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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Bestätigung, dass Moiraine lebt.« Galina setzte sich mit grimmigem Lächeln zurück. »Wir werden vermutlich Beldeine darauf ansetzen, sie zu finden. Dann packen wir sie und sperren sie gefesselt im Kellergeschoss ein. In der Folge wird sie von al’Thor ferngehalten, und wir können sie mit ihm nach Tar Valon bringen. Ich bezweifle, dass er es auch nur bemerken wird, solange wir genügend Gold vor seiner Nase glitzern lassen.«
    Coiren schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Wir haben jetzt keine größere Bestätigung als zuvor, nicht was Moiraine betrifft. Vielleicht war es diese geheimnisvolle Grüne. Ich stimme zu, dass wir herausfinden müssen, wer sie ist, aber alles Weitere müssen wir sorgfältig überdenken. Ich werde nicht alles aufs Spiel setzen, was wir so ausgiebig geplant haben. Wir müssen uns der Tatsache bewusst sein, dass al’Thor mit dieser Schwester verbunden ist – wer auch immer sie sein mag – und dass seine Bitte um Zeit vielleicht nur ein Vorwand ist. Glücklicherweise haben wir Zeit.« Galina nickte, wenn auch nur widerwillig. Sie würde eher heiraten und sich auf einem Bauernhof niederlassen, als ihre Pläne zu gefährden.
    Nesune gestattete sich ein leises Seufzen. Abgesehen von der Prahlerei war Coirens einziger wahrer Fehler, dass sie stets das Offensichtliche anführte. Sie hatte einen klaren Verstand, wenn sie ihn einmal benutzte. Und sie hatten wirklich Zeit. Ihr Fuß berührte erneut eine der Musterkisten. Wie auch immer sich die Ereignisse wenden würden – das Schriftstück, das sie al’Thor zu schicken gedachte, würde der Höhepunkt ihres Lebens werden.

KAPITEL 28

    Briefe
    L ews Therin war tatsächlich da – Rand war sich dessen sicher –, aber kein Flüstern erklang in seinem Kopf, das nicht von ihm herrührte. Er versuchte, den Rest des Tages an andere Dinge zu denken, so nutzlos sie auch sein mochten. Berelain wurde mit jedem Mal, wenn er zu ihr hereinschaute, um sie etwas zu fragen, was sie sehr gut ohne ihn erledigen konnte, wütender. Er war sich nicht sicher, aber er glaubte, dass sie ihn zu meiden begann. Sogar Rhuarc wirkte ein wenig gehetzt, nachdem Rand ihn zum zehnten Mal wegen der Shaido in die Enge getrieben hatte. Die Shaido hatten sich nicht geregt, und die einzige Möglichkeit, die Rhuarc sah, war, sie in Brudermörders Dolch zu belassen oder sie zu enttarnen. Herid Fel war fortgegangen, was er häufig tat, wie Idrien schnell erklärte, und war nirgendwo zu finden. Wenn sich Fel in Gedanken verlor, verirrte er sich manchmal sogar in der Stadt. Rand schrie Idrien an. Fels Verhalten war nicht ihre Schuld, er unterstand nicht ihrer Verantwortung, aber Rand ließ sie dennoch bleich und zitternd zurück. Seine Stimmung wogte wie eine Folge von Unwettern, die vom Horizont heranrauschten. Er schrie auch Meilan und Maringil an, bis sie in ihren Stiefeln erzitterten, und ließ sie mit blässlichen Gesichtern zurück, schüchterte Colavaere ein, bis sie verzweifelt weinte, und veranlasste Anaiyella tatsächlich, mit bis zu den Knien gerafften Röcken davonzulaufen. Außerdem schrie er auch Amys und Sorilea an, als sie mit der Frage zu ihm kamen, was er den Aes Sedai geantwortet habe. Aus dem Ausdruck auf Sorileas Gesicht, als sie davonschritten, schloss er, dass ihr gegenüber vielleicht zum ersten Mal jemand die Stimme erhoben hatte. Es war das Wissen – das Wissen  –, dass Lews Therin tatsächlich da war, mehr als nur eine Stimme, sondern ein Mann, der sich in seinem Kopf verborgen hielt.
    Er hatte fast Angst einzuschlafen, als die Nacht kam, Angst, dass Lews Therin im Schlaf die Kontrolle übernehmen könnte. Und als er schlief, warfen ihn unruhige Träume hin und her und ließen ihn im Schlaf reden. Er wurde vom ersten schwachen Tageslicht, das durchs Fenster fiel, geweckt und fand sich in zerwühlten, schweißgetränkten Laken, mit brennenden Augen, einem sauren Geschmack im Mund und schmerzenden Beinen wieder. Die Träume, an die er sich erinnerte, hatten davon gehandelt, dass er vor etwas davongelaufen war, was er nicht sehen konnte. Er mühte sich aus dem großen Bett mit den vier Pfosten und wusch sich am goldverzierten Waschtisch. Als der Himmel draußen allmählich grau wurde, war der Gai’shain , der frisches Wasser bringen würde, noch nicht erschienen, aber das vorhandene Wasser genügte.
    Er hatte seine Rasur fast beendet, hielt die Rasierklinge an seiner Wange in der Schwebe und betrachtete sich im Spiegel. Laufen. Er war sicher, dass es

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