte Stühle auf, und auf dem glänzenden Tisch und dem rankenverzierten Kaminsims standen Kerzenhalter aus Zinn. Die beiden Fenster waren geschlossen, und niemand hielt es für notwendig, eines zu öffnen. Er fragte sich, ob es einer der Aes Sedai aufgefallen sei, dass ihn die Hitze genauso wenig berührte wie sie.
    »Werdet Ihr sie zu den Rebellen bringen?«, fragte er geradeheraus. Mit gerunzelter Stirn glättete Verin ihren Rock. »Ihr wisst darüber entschieden mehr als wir.«
    »Wir haben von den Ereignissen in der Burg erst in Weißbrücke gehört.« Alannas Tonfall war kühl, aber in ihren Augen schwelte ein Feuer, als sie ihn anblickte. »Was wisst Ihr denn von … Rebellen?« In diesem Wort lag eine ganze Welt an Abscheu.
    Also hatten sie die Gerüchte in Weißbrücke vernommen und waren augenblicklich nach Caemlyn weitergereist, wobei sie alles von den Mädchen fernhielten. Und den Reaktionen Bodes und der anderen nach zu schließen, war der Entschluss, nicht nach Tar Valon zu gehen, ganz neu. Anscheinend hatten sie heute Morgen die Bestätigung für die Gerüchte erhalten. »Ich schätze, Ihr werdet mir nicht verraten, wer Euer Spion in Caemlyn ist.« Sie sahen ihn lediglich an. Verin hielt den Kopf schief, um ihn besser mustern zu können. Seltsam. Einst waren die Blicke der Aes Sedai für ihn so beunruhigend gewesen, hatten so würdevoll gewirkt, gleich, was geschehen war, und so wissend. Doch mittlerweile drehte es ihm nicht mehr den Magen um, wenn ihm eine oder sogar zwei Aes Sedai in die Augen blickten. Stolz , lacht Lews Therin wie irre, und Rand unterdrückte eine Grimasse. »Man hat mir berichtet, dass es Rebellen gebe. Ihr habt nicht abgestritten, zu wissen, wo sie sich befinden. Ich hege keinen Groll gegen sie; ganz im Gegenteil. Ich habe Grund zu der Annahme, dass sie mich unterstützen werden.« Er hielt mit dem eigentlichen Grund noch hinter dem Berg, warum er das von ihnen wissen wollte. Vielleicht hatte Bashere recht, vielleicht benötigte er die Unterstützung der Aes Sedai, aber vor allem wollte er mehr über sie erfahren, weil Elayne sich bei ihnen aufhielt. Er brauchte Elayne, um Andor ohne Gewaltanwendung für sich zu gewinnen. Das war der einzige Grund, warum er sie sehen wollte. Der Einzige. Für sie war er genauso gefährlich wie für Aviendha. »Aus Liebe zum Licht: Wenn Ihr wisst, wo sie sich befinden, sagt es mir.«
    »Wenn wir es wüssten«, erwiderte Alanna, »hätten wir kein Recht dazu, es irgendjemandem zu erzählen. Sollten sie sich dazu entschließen, Euch zu unterstützen, könnt Ihr sicher sein, dass sie Euch aufsuchen werden.«
    »Wann sie es wünschen«, sagte Verin, »nicht, wann Ihr es wünscht.«
    Er lächelte grimmig. Er hätte genau das erwarten sollen, nicht mehr und nicht weniger. Er hatte Moiraines Rat noch sehr deutlich im Kopf. Am Tage ihres Todes hatte sie ihm geraten, keiner Frau mit der Stola zu trauen.
    »Ist Mat bei Euch?«, fragte Alanna, als sei das nun das Allerwichtigste, was sie im Sinn hatte.
    »Wenn ich wüsste, wo er sich aufhält, warum sollte ich das Euch auf die Nase binden? Wie Ihr mir, so …« Sie schienen das nicht für lustig zu halten.
    »Es ist töricht, uns als Feinde zu betrachten«, murmelte Alanna und trat zu ihm vor. »Ihr wirkt müde. Bekommt Ihr auch genug Schlaf?« Er trat vor ihrer erhobenen Hand zurück, und sie hielt inne. »Wie Ihr selbst, Rand, meine auch ich es nicht böse. Nichts, was ich hier mache, wird Euch verletzen.«
    Da sie es so geradeheraus gesagt hatte, musste es wohl stimmen. Er nickte,

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