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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ein Glas Wein, und er bedankte sich höflich. »Haben die Weisen Frauen überhaupt irgendetwas über Sevannas Pläne ausgesagt?«
    Er hätte erwartet, dass ein oder zwei von ihnen auf ihn hörten und sich wenigstens ein bisschen umsehen würden, als sie mit ihren Leuten zu Brudermörders Dolch marschierte. Er hätte wetten können, dass sich die Weisen Frauen der Shaido dort mit offenen Augen umsahen, sobald sie über den Gaelin waren. Natürlich sprach er das nicht aus. Die Shaido hatten vielleicht Ji’e’toh aufgegeben, aber Rhuarc betrachtete das Ausspionieren eines Gegners auf die traditionelle Weise der Aiel. Die Ansichten der Weisen Frauen waren etwas anderes, aber er konnte auch nicht genau sagen, wie sie sich von denen der übrigen Aiel unterschieden.
    »Man behauptet, die Shaido bauten Festungen.« Rhuarc hielt inne, nahm die Zange zur Hand, hob den Deckel von der Messingschale, die mit Sand gefüllt war, wie sich jetzt zeigte, nahm ein Stück glühender Kohle von der Sandunterlage und hielt sie über seine Pfeife. Paffend zündete er sie an und sprach dann weiter: »Sie glauben nicht, dass die Shaido vorhaben, jemals ins Dreifache Land zurückzukehren. Ich glaube es auch nicht.«
    Rand fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare. Caraline und Toram wie ein Geschwür im Fleisch, und nun siedelten sich die Shaido auf dieser Seite der Drachenmauer an. Das war eine viel gefährlichere Mischung, als Darlin zur Verfügung stand. Und Alannas unsichtbarer Finger schien ihn berühren zu wollen. »Gibt es noch mehr gute Nachrichten?«
    »In Shamara kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen«, sagte Rhuarc, ohne die Pfeife aus dem Mund zu nehmen.
    »Wo?«, fragte Rand.
    »Shamara. Oder Shara, wenn Euch das etwas sagt. Sie benützen viele Namen für ihr Land. Co’dansin, Tomaka, Kigali, und mehr. Jeder könnte zutreffen, oder auch keiner. Sie lügen dort ohne nachzudenken, diese Leute. Wickelt einen Seidenballen auf, den ihr dort erworben habt, und womöglich findet Ihr heraus, dass nur die äußeren Bahnen aus Seide bestehen. Und solltet Ihr beim nächsten Mal in diesem Handelsfort den Mann vorfinden, der Euch diesen Ballen verkauft hat, wird er leugnen, Euch schon einmal gesehen oder gar Handel getrieben zu haben. Falls Ihr die Sache weiterverfolgt, töten ihn die anderen, um Euch zu besänftigen, behaupten dann aber, wegen der Seide könnten sie nun nichts mehr unternehmen. Anschließend werden sie versuchen, Euch Wasser als Wein zu verkaufen.«
    »Warum betrachtet Ihr Kampfhandlungen in Shara als gute Nachrichten?«, fragte Rand leise. Er wollte die Antwort eigentlich gar nicht hören. Berelain jedoch lauschte interessiert. Niemand außer den Aiel und dem Meervolk wusste viel mehr über die verbotenen Länder jenseits der Wüste, als dass Elfenbein und Seide von dort kamen. Das, und die Berichte in den Reisen des Jain Fernstreicher , die aber zu phantastisch waren, um ernst genommen zu werden. Nun, da er sich daran erinnerte, fiel Rand auch ein, dass die Lügerei dort erwähnt wurde und die verschiedenen Namen, wenn auch die von Fernstreicher angeführten nicht mit denen übereinstimmten, die Rhuarc genannt hatte, jedenfalls, soweit Rands Gedächtnis ihn nicht trog.
    »Es hat noch nie Kämpfe in Shara gegeben, Rand al’Thor. Man sagt, die Trolloc-Kriege hätten auch dieses Land überzogen …« – die Trollocs hatten einst die Aiel-Wüste durchquert, und seither benützten die Trollocs für diese Wüste die Bezeichnung ›Sterbeplatz‹ –, »… aber sollte es seither dort auch nur eine Schlacht gegeben haben, ist kein Wort darüber bis zu den Handelsforts gedrungen. Natürlich dringt kaum ein Wort jemals von den Forts hindurch. Sie behaupten, ihr Land sei immer eine Einheit gewesen und nicht zersplittert wie bei uns, und es habe immer Friede geherrscht. Als Ihr als der Car’a’carn von Rhuidean aufgebrochen seid, hat sich die Nachricht schnell ausgebreitet und auch, welchen Titel Euch die Feuchtländer verliehen haben: der Wiedergeborene Drache. Die Nachricht verbreitete sich vom Großen Riss und den Klippen des Sonnenaufgangs bis zu den Handelsforts.« Rhuarcs Blick war ruhig und stet; dies alles beunruhigte ihn nicht. »Nun kommen die Nachrichten durch das Dreifache Land bis hierher zurück. Es gibt Kampfhandlungen in Shara, und die Sharamänner in den Handelsforts fragen, wann der Wiedergeborene Drache die Welt zerstören wird.«
    Mit einem Mal schmeckte der Wein sauer. Noch ein Land wie

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