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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Merana stets an eine Kropftaube erinnert. Als Cadsuane eintrat, richtete sich Daigian erwartungsvoll auf die Zehen auf.
    Es gab nur einen Stuhl in dem Raum, eher ein Schemel ohne Rückenlehne. Cadsuane nahm ihn und seufzte. »Tee, bitte. Noch zwei Schlucke von dem, was dieser Junge eingegossen hat, und ich könnte meine Zunge zum Schuhe besohlen benutzen.«
    Plötzlich umgab das Schimmern Saidars Daigian – wenn auch nur schwach –, und eine verbeulte Teekanne stieg vom Tisch auf, Feuerstränge erhitzten das Wasser, während sie eine kleine, messingbeschlagene Teekiste öffnete.
    Da es keine andere Sitzgelegenheit gab, ließ sich Merana auf dem Bett nieder und richtete ihre Röcke, während sie ihre Gedanken zu ordnen versuchte. Dies könnten genauso wichtige Verhandlungen werden wie alle anderen, die sie jemals unternommen hatte. Kurz darauf gesellte sich Annoura zu ihr und kauerte sich auf den Rand der Matratze.
    »Ich entnehme Eurer Anwesenheit, Merana«, sagte Cadsuane plötzlich, »dass die Geschichten, der Junge habe sich Elaida ergeben, falsch sind. Seid nicht so überrascht, Kind. Habt Ihr geglaubt, ich wüsste nichts von Euren … Verbindungen?« Sie sprach das Wort auf eine Art aus, die es genauso unflätig klingen ließ wie die Flüche jedes Soldaten. »Und Ihr, Annoura?«
    »Ich bin nur als Berelains Beraterin hier, obwohl sie meinen Rat in Wahrheit nicht vorrangig beachtet.« Die Tarabonerin hielt den Kopf hocherhoben und sprach mit zuversichtlicher Stimme. Sie rieb jedoch nervös ihre Daumen. Sie würde keine gute Figur am Verhandlungstisch machen, wenn sie so durchschaubar war. »Was das Übrige betrifft«, fügte sie vorsichtig hinzu, »so habe ich noch keine Entscheidung getroffen.«
    »Ein weiser Entschluss«, murmelte Cadsuane und sah bewusst Merana an. »Anscheinend haben während der letzten Jahre viel zu viele Schwestern vergessen, dass sie Verstand oder Besonnenheit besitzen. Es gab eine Zeit, als Aes Sedai ihre Entscheidungen nach ruhiger Überlegung trafen, wobei das Wohl der Burg stets im Vordergrund ihres Trachtens stand. Erinnert Euch nur, was sich das Sanche-Mädchen durch ihre Einlassung mit Rand al’Thor eingehandelt hat, Annoura. Geratet zu nahe an ein Schmiedefeuer, und Ihr könnt Euch ernstlich verbrennen.«
    Merana hob das Kinn an und massierte ihren Nacken, um die Anspannung zu lindern. Als sie merkte, was sie tat, zwang sie sich aufzuhören. Die Frau stand nicht so weit über ihr. Nicht wirklich. Nur höher als jede andere Schwester. »Wenn ich fragen dürfte« – zu schüchtern, aber es wäre noch schlimmer, abzubrechen und erneut zu beginnen –, »welche Absichten Ihr verfolgt, Cadsuane?« Sie kämpfte um ihre Würde. »Ihr habt Euch offensichtlich … abseits gehalten … bis jetzt. Warum habt Ihr beschlossen, Euch … al’Thor zu diesem speziellen Zeitpunkt zu … nähern? Ihr seid … eher undiplomatisch … mit ihm umgegangen.«
    »Ihr hättet ihn genauso gut ins Gesicht schlagen können«, warf Annoura ein, und Merana errötete. Annoura hätte es von ihnen beiden mit Cadsuane weitaus schwerer haben sollen, aber sie hatte keine Hemmungen, ihre Meinung zu sagen.
    Cadsuane schüttelte mitleidig den Kopf. »Wenn Ihr erkennen wollt, aus welchem Holz ein Mann geschnitzt ist, greift ihn aus einer Richtung an, die er nicht erwartet. Ich glaube, dieser Junge hat ein gutes Potenzial, aber er wird Schwierigkeiten machen.« Sie legte ihre Fingerspitzen aneinander und schaute sinnend daran vorbei zur Wand. »Ihm wohnt ein Zorn inne, der die Welt verbrennen könnte, und er hält diesen Zorn an einem hauchdünnen Zaum. Bringt ihn zu sehr aus dem Gleichgewicht … Puh! Al’Thor ist noch nicht so hart wie Logain Ablar oder Mazrim Taim, aber hundertmal so schwierig, fürchte ich.« Diese drei Namen zusammen genannt zu hören, ließ Merana die Zunge am Gaumen kleben.
    »Ihr habt Logain und Taim beide gesehen?«, fragte Annoura erstaunt. »Taim folgt al’Thor, soweit ich gehört habe.« Merana unterdrückte ein erleichtertes Seufzen. Die Geschichten über die Brunnen von Dumai hatten sich noch nicht verbreiten können. Aber sie würden es.
    »Ich habe auch Ohren, um Gerüchte aufzuschnappen, Annoura«, sagte Cadsuane bissig. »Obwohl ich mir manchmal aufgrund dessen, was ich über diese beiden höre, wünschte, es wäre nicht so. All meine Arbeit wird verdorben und muss neu gemacht werden. Und die anderer ebenso, aber ich habe meinen Anteil geleistet. Und dann sind da diese

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