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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Tarabon und Arad Doman, das bereits in sich zerrissen wurde, nur weil die Menschen von ihm vernommen hatten. Wie weit hatten sich die Wellen noch ausgebreitet? Gab es seinetwegen Kriege, von denen er niemals hören würde, in Ländern, von denen er ebenfalls nie etwas vernehmen würde?
    Der Tod reitet auf meiner Schulter, murmelte Lews Therin. Der Tod schreitet in meinen Fußstapfen einher. Ich bin der Tod.
    Schaudernd stellte Rand sein Glas auf den Tisch. Was verlangten die Prophezeiungen noch alles von ihm in ihren quälend unklaren Andeutungen und altertümlichen Versen, die alles und doch nichts sagten? Sollte er Shara, oder wie man es nun wirklich nannte, Cairhien und dem Rest hinzufügen? Die ganze Welt? Aber wie, wenn er nicht einmal Tear oder Cairhien vollständig beherrschte? Dafür brauchte man mehr als die Lebensdauer eines Mannes. Andor. Und wenn er jedes andere Land zerreißen musste, die ganze Welt zerreißen: Andor würde er für Elayne erhalten. Irgendwie.
    »Shara, oder wie es nun heißen mag, ist weit von hier entfernt. Ein Schritt nach dem anderen, und Sammael ist der erste Schritt.«
    »Sammael«, stimmte Rhuarc zu. Berelain schauderte und leerte ihr Glas.
    Eine Weile unterhielten sie sich über die Aiel, die immer noch auf dem Weg nach Süden waren. Rand hatte vor, den Hammer, den er in Tear schmiedete, so gewaltig zu machen, dass er alles zerschmettern konnte, was ihm Sammael in den Weg stellen mochte. Rhuarc war es wohl zufrieden, aber Berelain beschwerte sich und wollte, dass eine größere Streitmacht in Cairhien verbleiben sollte. Bis Rhuarc sie zum Schweigen brachte. Sie murrte, er sei sturer, als gut für ihn sei, doch dann fuhr sie fort und beschrieb die Bemühungen, die Bauern wieder auf dem Land ansässig zu machen. Sie glaubte, ab dem nächsten Jahr seien keine Getreideeinfuhren aus Tear mehr notwendig. Falls die Dürre jemals nachließ. Falls nicht, würde Tear nicht einmal in der Lage sein, das eigene Land mit Getreide zu versorgen, und erst recht nicht die anderen Länder. Die ersten zarten Fühler des Handels machten sich gerade wieder bemerkbar. Händler waren aus Andor und Tear und Murandy gekommen, und sogar von den Grenzlanden her. An diesem Morgen hatte sogar ein Schiff des Meervolks im Fluss Anker geworfen, und das fand sie merkwürdig, so weit vom Meer entfernt, doch natürlich höchst willkommen.
    Berelains Miene wirkte äußerst eindringlich und ihre Stimme knapp und präzise, als sie um den Tisch hierhin und dorthin herumschritt, um dieses oder jenes Bündel Papiere in die Hand zu nehmen und darüber zu sprechen, was Cairhien erwerben müsse und was es sich leisten könne, was es jetzt zum Verkauf anbieten könne und was in sechs Monaten und in einem Jahr. Natürlich hing das vom Wetter ab. Sie tat das ab, als sei es unwichtig, warf aber Rand einen Blick zu, der besagte, er sei der Wiedergeborene Drache, und sollte es eine Möglichkeit geben, die Hitzewelle zu beenden, sei es seine Aufgabe, sie zu finden. Rand hatte sie schon unglaublich verführerisch erlebt, aber auch verängstigt, trotzig und hochmütig, aber noch niemals so wie jetzt. Sie schien eine völlig andere Frau zu sein. Rhuarc, der auf einem Kissen saß und an seiner Pfeife paffte, schien genauso amüsiert, als er sie beobachtete.
    »… Eure Schule könnte einiges erreichen«, sagte sie, wobei sie mit gerunzelter Stirn ein langes Blatt Papier betrachtete, das mit sauberer Schrift bedeckt war. »Wenn sie nur aufhörten, ständig neue Dinge machen zu wollen und stattdessen das täten, was sie bereits beherrschen.« Sie tippte mit einem Finger an ihre Lippen und blickte nachdenklich ins Leere. »Ihr sagtet, ich solle ihnen so viel Gold geben, wie sie verlangen, aber wenn Ihr mir gestatten würdet erst zu zahlen, wenn sie tatsächlich …«
    Jalani steckte ihr rundes Gesicht zur Tür herein – Aiel schienen nichts vom Anklopfen zu halten – und verkündete: »Mangin ist hier und will mit Rhuarc und Euch sprechen, Rand al’Thor.«
    »Sagt ihm, ich werde mich glücklich schätzen, später mit ihm zu sprechen …« So weit kam Rand, bis ihn Rhuarc mit ruhiger Stimme unterbrach: »Ihr solltet jetzt gleich mit ihm sprechen, Rand al’Thor.« Das Gesicht des Clanhäuptlings war ernst. Berelain hatte das lange Blatt auf den Tisch zurückgelegt und blickte angestrengt zu Boden.
    »Also gut«, meinte Rand bedächtig.
    Jalanis Kopf zog sich zurück, und Mangin trat ein. Er war größer als Rand und hatte zu

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